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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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englischen Tee geben. Sie griff zum Kaffeekessel und füllte ihre Tasse mit lauwarmem Kaffee, dann sah sie sich lange den Bericht über König Konstantin und Anna-Maria von Griechenland an. Wie schön sie war. Er auch. Eine griechische Schauspielerin litt jetzt an furchtbarem
Liebeskummer, weil sie ihn nicht bekommen konnte. Wie hieß sie doch gleich wieder? Aber sie war nicht gut genug für das Königshaus, obwohl sie eine Anwaltstochter war und aus feiner Familie stammte. Ja, Aliki, so hieß sie. Sie war jetzt nach Hollywood gegangen und gab vor, absolut nicht traurig zu sein. Deshalb wurde sie als stark bezeichnet. Vor den Augen der Weltpresse nicht zu trauern, das bedeutete also, stark zu sein, das musste sie sich merken, dachte sie.
    Und Anna-Maria, die sich mit ihrem Schwangerschaftsbauch in der Öffentlichkeit zeigte! Auch ganz schön mutig. Zum Königshaus zu gehören und sich trotzdem bei öffentlichen Repräsentationsaufgaben schwanger zu zeigen. Da stand sie unten vor dem Flugzeug an der Gangway auf einem grauen Teppich, der in Wirklichkeit sicher rot war, Hand in Hand mit ihrem Konstantin, in einem weiten dunklen Rohseidenkleid über dem gewölbten Bauch. Sie hatte die Reportage schon zweimal gelesen und machte sich jetzt ans dritte Mal. Sie hatte ihren Namen von Anne-Marie zu Anna-Maria ändern müssen, als sie geheiratet hatte. Es konnte keinen Spaß machen, den Namen zu ändern. Nachnamen, das schon, aber nicht den Vornamen. Die Griechen liebten sie, stand dort. Sie wurde von einem ganzen Volk geliebt. Was das wohl für ein Gefühl war? Es stand nichts über die Sprache dort, nichts darüber, wie sie als Dänin Griechisch gelernt hatte. Oder vielleicht hatte sie das noch nicht gelernt, und sie redeten kaum miteinander.
    »Willst du nicht den Tisch abräumen? Mmm, du riechst aber gut, Barb.«
    Er umarmte sie von hinten ganz fest, hatte schon eine Hand in ihren Morgenrock geschoben über die eine Brust.
    »Petter, stop it. Ich rieche überhaupt nicht gut. Ich habe noch nicht geduscht.«
    »Vielleicht sollten wir uns wieder hinlegen, alle beide?«
    »Ich habe so viel zu erledigen.«
    »Ja, das sehe ich. Anna-Maria und Konstantin? Das Liebespaar?«
    »Das nennt man einen ruhigen Start in den Tag. In einer halben Stunde werde ich wie ein Whirlwind sein. Zieh deine Pantoffeln an!«
    Seine Socken waren voller Haare. In der Ecke beim Trockenschrank stand der Besen, stets mit einer Menge Haarflaum in allerlei Schattierungen am blauen Gummirand. Er brauchte wirklich nicht in diesem Haus auf Socken herumzulaufen.
    »Aber du …«, sagte er.
    Sie schlug die Illustrierte zu und sprang so eilig auf, dass die Asche von der Zigarette auf den Tisch fiel. Jetzt würde er sicher wieder etwas sagen. Herrgott, was für ein Nervkram! Vielleicht müsste sie wieder schwanger werden, damit er aufhörte, und Susy würde sich dann freuen, wo sie doch die ganze Zeit mit Puppen spielte.
    Sie nahm die Teller und die Milchgläser der Kinder und ging damit zum Spülbecken, schraubte den Deckel auf das Kunsthonigglas, packte den Ziegenkäse in Butterbrotpapier, drehte den Verschluss auf die Kaviartube und drückte den Pappdeckel auf den Schmierkäse. Die ganze Zeit merkte sie, dass er ganz ruhig dastand und sie im Auge behielt. Als sie sich vor dem winzigen Kühlschrank bückte, trat er hinter sie. Dass er auch niemals etwas zimmern konnte, das man unter diesen Kühlschrank stellen könnte, damit der etwas höher wäre, wo er doch ohnehin dauernd unten im Hobbyraum war.
    »Meine wunderbare Barbara«, sagte er. »Immer morgenmunter und frisch wie ein Tautröpfchen.«
    »Petter, ich habe zu tun.«
    »Ich auch.«
    »Wie weit bist du gekommen?«, fragte sie und richtete sich auf.
    »Seite 94.«
    »Du bist aber tüchtig.«
    »Sie ist ziemlich einfach zu übersetzen, die gute Agatha. Viele Wiederholungen. Sie führt uns sehr schnell in ihr Universum ein, am Anfang ist es ein wenig schwierig, aber dann … und apropos schnell …«
    Sie drehte sich zu ihm um, atmete nach unten, weil sie sich noch nicht die Zähne geputzt hatte. Auch gegessen hatte sie noch nicht, nur Kaffee getrunken und geraucht und den kleinen Schluck Sanostol genommen. Sie schüttelte den Kopf. Er holte Luft und wandte sich ab.
    »Aber du«, sagte er zu der braunen Rasenfläche unter dem Fenster.
    »Ja?«
    »Vergiss die Nieren nicht. Die sehen gar nicht schön aus da in ihrer Bütte. Und sie riechen.«
    »Natürlich riechen sie. Vor dem Duschen werde ich das Wasser

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