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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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geht Sie einen Dreck an«, fauchte Palić wütend.
    »Na schön, wenn Sie meinen. Eine Frage noch: Kennen Sie Sonja Stark? Sie ist die Vermieterin von Horst Brugger im Kleinwalsertal.«
    »Nein, woher auch.«
    »Sagt Ihnen der Name Josefine Kohler etwas?«, fragte Wanner weiter.
    »Nein, woher auch.«
    »… oder Josef Kandelholz?«
    »Nein, woher auch.«
    Paul Wanner verlor langsam die Geduld. Wenn der Mann hier glaubte, er könnte sein Spielchen mit ihm treiben, sollte er sich aber getäuscht haben. Er überlegte kurz. Dann stand er auf. »Danke, das war’s fürs Erste. Halten Sie sich zur Verfügung, bis der Fall abgeschlossen ist. Das bedeutet, dass Sie nicht verreisen dürfen, ohne sich vorher bei der Kripo zu melden.«
    Radomir Palić schaute ihn finster an. »Ich habe mit diesem Mord nichts zu tun. Was soll also diese Einschränkung meiner Freiheit?«
    Auf einer Konsole im Flur sah Wanner beim Vorbeigehen einen Brief liegen. Ihm fiel der gedruckte Absender ins Auge: Zahnarztpraxis Dr. Zick, 87561 Oberstdorf. Also wandte er sich noch einmal zu Palić und fragte wie nebenbei: »Ah, Sie sind auch bei Dr. Zick in Behandlung? Ein guter Zahnarzt, nicht wahr?«
    Irgendwie schien Palić diese Frage unangenehm zu sein. Er schaute erst den Brief, dann Paul Wanner an. »Ja, guter Zahnarzt.« Dabei konnte der Hauptkommissar ein höhnisches Lächeln ausmachen, das über Radomirs Gesicht glitt, aber sofort wieder verschwand.
    Einer Eingebung folgend, fragte Wanner: »Kennen Sie auch seine Frau Marion?«
    Palić wurde blass, schüttelte aber den Kopf. »Ich gehe nur zu ihm in Behandlung. Warum, ist sie auch Zahnärztin?«
    »Nein. Danke und auf Wiedersehen.« Paul verließ die Wohnung, stieg die Treppe hinunter und ging zu seinem Wagen.
    Auf der Heimfahrt nach Kempten überdachte Wanner den Tag. Ich muss schnellstens Klarheit in die bisherigen Informationen kriegen und dabei brauche ich die Kollegen, sagte er sich. Der Einzige, der wohl nicht als Täter in Frage kam, war der Schulleiter, aber sonst hatte jeder ein Motiv. Einmal für Bruggers Tod und einmal … ja, wer mochte Marion Zick auf dem Gewissen haben? Ihr Mord fiel aus dem Zusammenhang, wie er sich bei Brugger abzuzeichnen begann. Dieser Radomir ist auch nicht ganz sauber, überlegte Wanner weiter. Er hatte das Blasswerden des Mannes deutlich gesehen und auch das höhnische Grinsen, als er den Zahnarzt erwähnt hatte. Gab es hier eine Verbindung? In Marions Rucksack fand sich diese Zeichnung eines Implantates. Was hatte sie zu bedeuten? Stand sie in Zusammenhang mit dem Zahnarztbrief in der Wohnung von Palić? Der hatte ja zugegeben, dass er in Behandlung war. Ließ er sich ein Implantat machen, und wenn, was hatte dann die Zeichnung in Marions Rucksack zu suchen?
    Wanner war dem Zufall dankbar, dass er den Brief bei Palić bemerkt hatte. Es musste eine Verbindung zwischen dem Zahnarzt, seiner Frau und Palić geben, die aus dem Rahmen Arzt / Patient fiel. Und das höhnische Grinsen bei der Erwähnung des Zahnarztes, was hatte das zu bedeuten? Gleich morgen würde er in der Zahnarztpraxis anrufen und nach der Behandlung von Radomir Palić fragen, dann wusste er vielleicht mehr.
    Die Sonne war hinter den Wolken verschwunden. Das abgeerntete Grünland ließ den Herbst deutlich werden. Vereinzelt war noch Jungvieh auf der Weide, die Temperaturen sanken auch nachts nicht stark ab, so dass das Vieh noch draußen bleiben konnte. Die Blätter der Bäume und Sträucher begannen sich stärker zu färben, ein Zeichen, so meinte eine alte Bauernregel, dass es einen frühen Winter geben würde. Aber wie Wanner diese Regeln kannte, stimmten sie nicht immer. Ihm fiel ein boshafter Spruch dazu ein: »Kräht der Hahn gern auf dem Mist – ändert sich’s Wetter oder s’bleibt, wie es ist.«
    Klar, der stimmte natürlich immer!

22 Als Paul an diesem Abend nach Hause kam, erlebte er eine angenehme Überraschung: Lisa war von ihrer Mutter zurückgekehrt und hatte bereits den Tisch fürs Abendessen gedeckt. Nach einer herzlichen Begrüßung half Paul beim Auftragen seiner Lieblingsbrotzeit, die aus Holzofen-Schwarzbrot, Griebenschmalz, Südtiroler Speck, Rindersalami und verschiedenen Käsesorten wie Emmentaler, Antons Liebe oder Fiori bestand. Dazu liebte er kleine saure Gurken, Minitomaten und natürlich ein Pils, das es aber nur aus der Flasche gab. Sie konnten sich ja nicht ein ganzes Fass davon ins Haus stellen. Im Gasthaus verlangte er aber stets Pils vom Fass.
    Immer wieder

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