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Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition)

Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hagen
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darin, um sie zu schmelzen und die Masse dabei gleichzeitig für die weitere Verarbeitung abzukühlen.«
    Inga strahlte förmlich vor Stolz, als sie ihre Kleine so reden hörte und die Hingabe sah, mit der sie sich ihrer Aufgabe widmete. Ja, manchmal machte Ablenkung einfach am meisten Sinn.
    Sie gab wie gewünscht den Rest der halben Packung Margarine in die Pfanne, und Tanya mischte sie mit dem großen Löffel sorgfältig und ohne jede Hektik unter.
    » Und jetzt?«, fragte Inga.
    » Jetzt füllen wir die Masse in die Rührschüssel.«
    » Soll ich dir helfen? Die Pfanne ist schwer.«
    » Das wäre nett. Aber nicht naschen!«
    Inga lachte. » Versprochen.«
    Sie nahm die Pfanne vom Herd und schabte den cremig-klebrigen Inhalt in die Rührschüssel hinein. Währenddessen füllte Tanya die Tasse wieder mit Zucker.
    » Davon brauchen wir jetzt zwei«, sagte sie und kippte den Zucker oben auf die Nougat-Margarine-Mischung. » Und dann erst mal gründlich verrühren, damit es weiter abkühlt und die Eier nicht stocken, wenn ich sie hinzugebe.«
    Sie steckte die Rührstäbe in den Handmixer und vergewisserte sich, dass sie auch einrasteten. Dann drückte sie den Stecker in die Dose und schob sich anschließend den Schemel vor die Arbeitsplatte. Mit der Linken hielt sie die Schüssel fest und schaltete das Rührgerät ein. Nachdem sie etwa eine Minute lang sorgfältig gerührt hatte, wandte sie sich Inga zu.
    » Wärst du so lieb, mir die Eier zu reichen?«, bat sie. » Und schlag sie bitte vorher einzeln und nacheinander in die Tasse, damit wir nicht aus Versehen ein faules erwischen und damit die kostbare Nougatmasse ruinieren.«
    Inga musste schmunzeln. Die Prozedur, Eier vorher in eine Tasse zu schlagen, hatte sie selbst von ihrer Großmutter übernommen und über die Jahre beibehalten, obwohl sie in all der Zeit noch nie ein faules Ei erwischt hatte.
    Es hatte etwas Tröstliches, dass auch Tanya diese Tradition weiterführen würde. Ein kleines Symbol dafür, dass wir doch, auch ohne Himmel oder Paradies, irgendwie alle auf die eine oder andere Art weiterleben.
    » Wie viele hättest du gern?«
    » Drei reichen völlig«, sagte Tanya und grinste dann plötzlich. » Also nehmen wir natürlich vier.«
    » Ich glaube, du kannst den Backofen schon vorheizen«, sagte Inga, während sie die Eier aufschlug. » Auf hundertachtzig Grad. Aber schau vorher nach, dass er auch leer ist.«
    Nachdem Tanya das getan hatte, verrührte sie die Eier mit dem entstehenden Teig, fügte dann den Vanillezucker, eine Tasse Kakaopulver und ein Päckchen Schokopudding hinzu.
    » Noch etwas Mehl?«, fragte Inga, die sah, dass der Teig durch das zusätzliche Ei etwas zu dünnflüssig geworden war.
    » Ja, vielleicht ein Tässchen«, antwortete Tanya, und Inga gab es ihr, ehe sie die tiefe Kuchenform mit Backpapier auslegte.
    Als Tanya mit dem Rühren fertig war, löste sie per Knopfdruck die Besen aus dem Mixer.
    » Oh!«
    » Was ist denn, Kleines?«
    » Ich weiß nicht, wohin mit den Rührbesen, während ich den Teig in die Form gebe.«
    » Leg sie einfach ins Waschbecken.«
    » Bist du verrückt? Die müssen doch vorher abgeleckt werden!«
    Inga lachte. Denn auch das war Tradition. Rührbesen mussten abgeleckt werden. Das war ein kosmisches Gesetz. So alt wie das Kuchenbacken selbst. Nur war jetzt sie das erste Mal, seit sie als kleines Mädchen ihrer Großmutter beim Backen geholfen hatte, wieder diejenige, die ablecken durfte.
    » Och, das schaff ich«, sagte sie lächelnd und ließ sich die beiden Besen von Tanya reichen. Sie setzte sich auf das Schemelchen und begann, den ersten abzuschlecken. Absichtlich langsam. » Wenn du schnell genug mit dem Teigumfüllen bist, heb ich dir sogar einen auf.«
    Das musste sie nicht zweimal sagen. Tanya bewegte sich plötzlich mit der schwindelerregenden Schnelligkeit eines tanzenden Derwischs. Sie stöpselte das Rührgerät aus, wischte es ab und legte es in den Schrank. Dann hob sie die Schüssel über die Backform, und nachdem der größte Teil des Teigs in der Backform gelandet war, half sie dem Rest mit dem Kochlöffel nach.
    » Aber schön gründlich«, mahnte Inga. » Nicht, dass wir schon vom Schüsselauslecken satt werden.«
    Tanya zog ein gespieltes Schmolllippchen, schabte aber sorgfältig aus. Als sie damit fertig war, stellte sie Schüssel und Kochlöffel beiseite und die volle Backform in den Ofen. Inga hielt ihr den zweiten Besen hin, und Tanya setzte sich auf ihren Oberschenkel.
    » Das

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