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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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anders sein musste! Weil ich ihr das ersehnte Kind schenken wollte. Weil ich immer noch vor Augen hatte, wie sie Selina im Arm hielt und weinte. Weil ein Teil von mir immer noch diesem ersten Baby und allen weiteren verbunden war. Weil …
    Im Gegensatz zu Dylan war das Baby, das jetzt in Elle heranwuchs, ein winziger Schatten auf dem Monitor. Dylan hingegen war ein gut entwickelter Säugling gewesen und wog mehr als 2000 Gramm. Nach seinem Tod wurde er gewogen, und man gab uns Maß und Gewicht an, als ob ihn das wieder ins Leben zurückrufen könnte. Die Zahlen waren als Anhaltspunkt gedacht, als etwas Konkretes, um das man trauern konnte. Ich hielt meinen Sohn in den Armen und versuchte, ihm Leben einzuhauchen. Aber es wollte mir nicht gelingen.
    War es das, was ich jetzt auch wieder versuchte? Dem Baby Leben einzuhauchen? Einem Teil von Elle Leben einzuhauchen? Nicht, dass ich glaubte, das Baby könne sie mir zurückbringen! Aber ein Kind zu haben war immer ihr Traum gewesen, und ich wollte ihre Träume und Hoffnungen lebendig erhalten.
    Ich durchstöberte die Fotos und fand eines, auf dem sie lächelte. Ihr offenes Lächeln. Ihr für immer erloschenes Lächeln. »Was würdest du dir wünschen, Peep?«
    Erst vor ein paar Tagen hatte sie gesagt, dass der Versuch, ein Baby zu bekommen, das Risiko wert war.
    Aber war es auch wert, sie künstlich am Leben zu erhalten? Würde sie es für richtig halten, oder gab ich mich einer Selbsttäuschung hin?
    Ich steckte ein Foto, auf dem Elle über den roten Sandstrand lief, in meine Brusttasche und wollte den Stapel gerade wieder wegpacken, als ich etwas entdeckte. Unter dem Waschbecken lag ein Schwangerschaftstest. Ich öffnete die Schachtel. Sie war leer. Ich wühlte alles durch, fand aber nichts. Hatte sie den Test schon gemacht? Wusste sie Bescheid? Oder hatte sie ihn einfach nur weggeworfen, um weiteren Streitereien über das Thema aus dem Weg zu gehen?
    Nein, sie hatte es nicht gewusst. Sie konnte es nicht gewusst haben. Wäre sie sonst auf die Leiter gestiegen?
    Das Schlafzimmer im Bauernhaus war klein, einfach und in einem kühlen Grau gestrichen. »Grau beruhigt«, hatte sie gesagt. Der Raum war gerade groß genug für ein Doppelbett, das für meine Größe fast zu kurz erschien, aber dafür sorgte, dass Elle und ich uns nachts immer berührten. Und das wiederum hatte eindeutige Vorteile.
    Ohne sie würde ich dort nie wieder schlafen können. Ich nahm die Tagesdecke und ein Kissen, um es mir unten auf der Couch im Wohnzimmer bequem zu machen. Vor der Speichertür hielt ich inne. Mein Gott, wie hatte sich mein Leben in den letzten paar Tagen verändert!
    Ich stieg hinauf. Es war erst fünf Tage her, dass ich an meinem eigentlich freien Tag erst spät von einer Notoperation heimkam. Elle saß im Schneidersitz unter einer Bodenlampe, las die Tagebücher ihrer Mutter und schrieb in ihr eigenes.
    Normalerweise versteckte sie die Briefe unter einer Falltür im Speicher. Ob sie irgendwann einmal darüber geschrieben hatte, ob ihrer Ansicht nach Leben mit der Empfängnis beginnt? Die Chancen standen eher gering. Außerdem hätte ich es nicht ertragen, jetzt danach zu suchen. Hier hatte ich sie zum letzten Mal gesehen und umarmt, es war der Ort, wo wir uns zum ersten Mal geliebt hatten. Und auch zum letzten Mal.
    Sie war nicht mehr da, und das Haus blieb stumm.
    Ich knipste die Bodenlampe an, trat hinaus auf die Dachterrasse, breitete die Tagesdecke aus, setzte mich und hielt am Himmel Ausschau nach Meteoriten. Der Höhepunkt des Perseidenstroms war zwar bereits überschritten, aber die Erde befand sich immer noch in seinem Einflussbereich. Was würde ich mir wünschen? Die Zeit zurückzudrehen. Ich würde Elle bitten, nicht auf diese Leiter zu steigen. Und ich würde mir wünschen, dass das Baby allen Umständen zum Trotz überlebt. Oder dass ich im Schlaf sterben und wieder bei Elle sein dürfte. Die Leere verschluckte mich fast.
    Ich drehte mich auf die Seite und weinte. Ich weinte, wie ich noch nie im Leben geweint hatte.
    Als ich erwachte, färbte die erste Morgenröte den Himmel. Alles tat mir weh. Die Nacht auf dem harten Boden der Dachterrasse, die innere Reinigung und der schonungslose Blick in die Zukunft hatten ihre Spuren hinterlassen.

16

Tag 5
    I ch hätte darauf gefasst sein müssen, Elles Handschrift auf dem beschlagenen Spiegel im Bad zu entdecken. THE SWEETEST THING , stand da. Fast jeden Tag hinterließ Elle auf dem Glas ein paar Worte, die bei meiner

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