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Ich schenk mir taeglich rote Rosen

Ich schenk mir taeglich rote Rosen

Titel: Ich schenk mir taeglich rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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du auch haben«, sagte sie. »Es ist ein Spiel, das die Männer seit Jahren spielen. Hast du schon AUF DER SUCHE NACH DINGSDA von Robby Winter gelesen?«
    »Stella«, sagte ich, »mit diesem Kram bin ich eben fertig. Das hat nicht funktioniert.«
    »Woher weißt du, daß das nichts für dich ist? Sicher war es dir mit dem Ausbrechen aus der Herde nicht ernst. Man braucht dich ja nur anzuschauen …«
    »Wieso, was ist denn mit mir?« fragte ich.
    »Mein Gott, du trägst noch einen BH. Das tut doch kein Mensch mehr.«
    »Stimmt gar nicht. Ich kenne viele Frauen, die noch BHs tragen.«
    »Unter einem durchsichtigen Pullover? Nun mal im Ernst, Kleines, komm irgendwann nächste Woche zu mir ins Büro, wir gehen zusammen essen, und dann können wir uns ausführlicher unterhalten. Außerdem sollst du dir mal ansehen, wo ich arbeite.«
    Stella arbeitete im 27. Stock eines jener Bürohäuser, die aussehen, als warteten sie auf einen Countdown. Eine Sekretärin führte mich in ihr Büro. Ich hatte schon in Wohnungen gewohnt, die kleiner waren. Ein gigantischer Schreibtisch. Ein Telefon mit fünf Knöpfen. Eine Bücherwand mit zwei gekreuzten afrikanischen Speeren hinter ihrem Schreibtisch.
    »Ich wußte ja gar nicht, daß du in Afrika warst«, sagte ich.
    »War ich auch nicht, Schätzchen« sagte sie und schob ihre Gläser (von der Größe einer Schutzbrille) auf die Stirn. »Das sind alles Attrappen.«
    »Seit wann trägst du eine Brille?«
    »Tu ich gar nicht. Komm, stell dich nicht an wie Alice im Wunderland. Ich hab’ dir schon gesagt, all so etwas findest du in dem Buch von Robby Winter. Man muß erfolgreich aussehen und das Spiel mitspielen. Meine Bräune stammt von einer Sonnenbank. Meine Kunden sollen glauben, ich könnte mir leisten, in Florida zu überwintern. Ich schwitze nie, weil ich mich immer ganz leicht anziehe und das ganze Jahr den Thermostat auf 19 Grad einstelle. Kaffee?«
    Ich nickte. Ihre Sekretärin brachte eine Tasse und stellte sie vor mich hin.
    »Trinkst du denn keinen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Harndrang ist ein Zeichen von Schwäche. Das kann ich mir nicht leisten. Hier lernt man alle Tricks, Schätzchen. Der Stuhl, in dem du sitzt, ist nur ein Drittel so groß wie meiner und ganz weich gepolstert, damit du tiefer sitzt wie ich. Das gibt mir Überlegenheit. Die Bücherwand ist aus Pappe. Die Schreibtischgarnitur hat mir nicht etwa jemand geschenkt. Die Plakette habe ich vorige Woche selber gravieren lassen, damit’s aussieht, als hätte ich das Ding als Ehrengabe bekommen.«
    »Willst du damit sagen, daß alles Attrappe ist – selbst dein Aktenkoffer?«
    »Innen riecht der nach Geflügelsalat«, sagte sie achselzuckend. »Wie kann man nur so naiv sein«, schalt sie. »Wir müssen uns gegen den Konkurrenzdruck der Männerwelt behaupten, das ist eine ernste Sache. Das heißt – nicht immer …«
    »An was denkst du?« fragte ich und beugte mich vor. »Mir ist nur was eingefallen. Die Betriebsfeier neulich abends, die war recht aufschlußreich. Kay hat Mark heimfahren müssen.«
    »Wer ist Mark?«
    »Du hast ihn gesehen, als du kamst, der kleine rothaarige Sekretär von Miß Harnstein aus der Forschungs-und Entwicklungsabteilung.«
    »Hatte er zu viel getrunken?«
    »Kay hat mir erzählt, er sei mit einer Cadillac-Kühlerfigur in der Hand herumgerannt und hätte gebrüllt: ›Hat hier jemand einen Krügerrand verloren?‹«
    »Ist er verheiratet?«
    »Selbstverständlich ist er das. Der sollte überhaupt zu Hause bleiben bei seinen Kindern.
    Der braucht gar nicht zu arbeiten. Seine Frau hat eine gute Stellung. Aber bei ihm geht’s ums männliche Selbstbewußtsein.«
    »Ich finde, Betriebsfeiern sollten gesetzlich verboten werden. Was für einen Sinn sollen die haben?«
    »Kay meint, es sei doch etwas Nettes, aber ich weiß auch nicht so recht. Die Frauen werden Bestien, wenn sie ein bis zwei Drinks intus haben. Stell dir vor, die Juniorchefinnen haben all die fleißigen jungen Sekretäre unter Alkohol gesetzt, den sie doch nicht gewöhnt sind.
    Sogar Cecil Frampton ist überall in der Etage herumgetanzt wie in einer Disco. Na ja, er hat ja eine ganz nette Figur. Unter den Freizeitanzügen sieht man es nicht so. Gegen Ende des Abends hat er Mrs. Hathcook – halt dich fest! – mit GLORIA angeredet. Und Debbie hat sich auch jemanden geangelt. Die ist durch die Ehe keineswegs aus dem Verkehr gezogen.«
    »Was ist denn dabei?«
    »Das will ich dir sagen. Sie ist mit dem neuen Büroboten

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