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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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zu Daniels und wieder zurück.
    »Sie sind eine glückliche Frau«, sagte sie.

45
    Daniels beendete die Vernehmung und ging in die Einsatzzentrale zurück, in der Hoffnung, Jo zu finden und ihr alles zu erklären, aber sie war nirgendwo zu sehen. An der Fallwand war ein neues Ereignis hervorgehoben, das ihre Aufmerksamkeit erregte: Mysteriöses Paar gefunden. DC Maxwell mit neuen Informationen unterwegs – geschätzte Ankunftszeit 11:30 Uhr. Endlich mal eine gute Nachricht. Daniels sah auf die Uhr. Maxwell würde bald hier sein. Sie zog ihr Handy heraus, wählte Jos Nummer und wartete.
    Gormley mimte Bugs Bunny, als er neben ihr auftauchte. »Is’ was, Doc?«
    Das Telefon klingelte weiter in Daniels’ Ohr. »Ich suche Jo, hast du sie gesehen?«
    »Sie war vorhin hier. Hat nach dir gesucht, wie’s scheint.«
    »Ja, ich weiß, aber das hilft mir jetzt nicht viel, oder?«
    Carmichael hob den Kopf von einem nahegelegenen Schreibtisch. »Ich habe sie vor ein paar Minuten gesehen, auf dem Weg zum Gefängnis Acklington, hat sie, glaube ich, gesagt. Ich hatte den Eindruck, man hat sie einbestellt.«
    Ihre Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als ein Zivilist den Einsatzraum betrat, der einen Overall und einen abgenutzten Werkzeuggürtel aus Leder um die Hüften trug. Er pfiff eine fröhliche Melodie vor sich hin und schien keinerlei Sorgen auf dieser Welt zu haben, als er durch den Raum ging. Daniels spürte einen Stich der Reue, als sie sah, wie er Brights Namensschild abschraubte, es in den Papierkorb warf und durch eines ersetzte, auf dem Naylors Name und Dienstgrad standen.
    Das Ende einer Ära … aber auch der Anfang einer neuen.
    Gormley hatte ihre Gedanken gelesen. »Der König ist tot, es lebe der König«, sagte er.
    Das Klingeln endete. Jos Telefon schaltete auf den Anrufbeantworter um. Daniels legte auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Aber durch das Fenster konnte sie Jos Auto da sehen, wo sie es vorhin abgestellt hatte.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Carmichael zu. »Sind Sie auf heute Abend vorbereitet, Lisa?«
    Carmichael nickte in die Richtung von Naylors Büro. »Ich habe eine aufmunternde Ansprache bekommen, einschließlich eines eindringlichen Vortrags dazu, was mir passiert, wenn ich es vermassle. Ich weiß, was ich zu tun habe. Um ehrlich zu sein, kann ich es kaum erwarten, wieder Studentin zu sein.«
    »Sie könnten als Nutte enden«, erinnerte sie Gormley. »Kommen Sie damit klar?«
    Carmichael täuschte einen nervösen Blick vor. »Ich kann’s versuchen, Sarge.«
    Gormley sagte noch etwas Nettes darüber, dass sie keine unnötigen Risiken eingehen solle. Daniels sah, wie sein Lächeln sich auflöste, als Carmichael über seine Besorgnis lachte. Er war nicht melodramatisch. Wie viele Polizisten war er außen hart und innen ganz weich, beschützte seine Kollegen mit aller Kraft, die von dem Moment an, wo sie auf der gepunkteten Linie unterschrieben hatten, zu einem Teil seiner zweiten Familie geworden waren. Das traf besonders auf seine Beziehung zu Carmichael zu, die tatsächlich vor nicht allzu langer Zeit noch Studentin gewesen war. Er war ihr direkter Vorgesetzter, und es war seine Aufgabe, sie zu beschützen, ihr die Spielregeln beizubringen, ihren Ehrgeiz anzufachen und ihr Raum zum Wachsen zu geben. Aber es bedeutete auch, dass er sich um ihre Sicherheit sorgte und um die Gefahr, in die sie sich zweifellos begab, wenn sie verdeckt arbeitete.
    Er verbarg seine Besorgnis hinter einem Scherz: »Nun, wenn du heute Nacht arbeitest, dann mach früh Schluss, hörst du? Leg die Klamotten raus und dann schlaf eine Runde, bevor du anschaffen gehst.«
    »Er hat recht, Lisa«, sagte Daniels. »Aber bevor Sie gehen, suchen Sie noch einmal in Ihrem Computer, ob Sie einen alten Unfallbericht zu Beth Finch finden können.«
    »Jessicas Mutter? Ich nehme an, Sie haben keine FWIN ?«
    Daniels schüttelte bedauernd den Kopf. Eine Force-Wide-Incident-Nummer war die Kennnummer, die es Carmichael ermöglichen würde, die richtige Akte innerhalb von Sekunden aus der Datenbank aufzurufen. »Nein, Lisa – aber das hat Sie doch noch nie aufhalten können. Ich kann Ihnen nicht einmal sagen, wann es passiert ist, nur dass es ungefähr vor siebzehn Jahren gewesen sein muss. Tun Sie einfach, was Sie können, okay? Vielleicht gibt es einen Zeitungsartikel im Archiv, schließlich war es ein tödlicher Unfall. Wenn Sie was finden, legen Sie’s auf meinen Schreibtisch.«
    Gormley zog fragend eine Braue hoch.

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