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Ich Töte

Ich Töte

Titel: Ich Töte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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Meerwasser, so dass sie gestorben sein muss, ohne noch einmal auftauchen zu können. Normalerweise füllt sich bei einem Ertrinkenden die Lunge mit Wasser, wenn er ein paarmal hochkommt und wieder untergeht, bevor er endgültig versinkt. Also muss der Mörder sie im Wasser überrascht, sie hinuntergezogen und erstickt haben. Sie haben den Leichnam auf den Kopf gestellt. Kein Hinweis, keine Spuren am Körper. Sie haben ihn auf jede erdenkliche Weise untersucht, mit allen Mitteln, die sie im Labor zur Verfügung haben.«
    »Und er?«
    »Das ist eine andere Geschichte. Er ist mit einer ziemlich scharfen Hieb- oder Stichwaffe getötet worden, der Stoß wurde von oben nach unten ausgeführt. Die Klinge ist zwischen der fünften und sechsten Rippe eingedrungen und hat das Herz direkt getroffen. Der Mörder muss ihn draußen angegriffen haben, auf der Brücke, wo auch die Blutflecken waren. Wenn man den Überraschungseffekt beiseite lässt, bleibt die Tatsache, dass Jochen Welder ziemlich kräftig war. Nicht besonders groß, aber auf jeden Fall eher größer als die meisten Fahrer. Und durchtrainiert. Jogging und Kraftraum und so etwas. Demnach muss der Angreifer noch besser in Form gewesen sein als er, geschickt und stark.«
    »Sind die Leichen missbraucht worden? Sexuell, meine ich?«
    Hulot schüttelte den Kopf.
    »Nein. Oder besser gesagt, er ganz sicher nicht. Sie hatte kurz zuvor Geschlechtsverkehr. In der Vagina befanden sich Reste von Sperma, aber das stammt mit größter Wahrscheinlichkeit von Jochen Welder. Ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass die DNA-Analyse das bestätigen wird.«
    »Okay, das würde ein sexuelles Motiv ausschließen, zumindest ein übliches.«
    Frank sagte das im Ton eines Menschen, der gerade entdeckt hat, dass man eine Serviette aus seinem brennenden Haus retten kann.
    »Was Fingerabdrücke oder andere organische Spuren angeht, kannst du dir vorstellen, dass sie auf dem Boot in Hülle und Fülle zu finden waren. Wir schicken diese Geschichten ebenfalls zur DNA-Analyse, würde mich aber nicht überraschen, wenn sich rein gar 85

    nichts daraus ergäbe.«
    Sie verließen Beaulieu und die Luxushotels mit Meerblick und ihren Parkplätzen voll glänzender Nobelkarossen, die, schwer von Leder und Wurzelholz, träge im Schatten alter Bäume parkten. Überall leuchteten die tausendfarbigen Blumenbeete im Licht dieses wunderbaren Tages. Frank ließ sich von den roten Blüten eines Hibiskus im Garten einer Villa ablenken.
    Schon wieder rot. Schon wieder Blut.
    Seine Aufmerksamkeit kehrte ins Auto zurück. Er beugte sich vor, um eines der Gebläsefensterchen so zu verstellen, dass ihm die kalte Luft direkt ins Gesicht blies.
    »Also haben wir nichts.«
    »Nichts und wieder nichts.«
    »Und die anthropometrische Vermessung der Abdrücke?«
    »Auch da nichts wirklich Relevantes. Wahrscheinlich ein Mann, um die eins achtzig groß, plus/minus fünf Zentimeter, mit einem Gewicht um die fünfundsiebzig Kilo. Ein Profil, das auf tausende von Menschen zutrifft.«
    »Aber ein Sportler.«
    »Ja, ein Athlet … Ein motorisch ziemlich geschickter Athlet.«
    Frank schwirrten noch eine ganze Reihe von Fragen im Kopf herum, aber er wollte seinen Freund nicht drängen, der nachzudenken und seine persönlichen Schlüsse zu ziehen schien, während er ihm die verfügbaren Fakten darlegte. Schweigend wartete er ab.
    »Was er mit den Leichen angestellt hat, war ein ordentliches Stück Arbeit. Er ist ziemlich präzise zu Werke gegangen. Sicher war es nicht das erste Mal, dass er etwas in der Art gemacht hat. Vielleicht ist es jemand, der mit Medizin zu tun hat …«
    Frank zerstörte nur ungern die Hoffnungen seines Freundes.
    »Könnte sich schon lohnen, in diese Richtung zu suchen, man kann ja nie wissen. Aber eigentlich wäre das zu schön. Banal, würde ich sagen. Leider unterscheidet sich die menschliche Anatomie nicht besonders von der eines Tieres. Es reicht schon, wenn unser Mann an ein paar Kaninchen geübt hat, um sein Können dann auf ein menschliches Wesen zu übertragen.«
    »Kaninchen, was? Menschliche Wesen wie Kaninchen …«
    »Er ist gerissen, Nicolas. Er ist total durchgeknallt, aber er ist schlau und eiskalt. Man muss schon Freon in den Adern haben, um das zu tun, was er getan hat. Das Schiff zwischen die beiden anderen zu jagen und in aller Ruhe so zu verschwinden, wie er gekommen ist.
    86

    Und noch dazu in der festen Absicht, uns herauszufordern, uns an der Nase herumzuführen.«
    »Die

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