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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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glaubte?
    Schlechtes Gewissen? Weswegen denn?
    »Umso mehr Grund, dass du Feierabend machst«, erwiderte Nadine. »Komm, erzähl mir bei einem warmen Tee, was los war. Ja?«
    Sie ist rücksichtsvoll. Vielleicht nicht immer, aber wenn es drauf ankommt. Schon schämte sich Emily, Momente zugelassen zu haben, in denen sie das vergessen hatte. »Du hast recht«, willigte sie ein. »Ich räum hier schnell auf. Geh du rüber und mach den Tee. Ich bin gleich da.«
    »Okay.« Ein kurzer Kuss und Nadine ging.
    Zehn Minuten später, auf dem Sofa liegend, eingekuschelt in Nadines Arme, neben ihnen auf dem Tisch zwei Gläser Tee, begann Emily, von den Ereignissen der Woche zu erzählen. Von der Annonce in der Zeitung über die angebliche Schließung und wie Lara ihr aus der Patsche half. Dass Kranz leugnete, irgendetwas davon gewusst oder gar damit zu tun zu haben, und dass sie keine Handhabe gegen den Mann hatte. Nach wie vor schlechte Nachrichten von der Versicherung. Das einzig Positive in der Woche war Laras Überraschung gewesen, das Treffen auf der Eisbahn mit ihrem alten Trainer und der neue Freizeitjob, den sie ab nächster Woche antreten würde.
    »Und jetzt kommt der Hammer! Stell dir vor, Lara wird erpresst. Jemand behauptet, Lebensmittel in ihrem Lager vergiftet zu haben, und verlangt fünfundzwanzigtausend Euro für die Information, welche. Lara hofft, dass es vielleicht nur ein blöder Scherz ist, aber sie hat trotzdem die Polizei eingeschaltet.«
    Emily griff nach ihrem Teeglas, nippte an dem immer noch sehr warmen Getränk, stellte es zurück auf den Tisch. »Was sagst du dazu?«, fragte sie, als jeglicher Kommentar von Nadine ausblieb.
    Ein unverständliches Brummeln löste sich von Nadines Lippen. Dann folgten, deutlich pikiert, die Worte: »Ich höre immer nur Lara, Lara, Lara.« Sie atmete einmal hörbar tief ein und wieder aus, zögerte offensichtlich, doch nur kurz. »Ich weiß ja, du denkst, sie ist deine Freundin, und ich will sie wirklich nicht schlechtmachen. Aber findest du das nicht auch alles merkwürdig?«
    »Merkwürdig? Was soll merkwürdig sein?«
    »All diese Sachen passieren erst, seit du Lara kennst.«
    Emily drehte sich halb in Nadines Armen um und schaute sie an. »Wird das eine Verschwörungstheorie?«, spöttelte sie und drehte sich wieder zurück.
    »Du lachst. Aber für mich sieht es so aus, dass Lara von all diesen Zwischenfällen profitiert.«
    »Wie denn?«
    »Sie gewinnt deine Freundschaft. Und das ist es, was sie will. Ich bin sicher, sie will sogar mehr.«
    »Und deshalb schadet sie mir? Das macht doch keinen Sinn.«
    »Doch, durchaus. Diese Zwischenfälle bieten ihr die Gelegenheit, die Anteilnehmende zu mimen und ihre Hilfe anzubieten. Erinnere dich! Am Tag nach dem Einbruch, wer tauchte hier rein zufällig auf? Lara.«
    »Du bist nur eifersüchtig.«
    »Das bestreite ich nicht. Ich sage aber, eine solche Geschichte kann Zufall sein. Doch jetzt erzählst du mir von dieser Annonce. Und wer rauscht prompt mit einem Buffet hier an und ist Retterin in der Not? Wieder Lara.«
    »Ja, weil sie beim Zeitunglesen über die Annonce gestolpert ist und sofort wusste, was im Gange war. Ich hatte ihr ja von Kranz‘ Angebot erzählt. Da hat sie schnell geschaltet.«
    »Aber dieser Kranz hat nicht zugegeben, dass er hinter dieser Annonce steckt. Das hast du doch gesagt.«
    »Würde ich an seiner Stelle auch nicht tun.«
    »Ich schon«, meinte Nadine. »Wenn ich dich einschüchtern wollte. Ich würde es zugeben und dir sagen, dass es weitere solche Zwischenfälle geben wird. Und ich würde dir verklickern, dass du lieber gleich aufgeben solltest.«
    Emily blinzelte verwirrt. »Na ja, er hat eben lieber den Unschuldigen gegeben«, meinte sie dann.
    »Kann sein. Dennoch. Denk mal nach. Sie ist immer um dich rum, tut nett und besorgt. Und du kannst mir nicht erzählen, sie hat kein Interesse an dir.«
    »Aber so etwas würde sie nie tun. Lara ist offen und ehrlich. Keine durchgeknallte Stalkerin.«
    »Nein, durchgeknallt ist sie nicht«, bestätigte Nadine. Sie machte eine Pause, um dann effektvoll fortzufahren: »Im Gegenteil. Sie geht äußerst raffiniert vor. Und kommt bei dir damit an. Du verteidigst sie.«
    »Ich verteidige sie gar nicht, weil es nichts zu verteidigen gibt. Was du dir da zusammenreimst, ist ein reines Hirngespinst.«
    »Siehst du. Du glaubst ihr mehr als mir. Sie will dich mir ausspannen und scheinbar gelingt ihr das auch.« Als Emily sich diesmal umdrehte, um Nadine zu

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