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Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Titel: Ihr Auftritt, Mr. Pringle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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war.»
    «Das war ja wohl verdammt
gerecht», seufzte Jack zufrieden.
    Danach änderte sich die
Stimmung. Es machte ihnen einen ungeheuren Spaß, die Katastrophen unter
schallendem Gelächter immer wieder durchzuspielen. Die letzte von Jacks
Flaschen wurde geleert. Sie brauchten etwas zu essen.
    «Das ist alles arrangiert.»
Jonathan breitete die Arme in einer grandiosen Geste aus. «Ich zahle. Man
erwartet uns im Bengal Palace.»
    Großer Jubel, und Jack Kemp
flüsterte Mr. Pringle zu: «Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen. Jonathan
bekommt Spesen.» Die demütige Kenntnisnahme eines Festangestellten von der Welt
der freien Mitarbeiter.
    Mr. Pringle machte sich keine
besonderen Gedanken, abgesehen von der Aussicht auf Curry. Er hatte ihn nie
gemocht. Alle stürmten nach draußen, warfen Winifred noch mehr Kekse zu und
stiegen in verschiedene Wagen. Ein sorgloser Haufen, von denen einer — wenn die
Polizei recht hatte — ein Mörder sein mußte.
    «Sagten Sie, es gibt da noch
andere, die ich kennenlernen sollte?» konnte Mr. Pringle in einem kurzen Dialog
fragen. «Die die Polizei ebenfalls verdächtigt?»
    «Malcolm und Dorothy wurden
noch nicht endgültig entlastet», antwortete Jonathan. «Auch Freddie Walker, der
Chef der Requisite, nicht. Aber ich denke, das sind nur Formalitäten. Sie
arbeiten heute alle wieder. Dorothy ist ein Krüppel. Sie war heute abend nicht
hier, weil sie gleich wieder hinging, um das Programm zu redigieren, die arme
Seele. Malcolm war Christophers Onkel, wie Sie wissen. Er wurde von ihm
gefördert. Abgesehen davon ist er der einzige, den ich kenne, der den Burschen
wirklich gemocht hat. Er wird ihn wohl kaum umgebracht haben.»
    «Dennoch, ich würde gern jeden
kennenlernen.»
    «Ja. Selbstverständlich.
Morgen? In den neuen Studios?»
    «Ich bin Ihnen sehr dankbar.»
    Ein weiteres Gespräch war
unmöglich. Die Gruppe beschloß, dies sei eine Party. Sie platzte in den Bengal
Palace hinein. Kellner schoben eilends in der Mitte des Raums Tische
zusammen. Soweit Mr. Pringle erkennen konnte, war das einzige vorherige
Arrangement ein Telefonanruf bei Mrs. Bignall gewesen. Sie war bereits da und
erwartete sie. Er versuchte, sie neben sich zu plazieren, aber sie wurde
vertrieben, um neben Jonathan zu sitzen. Mr. Pringle wurde ein Platz am Kopf
des Tisches zugewiesen, was ihm gar nicht gefiel.
    «Kommen Sie, Pringle», ordnete
Jonathan mit Bestimmtheit an. «Sie müssen dort sitzen, wo Sie beobachten
können, sich Notizen machen und so was.» Es war eine Bemerkung, die geeignet
war, das Schlimmste in Mr. Pringle zum Vorschein zu bringen. Wenn doch nur
Jonathan und nicht Christopher Gordon erstochen worden wäre!
    Rupert bot an, sich neben ihn
zu setzen, und nachdem er schüchtern gefragt hatte, ob er für sie beide
bestellen dürfe, kam dabei ein Essen heraus, das Mr. Pringle zu genießen
begann. «Diese Geschmacksvielfalt ist wirklich erstaunlich.» Rupert lächelte.
«Nicht viele Briten kommen jemals darauf. Haben Sie mal die echte westindische
Küche probiert?»
    «Nein.»
    «Möchten Sie?»
    «Ich möchte. Wirklich, sehr
gern.»
    Rupert grinste. «Sie könnten zu
mir kommen und sich gleichzeitig meine Radierungen anschauen. Wäre Ihnen ein
Abendessen morgen recht?»
    «Ich danke Ihnen. Sehr
freundlich.» Mr. Pringle war an solche beiläufigen Erweise von Freundlichkeit
nicht gewöhnt. Rupert zeigte auf Mavis, die jetzt über irgendeinen Scherz von
Jonathan schallend lachte. «Das schließt Ihre Freundin selbstverständlich mit
ein.» Mr. Pringles Stimmung änderte sich. Mavis amüsierte sich offenkundig. Wer
war er denn, es ihr zu verwehren? Bestenfalls ein langweiliger Hund. «Ich
fürchte, ich kann nicht für Mrs. Bignall sprechen. Sie hat jetzt vielleicht
schon eine andere Verabredung.»
    Jonathan klopfte an ein Glas.
«Meine Damen und Herren, darf ich um Ihre ganze Aufmerksamkeit bitten?»
    «O Gott!» stöhnte Charles. «Er
wird uns auffordern, die Kosten durch neun zu teilen.»
    «Ganz und gar nicht!» Jonathan
war verletzt. «Ein Mann, ein Wort.» Er wartete, daß die ironischen Beifallsrufe
aufhörten. «Ich möchte Sie nur darauf aufmerksam machen, daß Mr. Pringle einige
Worte sagen will.»
    «Ich? Ich habe nichts zu
sagen.»
    «Welche Vorbereitungen wir
treffen sollen», erinnerte ihn Jonathan geduldig. «Um Ihre Ermittlungen zu
unterstützen. Was wir tun sollen. Was ist mit Formularen? Ich erinnere mich,
daß das letzte Mal alle Formulare ausfüllen mußten.»
    Danach

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