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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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hinterlassen. Ich weiß, es ist vielleicht ein bisschen neurotisch und möglicherweise sogar gefühlsduselig, aber es ist mir wichtig, zusammen mit Selina begraben zu werden.«
    »Jetzt hör endlich auf, so zu reden, als würdest du bald das Zeitliche segnen.« Ich stand auf und ging zum Wasser hinunter. Dabei sah ich vor mir die Bilder von der Challenger , wie sie explodierte, ins Taumeln geriet und ins Meer stürzte.
    Zwei Minuten später stand Elle neben mir und griff nach meiner Hand. »Bitte versprich mir, dass du dich um sie kümmerst.«
    Elle verhielt sich, als hätten wir ein gemeinsames Sorgerecht. In all den Jahren hatten wir so gut wie nie von Selina gesprochen – und jetzt das. »Im Gegenzug möchte ich dich auch um etwas bitten.«
    Sie nickte. »Was immer du willst.«
    »Stirb nicht!«
    Sie hakte mich unter. »Wenn ich das Ende meiner Mission erlebe, brauchst du deinen Teil nicht zu erfüllen. Merkwürdigerweise kann ich mich damit abfinden.«
    »Elle, ich meine es ernst. Geh nicht!«
    »Ich muss. Und ich will es unbedingt. Ich bin so glücklich darüber, dass ich es kaum aushalte. Und ich habe ganz fest vor, lebendig zurückzukehren. Wenn es aber anders kommen sollte …« Für den Bruchteil einer Sekunde lehnte Elle ihren Kopf an meine Brust. »Für mich war Selina eine reale Persönlichkeit. Ich möchte sie nicht in einem anonymen Grab zurücklassen. Ich habe schon mit deiner Mom darüber gesprochen, doch sie winkte ab, als ob ein Gespräch über Selina nach so vielen Jahren eine Art emotionaler Schwäche wäre. Ist es ja vielleicht auch. Trotzdem brauche ich die Gewissheit. Würdest du es für mich tun?«
    Ich schluckte. »Okay.«
    Sie atmete auf. »Danke. Und jetzt lassen wir den morbiden Teil hinter uns. Ich bin auf alles vorbereitet, und wenn man vorbereitet ist, haben die bösen Geister bekanntlich keineChance.« Sie ließ meinen Arm los. »So, und jetzt laufen wir um die Wette zum Auto.«
    Sie startete durch.
    Ich sah ihr sekundenlang nach, während ich wartete, dass meine Seele die ihre einholte. Es lag nicht in meiner Macht, sie zu stoppen, aber ich konnte versuchen, ihrem Beispiel zu folgen. »Hey, Peep, das ist nicht fair!«
    Wir hätten uns keinen Gutenachtkuss zu geben brauchen, aber wir taten es. Die erste große Liebe ist schon etwas Besonderes. Eine Frau zu lieben hinterlässt lebenslängliche Spuren. Ebenso wie der Anblick des Nachthimmels, der Sternschnuppen und der Art, wie Elle immer strahlte, wenn sie hinaufblickte.
    Begann es als harmloses, unschuldiges, sanftes Küsschen auf die Wange? Gut möglich. Ich weiß nicht, ob sie es war, die mich küsste, oder ob ich den Anfang machte, aber es geschah unten am Fluss im Schein vieler Millionen Lichtjahre entfernter Sterne. Ehe ich überhaupt begriff, was mit uns geschah, meldete sich das Begehren. Ich wollte in ihre Haut schlüpfen. Ich wollte mit ihr auf die Dachterrasse gehen und sie lieben wie beim allerersten Mal.
    Ich wollte die fünfzehn unendlich einsamen Jahre zwischen damals und jetzt versickern lassen wie Regen auf einem Sandstrand und alles wieder ins Lot rücken. Wir gehörten zusammen.
    Mit heiserer Stimme flüsterte sie meinen Namen. »Matt.«
    Ich küsste ihren Hals, zog an der Schulter ihres T-Shirts und versuchte, ihr ganz nah zu sein.
    »Matt, warte!« Die wenigen Schritte, die sie zurückwich, trafen mich wie ein Schlag. Sie katapultierten mich unsanft in eine Wirklichkeit, in der ich mit Carol verlobt war und in der Elle mit Adam zusammenlebte.
    »Mist«, entfuhr es mir.
    »Da hast du wohl recht. Es ist Mist«, murmelte sie. »Was tun wir da?«
    Nun, wir zeigten uns unsere Liebe – und zwar so, wie es eigentlich sein sollte. »Lass mich eine Minute nachdenken. Vielleicht fällt mir eine Antwort ein, die alle Zweifel beiseiteräumt, warum wir das hier nicht tun sollten«, sagte ich.
    »Dann sollte es aber bitte eine wirklich gute Antwort sein. Eine, die meine Schuldgefühle besänftigt«, erwiderte sie. »Mein Gott, du bist verlobt, Matt. Und ich lebe mit Adam zusammen.«
    »Na ja, um den ist es nicht schade«, meinte ich. »Aber stimmt schon – Carol! Sie hat so etwas nicht verdient.«
    »Ich dachte immer, du magst Adam.« Elle zeigte sich verwundert.
    »Das ist doch wohl nicht dein Ernst? Er ist mir ungefähr so sympathisch wie Hitler. Ich hasse diesen Kerl.« Ich begann, auf und ab zu laufen, was an einem unebenen Abhang nicht gerade einfach ist. Jedenfalls tat ich mich schwer mit dem Rhythmus. Scheiße. Ich

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