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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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unterwegs. Man hat eure Ankunft gemeldet, und der Fürst von Falgamond ist kein einfacher Mann. Natalja wird euch unbemerkt aus der Stadt bringen.“ Miro griff noch einmal unter ihren Mantel und förderte ein, in Lumpen gehülltes, Paket zu Tage. Sie reichte es Lucy. „Nehmt das, es ist ein Geschenk. Nyasinta hat es mir vor vielen Jahren einmal überlassen, und nun ist es an der Zeit, dass ihre Töchter es wieder bekommen.“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    9. Dari
     
     
     
     
    Philemon und Levanda standen gesattelt und gezäumt im Hinterhof des Gasthauses. Die Windstuten waren nervös, denn sie hatten eine Nacht und einen Tag in der Enge des Stalles zubringen müssen.
    Für Natalja sattelte der Wirt des Hauses einen kleinen, zaundürren Esel. Die Heilerin von Usonday hatte ihn dazu überreden können, obwohl er für das Ausleihen des Tieres eine Unsumme von drei Silberstücken verlangt hatte.
    Die Schwestern hatten einfache Lederkleidung angelegt. Die Rüstungen wollten sie erst wieder überstreifen, wenn sie Falgamond ein Stück weit hinter sich gelassen hatten.
    Lucy fühlte sich gesund und kräftig, als wäre sie nie krank gewesen, und Fay beobachtete sie mit strengen Blicken, ob sich etwas an ihr verändert hatte. Sie trug das funkelnde, ebenholzfarbene Haar in langen Zöpfen auf dem Rücken und sah so vergnügt aus, als würden sie in Shidabayra auf den Marktplatz gehen.
    Nachdem sich alle drei in die Sättel ihrer Reittiere geschwungen hatten, winkte ihnen Miro zum Abschied zu, während sie den Hinterhof durch ein kleines Gatter verließen und sich den Gässchen und der Führung Nataljas überantworteten.
    „Es gibt ein paar Schlupfwinkel in der Stadtmauer, durch die man mehr oder weniger unbemerkt die Stadt verlassen kann“, erklärte das Mädchen und trieb den kleinen, unwilligen Esel vorwärts. „Ich bringe euch zur Ostseite, dort gibt es ein Tor, das nur von einem Wächter bewacht wird. Dahinter beginnt der Grenzpfad, der euch bis nach Eshkash führen kann.“
    Lucy und Fay warfen sich gegenseitig besorgte Blicke zu. Der Grenzpfad war landesweit bekannt und berüchtigt. Er verlief zwar in gerader Linie bis an die Grenzen zu Eshkash, aber er gehörte nicht zu den gesicherten und breiten Straßen des Königreiches.
    Es handelte sich um einen versteckten Weg, der über Wurzelgeflecht und durch felsiges, unwegsames Gelände führte. Er wurde von Wegelagerern, Dieben, zwielichtigem Gesindel und Hexen benutzt.
    Vielleicht gehören wir jetzt auch dazu, überlegte Fay, nicht ohne die nötige Ironie. Wenn Vater sie jetzt so sehen könnte, er wäre sicher entsetzt!
     
    Der Himmel über Falgamond war bewölkt, ab und zu kam die Sonne hervor und ließ das Holz der Mondbäume, aus dem die Stadt erbaut worden war, funkeln. Bald erreichten sie einen ebenen Weg, neben der hochaufragenden Stadtmauer. Es dauerte nicht lange, da tauchte ein kleines Tor vor ihnen auf. Allerdings war es nicht unbewacht. Fay hielt die Luft an, als sie den Wächter erblickte. Rasch drehte sie sich zu Lucy um.
    „Eine Fee ...!“, flüsterte sie ihr zu.
    Lucy versuchte an den Pferden und Reitern vorbeizuspähen. Da stand tatsächlich eine Fee! Sie trug eine zierliche Rüstung aus schneeweißem Elfenbein und eine lange Lanze aus schimmerndem Glas. Ihr dichtes, nussbraunes Haar reichte ihr bis zu den Hüften, und die hellblauen Schmetterlingsflügel glitzerten im zaghaften Sonnenlicht. Lucy musste einen Moment geblendet die Augen schließen.
    „Hast du das gewusst?“, zischte Fay dem Bettlermädchen zu.
    „Aber natürlich“, gab Natalja mit einem verschmitzten Grinsen zurück. „Wenn ihr überhaupt noch aus Falgamond herauskommt, dann durch dieses Tor. Aber ich muss euch jetzt verlassen. Die Lichtfee sollte mich nicht sehen.“ Damit zog sie an dem ausgemergelten Zügel des Esels und verschwand in einer engen Seitengasse, die sich auf einmal rechter Hand auftat.
    Noch bevor die Prinzessinnen etwas erwidern konnten, war sie verschwunden.
     
    Fay und Lucy hatten angehalten und blickten sich gegenseitig fragend an.
    „Was sollen wir denn dieser Lichtfee sagen? Wenn sie das Tor hier alleine bewacht, wird sie uns nicht durchlassen. Ich wusste gar nicht, dass der Fürst von Falgamond Feen in der Stadtwache beschäftigt“, flüsterte Fay, während sie den Blick gebannt auf das Zauberwesen gerichtet hielt. Die Lichtfee tat entweder so, als hätte sie die Reiter noch nicht bemerkt, oder

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