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Ich schnapp' mir einen Mann

Ich schnapp' mir einen Mann

Titel: Ich schnapp' mir einen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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meinte.
    »Na, Heiner. Und Tamara. Sie müssen doch irgendwo sein. Und
zusammen sind sie bestimmt. Oder?«
    Er zuckte die Achseln. »Kann sein. Ist mir, ehrlich gesagt,
momentan ganz egal.«
    Das erleichterte sie, ohne dass sie sich den Grund dafür
eingestehen mochte.
    Nach einer Pause des Schweigens fing sie erneut an.
    »Anton?«
    »Ja?«
    »Was machst du, wenn sie in deiner Wohnung sind?« Sie druckste
herum, bis sie die passenden Worte fand. »Dann hast du doch gar kein
Zuhause mehr!«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Naja, ich meine … nur für den Fall, dass Tamara die
Wohnung für sich alleine will … oder vielmehr, für sich und
Heiner … ich will damit sagen, du musst keine Angst haben,
dass du … Kurz und gut, falls du nicht weißt wohin …
natürlich immer vorausgesetzt, dass wir uns je wieder wie ganz normale
Menschen in der Öffentlichkeit bewegen können, sonst stellt sich ja die
Frage nicht …«
    »Die stellt sich auch so nicht«, beendete er ihr Gestotter.
»Die Wohnung ist eine Eigentumswohnung und gehört mir.«
    »Ach«, sagte sie lahm.
    »Trotzdem«, sagte Anton. »Vielen Dank für das Angebot.«
    Er ging quer über einen leeren, von blühenden Rosenbüschen
umsäumten Parkplatz und blieb vor einem Jugendstilhaus mit prächtiger
Fassade stehen.
    »So, da sind wir«, erklärte er. Während er die Tasche
abstellte, seinen Schlüsselbund hervorholte und die Eingangstür
aufschloss, dachte er an aussichtsreiche Zeiten, ehrgeizige Ziele,
große Pläne. Und an begrabene Hoffnungen. Vergiss es einfach, ermahnte
er sich.
    »Und du bist wirklich sicher, dass niemand hier ist?«, fragte
Flora zweifelnd.
    »Nicht an einem Samstagnachmittag. Kein Mensch arbeitet heute.
Schon gar nicht bei diesem Wetter. Da haben selbst Anwälte frei.« Anton
schulterte erneut die Tasche und ließ Flora höflich den Vortritt ins
Gebäude. »Willkommen in der Kanzlei Schnellberger und Partner.«
    Flora blickte sich in der Eingangshalle um.
»Wow«, sagte sie eingeschüchtert. »Hier arbeitest du also!«
    »Hier habe ich gearbeitet. Mit Betonung auf der
Vergangenheitsform.«
    »Du bist zu negativ«, hielt sie ihm vor. »Wer weiß, was die
Zukunft noch bringt.«
    »Ja, wer weiß das schon«, murmelte Anton.
    »Sind die Bilder echt?«, fragte Flora, die modernen Drucke und
Aquarelle an den Wänden begutachtend. »Nein, warte. Sag's nicht.
Natürlich sind sie's.«
    Sie ging an der geschwungenen Empfangstheke, den glänzend
weißen Aktenschränken, den gepflegten tropischen Grünpflanzen und den
deckenhohen Spiegeln vorbei, durch die offen stehende Tür ins
Wartezimmer. Als sie die ausladenden Ledercouchen sah, gab sie einen
erfreuten Laut von sich.
    »Hey, da habt ihr ja genau das, was ich jetzt brauche!« Ohne
Federlesens ließ sie sich lang ausgestreckt auf eine der Couchen
fallen, lagerte die Füße hoch und atmete durch. »Aaah! Du ahnst ja
nicht, wie gut das tut nach dem scheußlichen Fußmarsch in dieser Hitze!«
    »Wahrscheinlich brauchst du jetzt nur noch was zu essen«,
meinte Anton mit mildem Sarkasmus. Er hatte das Gepäck hinter der
Empfangstheke abgestellt und kam zu Flora ins Wartezimmer.
    »Sag nur, ihr habt hier was!«
    »In der Küche ist ein Kühlschrank. Ich schau gleich mal nach,
was drin ist.« Anton setzte sich auf die andere Couch und legte die
Füße auf den niedrigen Rauchglastisch mit den Zeitschriften. »Wenn du
willst, kann ich dir auch mein Büro zeigen. Oder vielmehr den Raum, der
mein Büro war.«
    »Gern«, gab Flora sich unbefangen.
    Anton verschränkte die Hände und holte tief Luft, was Flora
sofort als untrügliches Zeichen erkannte, dass es jetzt Ernst wurde.
    »Flora«, begann er denn auch in gemessenem Tonfall, »wir
müssen uns jetzt ernsthafte Gedanken machen, wie es weitergehen soll.
Spätestens morgen Nacht müssen wir von hier verschwunden sein. Vor
allen Dingen müssen wir jedoch Pläne schmieden, welches Ziel wir ins
Auge fassen wollen.«
    »Ganz einfach«, sagte sie mit todernster Miene. »Wir fliehen
nach Mexiko. Das machen sie in den Hollywoodfilmen auch immer so. Ab
über die Grenze, und die Bullen gucken blöd aus der Wäsche.«
    Anton schloss indigniert die Augen. Das war zu viel.
    Flora gab ein glockenhelles, melodisches Gelächter von sich.
    »Ach komm, Anton! Sei doch bloß nicht immer so miesepetrig! Du
kannst aber wirklich kein bisschen Spaß verstehen!« Sie stand auf, kam
zu ihm herüber und setzte sich neben ihn aufs Sofa. Aufmunternd drückte
sie seine

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