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Igor der Schreckliche

Igor der Schreckliche

Titel: Igor der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papierfresserchens MTM-Verlag GbR
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mich nicht angelogen. Was glaubst du?“
    Bille schweigt. „Ich weiß nicht. Es klingt echt schräg. Wir sollten nachts auf den Friedhof gehen. Nur so bekommen wir Gewissheit.“
    Auf Laras Mund zeichnet sich ein Lächeln ab. „Echt?“
    Bille nickt. „Hey, wozu hat man eine beste Freundin. Da fällt mir ein. Was ist mit deinem Tagebuch? Hast du es gefunden?“
    „Das ist der Oberhammer!“, sagt Lara und berichtet Bille von Igors Nachricht. „Ich habe ihm zurückgeschrieben. Bis jetzt kam noch keine Antwort.“
    „Dieser Friedhof hat’s echt in sich!“, sagt Bille, als die Kirchenuhr siebzehn Uhr schlägt.
    „Scheiße!“ Lara springt auf. „Ich hätte um vier zu Hause sein müssen. Die Ballettstunde geht bis halb vier!“
    Zu Hause angekommen wartet Mama auf sie. „Sie weiß es“, denkt Lara. Mit einem mulmigen Gefühl schleicht sie ins Haus. Mama folgt ihr. Lara spürt das Donnerwetter über sich.
    „Du hast geschwänzt!“, weiß Mama. Widerspruch ist sinnlos, da die Balletttante Lara gleich nach dem Unterricht verpetzt hat. „Und ich weiß, wo du warst.“
    Lara wagt es nicht, ihre Mama anzusehen. „Ich habe drei Tore geschossen und damit für unseren Sieg gesorgt!“, murmelt Lara.
    Mama bleibt unbeeindruckt. Emil, der reinkommt, als Lara ihre Torzahl haucht, ruft begeistert: „Cool! Mein Schwesterchen ein Fußballprofi!“
    Mamas Gesicht verfinstert sich. „Würdest du dich bitte nicht einmischen?“
    „Mensch, Mama, lass sie halt. Ballett ist nichts für unseren Lars.“
Lars
nennen die Brüder Lara beim Bolzen.
    Lara muss ihr Grinsen unterdrücken. „Unsere Trainerin meint, ich sei sehr gut!“
    Emil guckt Mama an. „Da hörst du’s! Im Ballett ein schiefer Turm, aufm Platz ’ne Eins im Sturm!“
    „Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du die teuren Ballettstunden schwänzt.“
    „Fußball ist viel günstiger!“, wirft Lara ein.
    „Ich mag es nicht, wenn du stattdessen ins Fußballtraining gehst. Und ich mag es erst recht nicht, wenn du mich anlügst!“
    „Das hab ich nicht! Ich habe nie behauptet, heute im Ballett gewesen zu sein! Und überhaupt: Ich gehe nicht mehr dahin!“
    „Verschwinde auf dein Zimmer.“
    Lara schaut ihre Mama bitterböse an, rennt aus der Küche hinauf in das Dachgeschoss und hört sie noch etwas wie
Hausarrest
rufen. Na toll!

KAPITEL 14
Die ersehnte Antwort
    Geschafft! Igor schließt kurz die Augen und lächelt. Ohne Probleme ist er zu Irmas Grab gekommen! Sein Herz pocht wild und aufgeregt. Ob Lara geschrieben hat? Ob sie böse ist? Bei diesem Gedanken macht sich ein kleiner Kloß in Igors Hals breit. Er hätte das Tagebuch nicht mitnehmen sollen. Er hätte es nicht lesen sollen. Streng genommen kann er nichts dafür! Schließlich ist es ihm auf die Füße gefallen. Und Zeit hatte er ebenfalls keine nachzugucken, von woher es geflogen kam.
    Von Neugier erfüllt öffnet er das Tagebuch. Und wahrhaftig! Eine Antwort von Lara! Igor wundert sich, als er gleich einen Stapel von dünnem Papier in der Hand hält. Die hat viel zu erzählen! Er versteckt das Bündel unter dem Umhang. Igor muss sich sputen. Flink und unbemerkt huscht er nach Hause, vergräbt sich in seinem Sarg und liest gespannt Laras Zeilen.
    Igor schluckt. Lara ist zornig. Er versteht sie in gewisser Weise, aber ihn als einen Halunken zu bezeichnen, findet er maßlos übertrieben. Seine Augen wandern dreimal über die losen Seiten. Es gibt viele ihm unbekannte Ausdrücke. Im Zusammenhang entschlüsselt er ihren Sinn. Saumäßig. Welch ein Wort! Das muss er sich merken!
    Sie will wissen, wer er ist. Igor überlegt. Vielleicht ist das gut? Sie muss erfahren, wer er ist, bevor er ein Treffen vorschlägt. Er steigt aus dem Sarg, setzt sich an den Schreibtisch, legt sich ein Blatt Pergament zurecht und taucht die Feder in das Tuschegläschen.
    Hallo Lara!
    Er will „Sei gegrüßt“ schreiben. Es erscheint ihm jedoch unpassend.
    Verzeih, was ich getan habe! Ich bedauere es, dein Tagebuch entwendet zu haben. Ich kann nichts dafür. Das musst du mir glauben! Es flog mir in einem unpassenden Moment auf die Füße. Daher habe ich es geschwind eingesteckt. Ich war neugierig, vor allem, als ich merkte, dass es aus der Menschenwelt kommt. Und deshalb musste ich es lesen (und ich beschwöre, dass niemand sonst es las)!
    Ich bin von den Erzählungen meines Onkels begeistert, und als ich zum ersten Mal in eurer Welt war, war es um mich geschehen. Ich muss mehr davon sehen und erleben! Du fragst dich, was

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