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Ich muss Sie küssen, Miss Dove

Titel: Ich muss Sie küssen, Miss Dove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Lee
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Nettowerbeeinnahmen für Ihren Bereich."
    Emma dachte an die vielen Male, als sie Händler auf einen vernünftigen Preis heruntergehandelt hatte, und kam zu dem Schluss, dass das hier auch nicht viel anders war. Sie würde auf dem bestehen, was ihr wirklich zustand. „Fünfzig Prozent wären angemessen."
    „Es geht hier nicht darum, was angemessen ist. Schließlich trage ich das gesamte Risiko."
    „Ich habe Sie viele Male sagen hören, je höher das Risiko, desto höher auch der mögliche Gewinn. Und Sie lieben das Risiko. Außerdem hat die Gazette wegen meiner Kolumne beträchtlich an Beliebtheit gewonnen, und ich habe es verdient, dafür belohnt zu werden."
    „Glauben Sie mir, für diese Beliebtheit habe ich bereits teuer bezahlt und weiß nicht einmal, ob das Blatt sich auch in Zukunft so gut verkauft. Die Öffentlichkeit hat einen Narren an Ihnen gefressen, zugegeben, aber, das kann auch eine vorübergehende Erscheinung sein. Heute noch sehr gefragt, morgen schon vergessen. Wenn dieser Fall eintritt, bin ich derjenige, der Tausende von Pfund verliert. Ich zahle Ihnen zwanzig Prozent."
    „Vierzig", konterte sie. „Ich denke, es gelingt mir, das Interesse der Leserschaft noch lange Zeit geweckt zu halten." Wer A, sagt, muss auch B sagen, Emma. „Und da wir schon gerade verhandeln", fuhr sie hastig fort, „möchte ich sicherstellen, dass Sie mich, unabhängig von Ihrem Stand oder meinem, wie eine gleichberechtigte Geschäftspartnerin behandeln. Ich werde Ihnen keinen Kaffee mehr kochen, keine Geschenke mehr für Sie besorgen und nicht mehr dafür verantwortlich sein, ob Sie Ihre Termine pünktlich einhalten oder nicht. Und wenn redaktionelle Entscheidungen für meine Seite anstehen, werden Sie sich auf meine Meinung verlassen, nicht auf Ihre."
    „Ich verspreche, für alles offen zu sein, aber wenn ich das Gefühl habe, Sie schwafeln zu lange über Tischgeschirr oder zu oft über Kaffeekränzchen, werde ich keine Hemmungen haben, Ihnen das zu sagen. Als meine Sekretärin habe ich Sie so gut wie nie kritisiert, aber von nun an werde ich ausführlich und aufrichtig Kritik üben, wenn das erforderlich ist. Ich mag Ihnen aalglatt vorkommen, aber ich kann ausgesprochen grob werden, wenn es sein muss, also machen Sie sich auf etwas gefasst, Miss Dove. Wenn Sie damit zurechtkommen, zahle ich Ihnen fünfundzwanzig Prozent. Einverstanden?"
    Sie sah auf die Hand, die er ihr entgegenstreckte, eine große Hand mit langen, kräftigen Fingern. Sie mochte ihn oder die Weise, wie er sein Leben führte, vielleicht nicht, und sie hielt die Hälfte von dem, was er sagte, für ausgemachten Unsinn, aber eines wusste sie. Wenn Marlowe jemandem die Hand auf etwas gab, dann hielt er Wort. Also schlug sie ein, und damit wurde für sie ein Traum wahr, der verlockender war als alles, was sie sich hatte vorstellen können. „Einverstanden."
    Sein Händedruck war beruhigend fest, trotzdem war ihr schwindelig. Das alles war so schnell gegangen, sie konnte es noch gar nicht fassen.
    Er ließ ihre Hand los. „Wir werden daran festhalten, dass Ihr Text samstags erscheint. Ich brauche dafür vier ganze Seiten von Ihnen, und das jede Woche. Können Sie das schaffen?"
    „Das kann ich." Das Hochgefühl von vorhin, als sie zum ersten Mal von seinen Plänen gehört hatte, kehrte zurück. „Nur eins kann ich nicht — glauben, dass das alles wirklich geschieht."
    „Glauben Sie es, Miss Dove. Ich möchte die erste Ausgabe der neuen Social Gazette Samstag in drei Wochen herausgeben. Da Ihre letzte Kolumne schon im Druck ist und Sie mir eben eine für die nächste Woche gebracht haben, brauche ich für die Übergangsphase noch eine weitere Kolumne im bisherigen Format. Als Emma nickte, fuhr er fort. „Auch benötige ich einen Entwurf für Ihren Beitrag für die Neuausgabe der Zeitung bis Montag. Sobald ich ihn absegne, haben Sie eine Woche Zeit, mir die Artikel zu geben. Ich brauche zwei Tage, sie durchzusehen, also treffen wir uns am Mittwoch, um darüber zu diskutieren. Die überarbeiteten Texte geben Sie dann Donnerstagabend in meinem Sekretariat ab. Ich gebe die Artikel am nächsten Tag frei für den Druck. Dann bringen Sie mir die Entwürfe für die nächste Ausgabe wiederum am Montag darauf. Ergibt das alles einen Sinn?"
    Sie nickte wieder.
    „Gut. Von da an legen Sie mir immer montags Ihre Entwürfe vor, und mittwochs besprechen wir dann die eventuelle Überarbeitung. Ich hoffe, es ist Ihnen so recht?" Er wartete ihre Antwort erst gar

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