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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Kopf und gab auch ihrem Pferd die Fersen. Gemeinsam jagten sie im Galopp weiter.
     
    Vor ihnen begann sich der unwegsame Pfad, der von umgestürzten Baumstämmen übersät war, in scharfen Windungen durch den Wald zu schlängeln. Manchmal war der Weg vom Unkraut und dem wild wuchernden Unterholz so sehr in Beschlag genommen worden, dass ein Weiterkommen kaum möglich schien. Dann musste König Effèlan seinen weißen Hengst abbremsen und nach einer Lücke zwischen den Bäumen suchen.
    Die Pferde waren ausgeruht und griffen kraftvoll aus. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis die Grauen Hexer sie eingeholt haben würden. Miray ließ sich immer mehr zurückfallen und bildete schließlich das Schlusslicht. Dari warf ihm besorgte Blick e zu, um sich zu vergewissern, dass er noch da war.
    Miray hielt den Weg hinter ihnen im Auge. Warum bremste Dari ihn? War jetzt kein guter Zeitpunkt gekommen?
    Noch waren die Verfolger nicht zu sehen. Lediglich die Geräusche der Hufe ihrer Pferde auf dem harten Boden, jagten hinter ihnen her. Das allein verbreitete mehr Schrecken unter den Flüchtenden, als es der Anblick der grauen Meute selbst vermocht hätte.
    Philemon drohte Miray durchzugehen. Die Windstute hatte unter der turbulenten Reise auf dem Schwanenschiff gelitten und war nun übernervös. Miray spürte ihre ruckartigen Bewegungen unter dem Sattel. Jonkanur flog tiefer über dem Wald, und als er über die Reiter hinwegglitt, konnte Miray das verräterische Leuchten auf seinen schwarzen Schuppen erkennen. Schon öffnete er den Rachen und jagte eine Feuersalve hinter ihnen über den Pfad. Ein Teil der trockenen Bäume fing knisternd Feuer, und Philemon machte einen erschrockenen Satz nach vorne.
    Dadurch kamen sie einen Moment vom Weg ab, und nun konnten Miray die Verfolger sehen. Eine dichte Schar Grauer Hexer auf großen Rössern preschte soeben über einen Teil brennenden Unterholzes hinweg. Die Flammen leckten einen Augenblick lang an ihren zerschlissenen Mänteln hinauf, dann hatten sie das Hindernis überwunden und jagten weiter.
    An ihrer Spitze erkannte Miray Estarius, aber Fay konnte er nirgendwo sehen. Vielleicht hatten sie sich geirrt, und sie war nicht bei den Grauen Hexern. Womöglich hatten sie ihr Unrecht getan, und es war gar nicht nötig, dass Miray die Drachen darum bat, sein Herz anzuhalten. Jeden Moment konnte es soweit sein, und die Lebenskraft der Grauen Hexer würde zur Neige gehen. Sie würden einfach verschwinden, als hätte ein Lufthauch sie erfasst und davongeweht.
     
    Leider verwirklichten sich Mirays Hoffnungen nicht. Die Verfolger kamen langsam näher, und auf einmal musste Effèlan hart in die Zügel seines Schimmels greifen. Der Weg wurde durch einen Windbruch blockiert. Eine ganze Schar von Bäumen hatte sich zu einem Haufen aufgetürmt und lag quer.
    Alle bremsten Ihre Pferde ab und blickten sich gegenseitig gehetzt an. Roderick riss sein Schwert aus der Scheide, das im grauen Zwielicht des Waldes aufleuchtete.
    „Wir müssen zu Fuß weiter“, entschied Dari und sprang aus dem Sattel. „Nehmt die Pferde am Zügel und folgt mir.“
    Alle taten, was die Lichtfee befahl, und schon verschwand Dari mit ihrem Schimmel in einer Lücke im Unterholz. Sie ging langsam. Viel zu langsam für den König, der sich ständig nach Miray umdrehte. Aber gerade das schien Daris Geheimnis zu sein. Das Unterholz gab ihr auf geheimnisvolle Weise einen Weg frei, der vorher nicht dort gewesen war. Gemessenen Schrittes verschwanden sie hinter dem Windbruch, und als die Armee Grauer Hexer ihn erreichte, war nichts mehr von ihnen zu sehen.
    Miray, der die aufgeregte Philemon am Zügel führte, ging auch jetzt als Letzter. Vor ihm schritt Lucy durch den beängstigenden Wald und warf ihm immer wieder einen sorgenvollen Blick zu.
    Miray nickte ihr zu und folgte vorsichtig der Prozession durch das Unterholz. Je dichter es wurde, desto langsamer ging Dari. Miray war felsenfest davon überzeugt, dass die Hexer jeden Moment hinter ihm auftauchen würden. Aber die Lichtfee fand einen sicheren Weg, der sich rund um sie eröffnete. Hinter Miray schloss er sich wieder, als existiere er gar nicht.
    Auf diese Weise schienen sie unsichtbar zu werden, und selbst der Prinz beruhigte sich langsam.
     
    Schließlich erreichten sie einen Felsen, der über ihnen weit in den Himmel ragte und dessen Spitze vom Sonnenlicht golden funkelte.
    „Ich habe keine Ahnung, wie Ihr das gemacht habt“, wandte sich Effèlan an Dari. „Aber mir

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