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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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ebenfalls außer sich, Sie könnten sich also dazu herablassen, ein wenig Respekt zu zeigen.«
    Finch sagte nichts dazu.
    »Es gibt noch etwas, was Sie sich ansehen müssen.« Sie steckte eine Hand in die Tasche, zog die Autoschlüssel heraus und gab sie Gormley. »Kannst du die Kiste aus dem Auto holen?«
    Gormleys Gesichtsausdruck übermittelte eine klare Botschaft: Es wird mir ein Vergnügen sein . Er verließ den Raum, wobei er an Mrs Partridge vorbeikam, die mit einem Teetablett auf dem Weg hinein war. Sie goss Finch Tee ein und gab ihm die Tasse. Er setzte sich an einen Schreibtisch am Fenster, Untertasse in der linken und die Tasse in der rechten Hand. Dann kam Gormley zurück, der dieselbe Beweismittelkiste trug, die sie am Vortag den Graingers gezeigt hatten. Er stellte sie auf einem Stuhl ab, holte sechs Tüten heraus und legte sie in einer Reihe auf Finchs Schreibtisch, die Kleidungsstücke deutlich sichtbar durch die Plastikfenster: ein Paar Jeans, ein blaues Hemd, ein grüner Schal, Unterwäsche und ein Paar Schuhe, der linke und der rechte in verschiedenen Tüten.
    »Können Sie etwas hiervon identifizieren?«, fragte Gormley. »Sie können sie hochheben, aber es ist Ihnen nicht erlaubt, das Siegel aufzubrechen.«
    Finch sah ihn an, als fehlte das Wort »erlaubt« in seinem Wortschatz.
    Daniels stieß ihn leicht an. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir. Es ist sehr wichtig.«
    Finch wandte seinen Blick den Tüten zu. »Ich erkenne die Schuhe. Jessica hat ein Paar davon, wenn ich auch nicht mit Sicherheit sagen könnte, dass es ihre sind. Jeans sind Jeans, oder? Ehrlich gesagt könnte ich ein Paar nicht vom anderen unterscheiden. Ich hasse die Dinger. Und die Unterwäsche meiner Tochter ist nichts, womit ich vertraut wäre.«
    »Und der Schal?«, fragte Gormley.
    »Der sieht genau aus wie einer, den ich ihr letztes Weihnachten gekauft habe, als wir in Mailand waren.«
    Finch lehnte sich auf dem Stuhl zurück und vermied es, sie anzusehen. Daniels spürte einen Riss in seiner Rüstung. Er sagte nichts, aber seine Hand zitterte, als er den Tee abstellte. Sie gab ihm einen Moment, war sich sicher, dass er bereits wusste, was als Nächstes kam.
    Sie hasste, was sie sagen musste. »Das sind die Kleider, die wir Amy Graingers Leiche ausgezogen haben.«
    »Dann muss sie sie gestohlen haben!«, raunzte Finch.
    Der Mann wollte es nicht wahrhaben, eine normale Reaktion unter diesen Umständen. Er wollte nicht glauben, dass seine Tochter in Gefahr war. Oder schlimmer noch. Warum sollte er auch? Es war unvorstellbar für Eltern, so etwas zu denken.
    Daniels wählte ihre Worte vorsichtig. »Wir wissen von Amy nichts, was darauf hindeuten würde, dass sie etwas anderes war als ein liebenswertes Mädchen, das auf tragische Weise zu Tode gekommen ist und dabei Jessicas Kleider trug. Es tut mir wirklich leid.«
    Finch brach zusammen.
    Er hob die Beweismitteltüte auf, die den Schal enthielt, hielt sie an seine Brust und weinte.
    »Sir, wir müssten lügen, um zu behaupten, dass wir uns keine Sorgen machen. Natürlich sind wir beunruhigt. Aber wir werden alles tun, was wir können, um sie zu finden.«
    »Tot oder lebendig?«, fragte er. Die Unverfrorenheit des Mannes war schockierend.
    »Meine Beamten sind die besten, Sir.« Ihre Blicke fanden sich, als Daniels versuchte, ihn zu beruhigen. »Sie werden Tag und Nacht daran arbeiten, Jessica zu finden, und ich werde Sie persönlich über alle neuen Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Ich gehe davon aus, dass Sie nicht noch einmal kontaktiert worden sind?«
    Finch blitzte sie an. »Meinen Sie nicht, dass ich Ihnen das gesagt hätte?«
    Gormley hatte die Nase voll. »Wir werden natürlich auch das Haus und das Anwesen durchsuchen müssen.«
    Finch blaffte ihn an. »Wieso?«
    »Das ist in solchen Fällen Routine«, erklärte Daniels. »Wir müssen absolut sicher sein, dass wir jegliche Möglichkeit beachtet haben. Ich würde außerdem gern mit dem Künstler sprechen, der Jessicas Porträt gemalt hat. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in der Zeit, die sie zusammen verbracht haben, viel miteinander gesprochen haben. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie einen Kontakt zu ihm für mich herstellen könnten.«
    »Nichts unversucht lassen, ist das so?«
    »So ungefähr.« Daniels wollte sich nicht mit ihm anlegen. Tatsächlich wollte sie nur noch weg, je schneller, desto besser. »Ich werde mich auch mit Ihrem Personal unterhalten müssen. Wenn wir morgen früh eine Liste haben

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