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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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ist der Schweiß am ganzen Körper ausgebrochen.“
    „Wenn es nur das ist ...“, entgegnete die Lichtfee. Erst jetzt konnten alle sehen, wie blass sie geworden war. Was immer sie bewirkt hatte, es hatte sie eine Menge an Kraft gekostet.
    „Wie soll es jetzt weitergehen?“, wollte Lucy wissen. „Sie werden uns früher oder später finden.“
    Miray hob den Kopf und sah Jonkanur weit entfernt wie einen Adler am Himmel stehen. Offenbar hatten die Grauen Hexer ihre Spur tatsächlich verloren. Nevantio wäre sonst viel tiefer über dem Wald geflogen.
    „Er kann sie sicher sehen, von dort oben ...“, murmelte der Prinz.
    „Wir werden sie von hier unten auch bald sehen können, wenn uns nichts Besseres einfällt, als wie Schatten durch diesen toten Wald zu laufen“, versetzte König Effèlan und blickte seinen alten Freund an. „Du kennst doch hier jeden Strauch ...“, begann er, aber der Ashjafal winkte ab.
    „Durch diesen Wald sind wir immer nur durchgeritten. Jede Sekunde, die man hier länger zubringt, ist eine Sekunde in höchster Gefahr. Ich kenne nur den Hauptpfad, auf dem wir zuerst unterwegs waren.“
    „Der Wald ist sehr alt. Er hat begonnen, die Wege zu verschlingen“, sagte Dari, die sich gegen den Stein des Felsens lehnen musste und auf den Boden sank.
    „Sie muss sich ausruhen“, meinte Miray, der Lucy Philemons Zügel in die Hand drückte und neben die Lichtfee trat.
    „Wir können nicht ausruhen, solange wir in diesem Wald sind“, widersprach Dari.
    „Du hast doch selbst gesagt, dass wir ihnen nicht entkommen können“, flüsterte Miray, während er sich vor der Lichtfee niederkniete. „Wir bleiben hier über Nacht, und wenn alle schlafen, schleiche ich mich fort und gehe zu ihnen.“
    „Nicht allein!“, zischte Dari zurück.
    „Warum nicht? Dabei kann mir ohnehin niemand helfen.“
    „Was flüstert ihr da?“, unterbrach Effèlan die beiden. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Wir sollten uns langsam entscheiden.“
    Dari blickte Miray kritisch an.
    „Wir werden hier rasten“, sagte sie dann langsam. „Die Sonne geht gleich unter.“
    „Eine Nacht, in diesem schrecklichen Wald? Das ist nicht Euer Ernst, Kaiserin.“
    „Wir schaffen es heute nicht mehr bis in die Stadt, und wenn es dunkel wird, kann selbst ich den Weg nicht finden.“
    Effèlan seufzte und bedachte seinen Sohn mit einem langen Blick. Miray sah den König nicht an. Er fürchtete, dass er an seinem Gesicht würde ablesen können, was er vorhatte.
    „Also gut“, sagte schließlich Effèlan. „Wenn Ihr wollt, dann müssen wir das Risiko eben eingehen ...“ Der König wandte sich ab, um alles für ein Lager herzurichten. Lucy und Roderick halfen ihm dabei.
    Dari setzte sich an den Felsen gelehnt auf den Boden und ergriff Mirays Hand. „Du musst es diesmal alleine tun, ich kann dir nicht dabei helfen“, sagte sie.
    Miray nickte gefasst. „Ich werde wissen, was zu tun ist.“
    „Nimm dich vor Estarius in Acht. Was er sagt, könnte einen Sinn ergeben. Lass dich aber von seinen Worten nicht blenden. Denkst du, du bist stark genug?“
    „Du und Nyasinta, ihr könnt euch auf mich verlassen.“
    „Denk an Fay. Wenn du sie dazu überreden kannst, mit dir zu kommen, dann muss es vielleicht nicht sein. Du weißt schon ...“
    „Ich weiß“, sagte Miray.
     
    Im Wald ohne Namen wurde es rasch dunkel. Die Sonne verschwand früh hinter den hohen Bergen Kutraijas, und das ohnehin herrschende Zwielicht verdichtete sich zu Finsternis. Erst jetzt schien der Wald zum Leben zu erwachen. Schritte raschelten durch das Unterholz, und hin und wieder leuchtete ein rotes Augenpaar auf. Kleine behaarte Wesen rannten an den kahlen Bäumen empor und blickten mit schwarzen Knopfaugen auf die Reisenden nieder. Ein Zischen und Rascheln umgab ihr Lager, das nichts Gutes verheißen ließ.
    Sie hatten kein Feuer entfacht, und die Kälte machte allen zu schaffen. Die Pferde standen in einem Kreis rund um ihr Lager und schnaubten nervös. Jeder hatte sich in eine dicke Wolldecke gewickelt und wartete darauf, einschlafen zu können.
    Jeder ... bis auf Miray. Er lauschte auf die Atemzüge der anderen. Angespannt wie eine Bogensehne lag er neben Dari auf dem Gestein des Felsens und starrte in den Wald.
    Würde er wirklich den Mut aufbringen, dort hineinzugehen, um sich den Grauen Hexern noch einmal zu stellen? Er hatte schreckliche Angst und zitterte wie Espenlaub. Er hätte gerne Lucy gebeten, ihn zu begleiten, aber er wusste, er

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