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Ich Töte

Ich Töte

Titel: Ich Töte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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rate mal, wer dafür gesorgt hat?«
    »General Nathan Parker, nehme ich an.«
    »Erraten. Das ist es, weswegen ich dir sage, du musst aufpassen, Frank. Die beiden zusammen sind wie der Teufel und sein Spieß.
    Mosse ist der bewaffnete Arm von Parker. Und ich glaube, er würde sich nicht allzu viele Gedanken machen, ihn zu gebrauchen.«
    »Nein, das glaube ich auch nicht, Cooper. Ich danke dir für alles und warte auf die Mail. Mach’s gut.«
    »Die ist schon in deinem Briefkasten. Mach’s gut, mein Freund, und pass auf dich auf.«
    Frank beendete das Gespräch und blieb mit leicht geneigtem Kopf mitten im Zimmer stehen. Die Informationen von Cooper hatten seiner Einschätzung nur die Namen, Daten und Fakten hinzugefügt. Unangenehme Leute, wenn man ihnen am helllichten Tag gegenüberstand. Schrecklich, wenn sie im Dunkeln hinter einem her waren.
    Die Haussprechanlage am Eingang klingelte. Er stand auf, machte das Radio aus und ging hinüber, um zu antworten.
    212

    »Ja?«
    Die Stimme des Portiers klang etwas verlegen. Er sprach Englisch mit ihm.
    »Mister Ottobre, da kommt jemand zu Ihnen hinauf. Ich konnte Ihnen nicht vorher Bescheid geben, aber … Sie müssen verstehen, ich …«
    »Macht nichts, Pascal. Ist alles in Ordnung, seien Sie beruhigt.«
    Er fragte sich, was für eine Person da wohl heraufkam, wenn sie in der Lage war, einen Portier derart durcheinander zu bringen. Genau in diesem Moment klopfte es bereits. Warum der Besucher wohl nicht geklingelt hatte?
    Er trat beiseite und öffnete die Tür.
    Vor ihm stand ein Mann mittleren Alters, etwa so groß wie er, unleugbar Amerikaner. Er besaß eine ferne Ähnlichkeit mit Robert Redford, allerdings mit etwas dunkleren Haaren. Die Sonnenbräune seiner Haut war perfekt dosiert und seine Eleganz unaufdringlich. Er trug einen blauen Anzug, dazu ein Hemd mit offenem Kragen, keine Krawatte. Die Uhr war eine Rolex, jedoch mit Lederarmband und kein Vergleich zu jenen massiven Goldkloben, die man so häufig in Monaco bewundern durfte. Der Mann lächelte ihn freundlich an.
    Von Mensch zu Mensch. Keine Public Relations um jeden Preis.
    Er war Frank auf Anhieb sympathisch.
    »Frank Ottobre?«
    »Ja.«
    Der Mann streckte die rechte Hand aus.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Mister Ottobre. Mein Name ist Dwight Durham, ich bin der Konsul der Vereinigten Staaten in Marseille.«
    Frank blieb einen Augenblick überrascht stehen, dann schüttelte er die ihm dargebotene Hand. Tatsache, das war wirklich ein unerwarteter Besuch. Wahrscheinlich konnte man an seinem Gesicht ablesen, was er dachte, denn die Miene des Diplomaten heiterte sich auf. Sein Mund verzog sich und ließ ein Grübchen auf der Wange erscheinen.
    »Wenn Sie sich überfallen fühlen, kann ich wieder gehen. Wenn Sie jedoch glauben, über meine Funktion hinwegkommen und mich hineinbitten zu können, dann würde ich mich freuen, mit Ihnen sprechen zu dürfen.«
    Frank riss sich zusammen. Ja, dieser Mann war ihm ganz entschieden sympathisch. Er wies auf seinen nackten Oberkörper. Selt213

    samerweise war es ihm nicht peinlich, einem Fremden seine Narben zu zeigen. Durham jedenfalls ließ sich nicht anmerken, dass er sie gesehen hatte.
    »Entschuldigen Sie, ich war ein wenig überrascht, aber jetzt bin ich darüber hinweg. Wie Sie sehen, empfange ich aus patriotischen Gründen Diplomaten meines Landes immer im Rambo-Look. Kommen Sie doch herein, Mister Durham.«
    Der Konsul trat einen Schritt nach vorn. Er wandte sich zu einer Person um, die hinter ihm im Flur stand, ein großer, kräftiger Mann mit einer Waffe unter dem Jackett und einer unsichtbaren Abkürzung auf der Stirn. Vielleicht FBI, CIA oder DEA oder irgend so etwas, ganz sicher jedoch war er nicht von der Heilsarmee.
    »Wärest du so freundlich, hier auf mich zu warten, Malcolm?«
    »Kein Problem, Sir.«
    »Danke.«
    Durham schloss die Tür. Er ging ein Stück hinein, blieb dann im Zimmer stehen und sah sich um.
    »Nicht übel. Ein großartiger Ausblick.«
    »Ja. Sicher wissen Sie, dass ich in diesem Apartment nur zu Gast bin, und ebenso sicher wissen Sie wohl, aus welchen Gründen.«
    Franks Erklärung sollte vor allem dazu dienen, Zeit zu sparen.
    Mit Sicherheit hatte Durham, bevor er herkam, alle Informationen über seinen Fall bekommen. Frank sah die Hand einer Sekretärin vor sich, die eine Akte mit seinem Namen auf dem Deckblatt und seinem Lebenslauf im Inneren auf einen Schreibtisch legte.
    Frank Ottobre, der quadratische Mann, der

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