Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman

Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman

Titel: Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
Vom Netzwerk:
sie die Anzeige nicht geschaltet hat und dass sie völlig überrascht war, als plötzlich lauter Leute bei ihr angerufen haben, die ein iPhone kaufen wollten.
    »Das kann ich bezeugen«, sage ich. »Sie war ehrlich überrascht.«
    Dann erzähle ich, dass auch mein Handy am Montag kurz verschwunden war, bis Camilla es mir zurückgebracht hat. Und die behauptete, sie habe es in einem der Schulflure gefunden. Ich erwähne, dass ich Siljas Telefonnummer in meinem Handy gespeichert habe und mir deshalb vorstellen könnte, dass das der Grund ist, weshalb es verschwunden war.
    Ich habe das Gefühl, dass jedes Wort ein weiterer Spatenstich für mein eigenes Grab ist. Aber die Lawine ist losgetreten und nicht mehr zu stoppen. Ich kann nur hoffen, dass der Rektor rafft, wer hier die Wahrheit sagt.
    Jetzt sind plötzlich alle Blicke auf Camilla gerichtet. Sie schluckt und wirkt sehr aufgewühlt. Sie tut mir fast ein bisschen leid.
    »Camilla«, sagt Maja. »Kannst du dich wirklich nicht erinnern, wo du Vendelas Handy gefunden hast? Wenn du ganz scharf nachdenkst? Es ist ja immerhin erst zwei Tage her.«
    »Ich … also … vor der Spanischklasse, glaube ich … Wir hatten ja gerade Spanisch gehabt, also …«
    »Und woher wusstest du, dass es Vendelas Handy ist?«
    »Ich … hab es wohl wiedererkannt.«
    » Wohl ?«
    Maja beugt sich vor und stützt sich mit den Unterarmen auf dem ovalen Konferenztisch ab.
    »Das ist eine ernste Angelegenheit«, sagt sie. »Ich weiß nicht genau, ob euch allen klar ist, wie ernst. Mehrere Lehrer, unter ihnen Grace und Gunnar, wollen den Vorfall bei der Polizei anzeigen, und daran werden wir kaum vorbeikommen, wenn die gestohlenen Gegenstände nicht wieder auftauchen und die Sache nicht gründlich aufgeklärt wird. Wenn es zur Anzeige kommt, kann jeder, der nicht die Wahrheit sagt, wegen Meineids verurteilt werden. Wisst ihr, was das bedeutet?«
    Vereinzeltes Nicken um den Tisch. Maja wendet sich wieder an Camilla.
    »Ich frage dich also noch einmal, Camilla: Wo hast du das Handy gefunden?«
    Da bricht Camilla in Tränen aus, sie heult wie ein kleines Kind.
    »Emelie hat es mir gegeben«, schluchzt sie. »Sie hat gesagt, sie habe es gefunden, wollte es Vendela aber nicht selber zurückgeben. Ich sollte sagen, dass ich es irgendwo gefunden habe. Tut mir leid! Ich wusste doch nicht, was damit war!«
    Der Knoten in meiner Brust reißt mit einem Knall. Es ist schmerzhaft und erleichternd zugleich.
    »Verräterin«, sagt Lovisa und Camilla weint noch heftiger.
    Emelie sieht einen nach dem anderen an. »Das Handy lag vor der Spanischklasse, rechts neben der Tür. Ist ja eigentlich nicht mein Problem, wenn einer schlampig mit seinen Sachen umgeht, ich wollte eben nur nett sein und dafür sorgen, dass sie es wiederkriegt. Und weil ich weiß, dass Vendela mich nicht leiden kann, habe ich Camilla gebeten, es ihr zu geben. Hätte ich es doch bloß liegen lassen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Silja und Vendela sich so eine haarsträubende Geschichte ausdenken!«
    Die Hoffnung, die eben noch in mir aufgestiegen ist, lässt die Flügel hängen und stürzt gnadenlos zu Boden.
    Der Rektor räuspert sich zum zigsten Mal.
    »Unschöne Geschichte«, sagt er. »Eine ganz unschöne Geschichte.«
    Britt breitet die Arme aus.
    »Warum kommt ihr mit so was nicht zu mir, bevor es aus dem Ruder läuft?«, sagt sie desolat.
    Da streckt Line die Hand hoch. »Darf ich was sagen?«
    »Bitte schön«, sagt der Rektor.
    »Ich hab mich nicht eher getraut, was zu sagen«, sagt Line. »Aber ich weiß, dass Emelie und Lovisa die Annonce aufgegeben haben.«
    Jetzt hat Line alle Blicke auf sich. Sie sitzt aufrecht da und starrt stur den Rektor an.
    »Wie bitte?«, sagt Maja. »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe mitbekommen, wie sie darüber geredet haben«, sagt Line. »Ich stand hinter den Schließfächern, deswegen haben sie mich nicht gesehen, als sie darüber geredet haben, dass sie ein iPhone4 annoncieren und Siljas Telefonnummer angeben wollten.«
    »Wann war das?«, fragt Maja.
    »Am … Montag«, sagt Line. »In der großen Vormittagspause, glaube ich.«
    »Und das sagst du jetzt erst!«, schimpft Mattsson empört.
    »Entschuldigung«, sagt Line. »Ich hab mich einfach nicht getraut. Aber ich dachte, wenn Vendela so mutig ist …«
    »Die lügt doch, verdammt noch mal!«, ruft Lovisa. »Wir haben überhaupt nichts bei den Schließfächern besprochen! Wir waren bei mir zu Hause, als wir …«
    Sie bricht mitten im

Weitere Kostenlose Bücher