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Ihr wahrer Name

Ihr wahrer Name

Titel: Ihr wahrer Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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möchte, daß keine Kopien von dieser Akte mehr existieren. Möglicherweise werde ich meinem Klienten raten, die Ajax zu verklagen. Und in dem Fall würden Sie vor Gericht ziemlich dumm dastehen, wenn Sie die entsprechenden Dokumente nicht finden können.«
    »Wenn du das vorhast, hättest du ein noch besseres Motiv, das Fiche zu stehlen«, sagte Ralph.
    Jetzt begann ich rot zu sehen. »Und du kriegst von mir 'ne Anzeige wegen Verleumdung.«
    Ich trat an sein Telefon und begann, eine Nummer zu wählen. Es war schon eine ganze Weile her, daß ich den ältesten Freund meines Vaters bei der Polizei im Büro angerufen hatte. Bobby Mallory hat sich nur widerwillig an meine Tätigkeit als Detektivin gewöhnt, und so ist es ihm lieber, wenn wir uns lediglich bei privaten Anlässen sehen.
    »Was machst du da?« fragte Ralph, als sich ein Beamter meldete.
    »Ich mache genau das, was du selbst hättest tun sollen. Ich rufe die Polizei.« Dann wandte ich mich dem Hörer zu. »Officer Bostwick, mein Name ist V.l. Warshawski. Ist Captain Mallory da?«
    Ralphs Augen funkelten. »Du hast keinerlei Befugnis, die Polizei in dieses Gebäude zu rufen. Das werde ich diesem Officer auch sagen.«
    Daß Bobby seine Einstellung mir gegenüber geändert hatte, zeigte sich daran, daß Officer Bostwick meinen Namen erkannte, obwohl wir uns nie persönlich gesehen hatten. Er erklärte mir, Bobby sei im Moment nicht zu erreichen, ob er ihm etwas ausrichten könne?
    »Es geht um einen Mord im einundzwanzigsten Bezirk, Officer - im Computer, der sich noch immer im Büro des Opfers befindet, ist Beweismaterial.« Ich gab ihm Fepples Adresse und das Todesdatum. »Möglicherweise ist Commander Purling die Bedeutung des Computers nicht bewußt gewesen. Ich halte mich im Augenblick im Gebäude der Ajax-Versicherung auf, mit der das Mordopfer enge Geschäftsverbindungen hatte. Möglicherweise sollten die Zeiten überprüft werden, zu denen bestimmte Daten eingetragen wurden.«
    »Ajax?« fragte Bostwick. »Die haben in letzter Zeit aber ordentlich Probleme. Durham und Posner demonstrieren gerade draußen vor der Tür, stimmt's?«
    »Ja, das Gebäude ist umgeben von Demonstranten, doch der Leiter der Leistungsabteilung meint, daß der Tod dieses Agenten mehr Aufmerksamkeit verdient als ein paar Demonstranten.« »Ich habe den Eindruck, daß das nicht bloß ein paar sind, Miss. Die haben schon Verstärkung angefordert für die Adams Street. Aber geben Sie mir detaillierte Informationen über den Computer, dann schicke ich ein Team von der Spurensicherung hin. Wissen Sie, Commander Purling hat die Robert Taylor Homes in seinem Bezirk, da bleibt nicht viel Zeit für solche Feinarbeiten.«
    Daß Purling die Robert Taylor Homes in seinem Bezirk hatte, war eine diskrete Art, mir zu sagen, daß es sich bei dem Commander um einen Faulpelz handelte. Ich erzählte Bostwick alles, was ich über Fepple wußte, und erklärte ihm, wie wichtig die Sache mit der Verabredung war. Dann fügte ich hinzu, ich hätte das Mordopfer am Freitag abend kurz vor seinem letzten Termin gesehen. Bostwick wiederholte, was ich gesagt hatte, vergewisserte sich, daß er meinen Namen richtig geschrieben hatte, und fragte, wo Captain Mallory mich erreichen könne, wenn er mit mir sprechen wolle.
    Ich legte auf und sah Ralph wütend an. »Ich respektiere sowohl deine als auch die Befugnisse der Gesellschaft, aber den Anruf hättest du selber erledigen müssen, wenn du rausfinden willst, wer an deinem Mikrofiche-Schrank war. Besonders wenn du mich weiterhin des Diebstahls bezichtigst. Bis morgen abend oder spätestens Donnerstag müßten wir wissen, wann die Verabredung mit Connie Ingram in Fepples Computer eingegeben wurde. Falls es war, bevor ich ihn am Freitag das letzte Mal gesehen habe, wird die kleine Ms. Ingram vor einem größeren Publikum als dem unseren weinen. Was ist übrigens aus der Akte geworden, die Rossy letzte Woche nicht rausrücken wollte?«
    Ralph und Karen Bigelow wechselten einen verblüfften Blick. »Wahrscheinlich hat er die noch«, sagte Karen Bigelow. »Jedenfalls ist sie noch nicht ins Archiv zurückgebracht worden.« »Ist sein Büro hier oben? Dann fragen wir ihn doch danach - es sei denn natürlich, Ralph, du glaubst, daß ich nach unserer Unterhaltung neulich mittag noch mal hier reingekommen bin und sie gestohlen habe.«
    Er wurde rot. »Nein, das hast du wahrscheinlich nicht getan. Aber warum bist du in der Mittagspause runter in den achtunddreißigsten

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