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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Faranjoma jederzeit dem Erdboden gleich machen ...“
    „Aber, das würde ich niemals tun!“ Wie konnte er Fay nur davon überzeugen, dass er ihr nichts Böses wollte? Sie musste verstehen ... sie musste begreifen, wie wichtig es war, dass sie mitkam.
    „Bitte ... bitte versteh doch ... das ist unsere ... das ist meine letzte Chance ...“
    Fay verstand nicht. Er konnte ihr auch nicht von Nyasintas Plan erzählen, solang Estarius in der Nähe stand und sie beobachtete. Er konnte ihr nicht erklären, dass sie vielleicht seinen Tod besiegelte ... auch wenn Nyasinta es einen langen Schlaf nannte.
    „Also gut, wenn du nicht willst, dann soll Estarius mich zu den Gesichtslosen bringen.“
     
    Estarius war unsicher. Er konnte sich immer noch nicht erklären, warum Miray auf einmal wie aus dem Nichts erschienen war. Außerdem schien der Prinz nach dem Gespräch mit seiner Schwester aufzugeben, was immer er geplant hatte. Estarius witterte eine Falle, konnte sich aber keinen Reim auf die Sache machen. Miray war schutzlos. Er konnte keine Armee von Grauen Hexern allein in eine Falle locken. Estarius hatte einigen Hexern befohlen, die Umgebung abzusuchen, aber sowohl der Drache als auch die anderen Begleiter des Prinzen waren weit und breit nirgends zu finden.
    Estarius war sich sicher, Effèlan wäre längst hier erschienen, hätte er über den gewagten Plan seines Ziehsohnes Bescheid gewusst. Also warum war Miray gekommen?
    Estarius voran, folgten sie einem schmalen Pfad zwischen den verkrüppelten Bäumen, die im Finstern wie skurrile Scherenschnitte aussahen.
    „Du willst also um dein Leben feilschen?“, ergriff Estarius wieder das Wort.
    „Ich weiß nicht, was Ihr meint.“
    „Du kommst freiwillig, also lasse ich dich am Leben. Hast du dir das in etwa so gedacht?“
    Der graue Elb wandte sich zu seinem Begleiter um, der ihn wortlos musterte.
    „Ja“, sagte Miray mit einiger Verzögerung.
    „Ich habe mir schon überlegt, dass es nicht unbedingt nötig ist, das Herz aus deiner Brust zu nehmen“, fuhr Estarius im Plauderton fort. „Du kannst es behalten, für immer, wenn du willst. Die Gesichtslosen werden sich damit begnügen, wenn du unter ihnen lebst ... denke ich. Den Gesichtslosen ist das ohnehin mehr oder weniger gleich. Natürlich wärest du ein Risiko, schließlich denkst und atmest du. Aber die Gesichtslosen werden das mögen. Sie brauchen einen Anreiz, um überhaupt weiterzumachen.“
    Miray lief ein Schauer über den Rücken. Er hatte das Gefühl, als würde der Boden unter ihm schwanken. Aber er war fest entschlossen, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Er durfte jetzt nicht schwach werden!
    Sie erreichten eine kleine Lichtung, über der eine große gefächerte Eiche thronte. Wäre dieser Wald eine Armee von Lebewesen, wäre die Eiche ihre Königin. Hoch ragte sie über die restlichen Bäume in den Himmel, über den zerrissene Wolkenfetzen hinwegtanzten.
    Am Rande der Lichtung waren Fackeln in die Erde gerammt worden. In der Mitte standen die vier Gesichtslosen in einem Kreis beisammen und klammerten sich mit den Händen aneinander fest.
    „Was machen sie da?“, flüsterte Miray Estarius zu.
    „Sie haben begonnen, sich zurückzuziehen. Sie werden in eine Art Trance fallen, um von Faydons Kräften noch ein oder zwei Jahre überleben zu können. Sie werden sich freuen, dich zu sehen. “
    Prinz Miray schluckte und überlegte, wie er von hier entkommen wollte, sobald die Gesichtslosen ihre Lebenskraft in sein Herz gelegt hatten. Darüber hatte er sich bis jetzt noch nicht den Kopf zerbrochen. Er hatte darauf gehofft, Fay würde mit ihm kommen. Deswegen hatte er jeden Gedanken an die zweite Möglichkeit verbannt.
    Wieder tastete seine Hand nach dem Iluminai. Das Amulett würde ihn noch einmal retten müssen, auch wenn Miray nicht wusste, welche Überraschung es diesmal für ihn bereithielt.
    „Komm!“ Estarius packte den Königssohn am Arm und zerrte ihn auf die Lichtung hinaus. Miray hob den Kopf und blickte in das Gezweig der hohen Eiche. Sie hatte sich wie eine Mutter, die ihre Kinder beschützt, über die anderen Bäume geneigt. Wenn sie in der trockenen Jahreszeit Blätter trug, verschloss sie die Lichtung vermutlich mit einem grün flimmernden Dach. Im Moment allerdings waren nur die verkrüppelten Äste und Zweige zu erkennen, die sich bedrohlich über die Lichtung hinausreckten.
    Estarius schritt rasch auf die Gesichtslosen zu. Sein grober Griff an Mirays Arm schmerzte. Der Prinz konnte

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