Ich töte lieber sanft (German Edition)
noch mal?« sagte Cogan. »Soll ich sie dir beschreiben? Sie hatte immer diese großen goldenen Ohrringe. Connie.«
»Na und?« sagte Frankie.
»Das war die Braut, die das Geld überbracht hat«, sagte Cogan. »Für den Doctor. Meinst du, er hätte bezahlt, wenn er nicht gewusst hätte, dass der Job erledigt war?«
Frankie gab keine Antwort.
»Weißt du, warum er den Doctor hat umlegen lassen?« fragte Cogan.
»Ja«, sagte Frankie. »Ich weiß.«
»Ja«, sagte Cogan. »Der Doctor hat einen Fehler gemacht. Er hat was gemacht, was er nicht hätte machen sollen.«
»Okay«, sagte Frankie. »Dann hat er eben einen Fehler gemacht.«
»Eben«, sagte Cogan. »Genau wie er.«
»Das ist was anderes«, sagte Frankie. »Das ist was ganz anderes.«
Ein dunkelbrauner Monte Carlo fuhr hinter dem Duster vorbei.
»Das ist gar nichts anderes«, sagte Cogan. »Der Doctor ist erledigt worden, weil er alle in die Scheiße gebracht hat. Und das ist genau das, was ihr gemacht habt, du und er. Der einzige Unterschied ist, dass ihr gedacht habt, die Sache würde an Trattman hängen bleiben.«
Ein roter Capri fuhr hinter dem Duster vorbei.
»Und das meine ich«, sagte Cogan. »Mit so was kommt man nicht durch. Trattman war genauso. Der hat auch gedacht, dass er damit durchkommt.«
»Er ist ja mal damit durchgekommen«, sagte Frankie. »Einmal.«
»Das meine ich ja«, sagte Cogan. »Wenn es noch mal passiert, kommst du nicht mal einmal damit durch.«
Der bronzefarbene Riviera fuhr hinter dem Duster vorbei.
»Das ist er«, sagte Cogan.
»Ich bin mir nicht sicher«, sagte Frankie.
»Doch, bist du«, sagte Cogan. »Wenn nicht, bist du der erste Ganzkörperständer der Welt.« Er öffnete die Augen und sahdem Riviera nach. Der Wagen fuhr in eine Parklücke jenseits des Hintereingangs des Gebäudes.
»Wie lange dauert das?« fragte Cogan.
»Keine Ahnung«, sagte Frankie.
»Okay«, sagte Cogan. »Es sollte eine freundliche Frage sein. Also: Fickt er sie hier oder fickt er sie woanders?«
»Sie teilt sich die Wohnung mit einer Freundin«, sagte Frankie. »Und er kennt einen Typen, der in Haverhill ein Motel hat.«
»Na gut«, sagte Cogan. »Dann will er also nur höflich sein.« Er sah, wie die Tür des Riviera geöffnet wurde. Er sah, wie das lange weiße Bein der Frau sich aus dem Wagen streckte. Er sah, wie Amato aus dem Schatten des Gebäudes trat und um das Heck des Wagens herumging. Er sah, wie Amato der Frau aus dem Wagen half und die Tür zuschlug.
Cogan beugte sich vor und hob mit beiden Händen die fünfschüssige halb automatische Flinte hoch, die auf dem Boden des Duster lag. Er legte sie auf den Schoß und hielt sie mit der rechten Hand fest. Mit der linken zog er den Zündschlüssel aus dem Schloss.
»Heh«, sagte Frankie. »Ich meine, ich wollte schon mal den Motor starten, damit wir schneller abhauen können.«
»Ich weiß«, sagte Cogan, »aber hier wirds vermutlich gleich ziemlich laut, und ich hab es schon erlebt, dass einer vom vielen Lärm so nervös geworden ist, dass er zu schnell abgehauen ist. Und ein anderer stand dann da und konnte sich den Daumen in den Hintern stecken.«
Cogan sah, wie Amato die Frau zum Eingang begleitete.
Cogan öffnete die Beifahrertür des Duster, dessen Innenbeleuchtung er mit Paketband abgeklebt hatte, und glitt hin aus. Amato und die Frau standen fünfunddreißig Meter entfernt ander Haustür und umarmten einander. Cogan hockte neben dem Wagen. Der linke Ellbogen lag auf der Kühlerhaube des Duster, der Kolben der Flinte war gegen seine rechte Schulter gepresst.
Amato löste sich aus der Umarmung. Die Frau schloss die Tür auf. Amato wartete, bis sich die Tür wieder geschlossen hatte. Die Frau drehte sich um und winkte ihm mit den Fingerspitzen. Sie lächelte. Amato winkte auf dieselbe Art zurück. Er drehte sich um. Die Frau ging die Treppe hinauf.
Cogan drückte ab. Das Geschoss traf Amato im Bauch und ließ ihn rückwärts an die Wand taumeln. Cogan wartete, bis Amato sich aufrichtete, und feuerte den zweiten Schuss ab. Dieser traf ein Stück höher, links über dem Gürtel, ging durch den Körper hindurch und trat in einem Winkel aus, der das Projektil durch das Glas der Tür zu seiner Linken führte. Den dritten Schuss feuerte Cogan ab, als Amato an der Hauswand zusammensackte. Das Geschoss traf ihn mitten in die Brust, kurz unter der Halsgrube, und zerriss ihm den Brustkorb. Amato sank nach rechts in das niedrige Buschwerk.
Cogan stand rasch auf und stieg
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