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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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verschafft. Und falls die Berufung ebenfalls abgeschmettert wird, können wir bis vor das höchste Gericht ziehen und eine Revision beantragen. Haben wir aber Erfolg – wenn du also als Vormund eingesetzt wirst –, müssen die Vereinigten Staaten alle ungeborenen Kinder als juristische Personen behandeln, und alles, was einen Fetus zerstört, wäre damit automatisch ein Rechtsbruch. Das aber bedeutet die komplette Illegalität von Schwangerschaftsabbrüchen.«
    »Du liebe Zeit, was für ein Rattenschwanz! Ich will doch nur diesem einen Baby eine Chance geben!«
    »Erinnerst du dich an den Fall Scott Peterson?«
    »Was zum Teufel hat das mit Elle zu tun?«
    »Warte ab. Erinnerst du dich?«
    Ich lehnte mich zurück und betrachtete Jake. So war er immer. Er zäumte die Dinge von hinten auf. Im College konnte ich einfach aus dem Zimmer gehen, aber dieser Luxus war mir hier nicht vergönnt. »Peterson? Der Mistkerl, der seine schwangere Frau ermordet hat? Ja, klar.«
    »Er wurde wegen Doppelmord verurteilt, weil er sowohl seine Frau als auch das Ungeborene getötet hatte. Im Anschluss beschloss der Kongress ein neues Gesetz zum Schutz Ungeborener. Das war ein großer Schritt vorwärts, und Pro-Life hatte da maßgeblich die Finger im Spiel.«
    »Meine Güte, verschon mich mit diesen Einzelheiten, und komm auf den Punkt!«
    »Schon gut. Dieses Gesetz schützt ungeborene Kinder und verhilft uns zu einem juristischen Einstieg.«
    Ich grunzte nur.
    »Wenn wir es schaffen, dich als Vormund für dein Baby einzusetzen, bekommen wir jede Art von Rückendeckung von den Lebensrechstaktivisten …«
    »Und haben die Frauenrechtlerinnen am Hals. Das wird doch ein Riesenzirkus!«
    Meine Mutter war Mitglied der National Organization of Women, die ständig mit den Abtreibungsgegnern im Clinch lag. Eigentlich dachte Mom ganz vernünftig und setzte sich dafür ein, Frauen mehr Rechte einzuräumen, aber in ihrem Verein gab es ein paar Hitzköpfe, die sich nur allzu gern mit Pro-Life anlegten.
    Jake schnaubte. »Das wird nicht unser einziges Problem. Bisher gab es nämlich nur zwei Fälle dieser Art. Einen in Florida, wo eine geistig behinderte Frau vergewaltigt wurde. Der Staat bemühte sich um die Vormundschaft für das ungeborene Kind, scheiterte aber, weil ein Staat kein Verwandter ersten Grades sein kann und weil Florida keine diesbezüglichen Gesetze hat.«
    »Und? Wurde das Baby abgetrieben?«
    »Nein. Und zwar, weil der Fall so lang verhandelt wurde, dass das Baby vor dem Richterspruch zur Welt kam. Und genau auf diese Taktik will ich hinaus. Ich bin Realist, Matt. Der Staat hat zwar diese Schlacht nicht gewonnen, wohl aber den Krieg. Und das Baby lebt!« Er hob einen Finger. »Ein einzelnes Kind. Ich will jetzt versuchen, dein Kind zu retten. Und wenn uns das gelingt, werden dadurch vielleicht Millionen anderer Babys gerettet. Natürlich tut es mir leid, dass es ausgerechnet Elle passieren musste, aber …«
    Ich ballte unwillkürlich meine Fäuste. »Wag es ja nicht, eine Märtyrerin aus ihr zu machen.«
    Er schwieg so lange, dass ich dachte, ihm fiele keine Ausrede mehr ein. Vielleicht schwante ihm auch, dass ich ihn rauswerfen würde, wenn er mir widersprach. »In Ordnung«, meinte er schließlich. Und dann erzählte er mir von dem zweiten Fall in Pennsylvania. »Der Richter entschied sich für die Vormundschaft, aber ich glaube, das Urteil hätte einer Berufung nicht standgehalten.«
    Ich stand auf und lief im Konferenzraum auf und ab. »Mit anderen Worten: Wenn wir die Vormundschaft beantragen, haben wir allenfalls eine Fifty-fifty-Chance.«
    Jake nickte. »Aber schließlich geht es hier – wie du schon richtig gesagt hast – nicht um Abtreibung. Als Vater hast du ebenfalls Rechte, das macht die Situation so außergewöhnlich.«
    »Aber meine Rechte kann ich erst wahrnehmen, wenn das Baby geboren ist. Es sei denn, du bringst es fertig, die Welt zu verändern und mir die Vormundschaft zu verschaffen.«
    »Erfasst!«
    Ich warf einen Blick auf die Aufnahmeformulare der Klinik mit der zittrigen Handschrift. »Und was fängst du mit ihrer Angabe an, sie hätte keine Patientenverfügung?«
    »Die führe ich als Erstes ins Feld. Aber du musst dir darüber im Klaren sein, dass Elles Bruder vermutlich als Zeuge aussagen und den Richter möglicherweise überzeugen wird.«
    »Christopher?«, fuhr ich auf. »Woher willst du wissen, was Christopher dazu zu sagen hat?«
    »Nun, er war doch schon in den Nachrichten.«
    »Er –

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