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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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nett sein, einem Kollegen einen Gefallen tun und habe deshalb meine Männer angewiesen, den Anruf zu machen. Es gab bei Newsome keinerlei Anzeichen, dass etwas nicht stimmte, keinen Hinweis auf kriminelle Aktivitäten, die auch nur eine oberflächliche Überprüfung rechtfertigen würden. Und für den Fall, dass Sie es vergessen haben: Wie haben im Moment ziemlich viel mit ein paar
wirklichen
Verbrechen zu tun, vor allem mit denen des ›Simon sagt‹-Mörders.«
    Madison stieß sich mit den Händen von Pierce’ Auto ab und trat einen Schritt auf den Lieutenant zu. »Da ich den armen Jungen mit eigenen Augen tot auf der Straße habe liegen sehen, werde ich das wohl kaum vergessen. Und was kriminelle Aktivitäten anbelangt – was ist mit der gefälschten Kündigung an meine Immobilienmanagerin? Die Nachricht, die ich Ihnen vor ein paar Wochen gegeben habe? Das sind Ihre Beweise.«
    »Das war ein Computerausdruck, keine handgeschriebene Kündigung. Es gab keine Unterschrift. Für mich gibt es keinen Beweis dafür, dass Sie die Kündigung nicht selbst geschrieben haben.«
    Sie warf die Hände in die Luft. »Warum sollte ich das tun?«
    Er deutete auf das Haus. »Welche Gründe könnten Sie für all das hier haben? Mrs McKinley, in den letzten Wochen hat unsere Polizeidienststelle ein halbes Dutzend Notrufe von Ihnen erhalten.« Er hob die Hand und zählte an seine Fingern ab. »Das erste Mal haben Sie angerufen, um die angeblich gefälschte Kündigung an Ihre Immobilienmanagerin anzuzeigen – ein maschinengeschriebenes Schriftstück, auf dem sich keine Fingerabdrücke finden ließen, abgesehen von denen Ihrer Immobilienmanagerin und … Ihren eigenen.«
    Frustriert schüttelte sie den Kopf. Sie war es so leid, dass man ihr nicht glaubte. »Mrs Whitmire hat mir das Schreiben gezeigt, kein Wunder, dass meine Fingerabdrücke auf dem Ausdruck waren.«
    »Dreimal riefen Sie an, um zu melden, dass man sie beobachten würde«, redete er weiter. »Aber wir haben nie jemanden vor ihrem Haus angetroffen.«
    »Das wäre vielleicht anders, wenn Sie nicht eine halbe Stunde bräuchten, um zu kommen, wenn man Sie anruft.«
    Pierce trat hinter sie und legte sachte die Hände auf ihre Schultern, so wie er es im MacGuffin’s getan hatte. Er wollte sie – ohne es laut auszusprechen – an die Diskussion erinnern, die sie in seinem Auto geführt hatten, ehe sie die Polizei gerufen hatten. Er hatte sie gebeten, vorsichtig zu sein, damit sie Hamilton nicht gegen sich aufbrachte. Und sie hatte versprochen, dass sie sich bemühen würde, ihr Temperament zu zügeln.
    Sie atmete tief ein und biss die Zähne zusammen.
    »Als Nächstes rufen Sie an«, fuhr Hamilton fort, »um einen Drohbrief und einen Drohanruf zu melden. Auch diese Nachricht ist mit der Maschine geschrieben, und nur Ihre Fingerabdrücke sind darauf. Die Rufnummernüberprüfung bleibt ergebnislos.«
    »Ich kann es nur wiederholen«, sagte sie in gelassenem Tonfall, »meine Fingerabdrücke waren auf dem Brief, weil ich es war, die ihn gefunden hat. Und selbst ich als Laie weiß, dass Kriminelle oft Wegwerfhandys benutzen. Kein Handyvertrag, keine Möglichkeit, die Rufnummer zurückzuverfolgen. Das weiß jedes Kind.«
    »Einen Moment«, mischte sich Pierce ein. »Welcher Drohbrief? Welcher Telefonanruf?« Er beugte sich zu ihr. »Davon hast du mir gar nichts erzählt.«
    Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. In letzter Zeit hatten sich die Ereignisse so überschlagen, dass sie die beiden Vorfälle vollständig vergessen hatte. Als Pierce angeschossen worden war, hatte das alles andere in den Hintergrund rücken lassen. »Das war keine Absicht. Ich hab’s einfach vergessen.«
    Seine Hände, die ihre Schultern umfassten, verkrampften sich. Ihr Herz wurde schwer, als ihr klar wurde, dass er ihr wieder eine Lüge unterstellte.
    Hamilton zählte weiter ab. »Dann haben Sie wieder angerufen – dieses Mal, weil ein Mann, dem Sie hinterhergerannt sind, ganz offensichtlich um sein Leben fürchtete und auf Sie geschossen hat, um sich zu verteidigen. Durch ihre Aktionen wurde ein Bundesagent angeschossen.«
    »Also jetzt machen Sie mal halblang, Hamilton …«, fing Pierce an.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte er zu Pierce, und wandte sich wieder Madison zu. »Sie haben gemeldet, jemand sei in Ihren Dachboden eingebrochen und habe Fotos gestohlen. Wieder haben wir weder Beweise für einen Einbruch gefunden, noch dafür, dass überhaupt jemand im Haus war.«
    »Jetzt

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