Im Bann der Dämonin
führen.
Wie verhält sich das wohl mit Glühwürmchen?
In ihm selbst brandete jedenfalls, ausgelöst durch diesen sachten Kuss, ein Hurrikan der Begierde auf. Ihre zarte Berührung hatte einen Funken in ihm entfacht, der nun loderte und zischte und sich in einem Flächenbrand Bahn brechen wollte. Er versuchte, seine Lust, diese unangemessene Leidenschaft, mit all seiner Disziplin zu bekämpfen.
Doch tief in ihm drin sagte eine leise Stimme zu ihm: Vielleicht könnte dieser Kuss alles verändern …
Nein, sein Verstand übernahm sofort wieder die Kontrolle, und er schüttelte diese Vorstellung ab. Der Gedanke war so lächerlich, dass er fast lachen musste.
Und dann wurde er ins Hier und Jetzt zurückgeholt durch Lucianas Hand, die von seiner Schulter herabfiel, als wäre die Dämonin in einen plötzlichen Schockzustand verfallen.
„Wieso haben Sie das getan?“
Ihr Gesicht war kreidebleich, noch viel bleicher als sonst. Verwirrt, geradezu verschüchtert, blinzelte sie ihn an.
Sie sah nicht nur aus, als hätte sie einen Geist gesehen, sondern als wäre sie selbst ein Geist. Eine Erscheinung, die darum rang, ihre irdische Form zu bewahren, und trotzdem im Begriff war, sie zu verlassen. Aber Luciana konnte sich nicht entmaterialisieren, das wusste Brandon. Sie war – so wie auch er – an einen menschlichen Körper gebunden.
Anstatt ihr zu antworten, küsste er sie noch einmal. Sein Verstand verlor die Oberhand. Jetzt ließ er sich von seinen Gefühlen leiten.
8. KAPITEL
L uciana bekam Panik.
„Anhalten!“, befahl sie den Gondelfahrer scharf. „Ich will sofort aussteigen!“
Sie griff in ihre Handtasche und warf ihm eine Handvoll Euro hin, kaum dass er angelegt hatte.
Dann rannte sie durch die Straßen davon. Sie musste so schnell wie möglich weg von Brandon. Wollte diesen Kuss von ihren Lippen löschen, die Erinnerung daran, die Tatsache, dass er sich überhaupt ereignet hatte. Sie musste das Gefühl auslöschen, von ihm in den schlimmsten Zustand versetzt worden zu sein, der einer Frau wie ihr wiederfahren konnte.
Liebe .
Brandon folgte ihr, gemäßigten Schritts und ohne Eile. Er konnte leicht mit ihr mithalten, während sie durch die Gassen huschte.
Luciana passierte das steinerne Relief eines Drachentöters mit Lanze.
In diesem Moment bekam er ihren Arm zu fassen und hielt sie fest.
„Der heilige Georg.“ Ihre Stimme klang verächtlich. „Er ist überall in Venedig. Aber wo ist er jetzt? Wird er dir helfen, den Drachen zu töten und die Jungfrau zu retten? Weißt du überhaupt, wer von beiden wer ist?“
Weiß ich, wer von beiden ich bin? Drache oder Jungfrau? Oder bin ich beides? Luciana wusste nicht mehr, was sie denken sollte.
„Wenn ich dir in die Augen schaue, weiß ich, was du von mir hältst“, sagte sie mit fester Stimme. „Dass da etwas Zerbrechliches und Unschuldiges in mir ist, das gerettet werden muss. Doch du irrst dich. Und zwar vollkommen.“
Er gab keine Antwort.
„Vielleicht bist du es, der gerettet werden muss“, fuhr sie fort.„Denn in dir ist etwas Dunkles. Das spüre ich. Etwas, das danach schreit, befreit zu werden.“
Es war sehr still in dieser Straße. Die Ruhe des schlafenden Venedigs umgab sie.
Brandon drängte sie in einen dunklen Türeingang, unterhalb eines steinernen Bogens, der zu einem Privathaus, einem Geschäft oder Restaurant gehören mochte – es war ihm egal. Aber sie war ihm nicht egal. Er presste sich an sie, hielt ihren Körper gefangen.
Ein Beben erfüllte ihr Innerstes, sowie seine Lippen ihre berührten.
Dann nicht mehr so sanft.
Fordernd, drängend begann er, ihren Mund zu erobern. Er brannte vor Begierde.
Sie war zwischen ihm und der Tür eingeklemmt. Es gab kein Entrinnen.
Sie konnte sich nirgends hinflüchten.
Jetzt hob er sie hoch – war er es mit seinen starken Armen, oder war es seine wilde Leidenschaft? Sie öffnete die Schenkel für ihn, schlang ihre Beine um seine Hüfte. Seine Finger gruben sich in ihre Schenkel, während er seinen steifen Schwanz gegen sie drückte. Das Einzige, was ihre intimste Stelle nun von ihm trennte, waren seine Jeans und ihr dünner Seidenslip.
Dunkelheit. Ihr Territorium.
Und doch betrat sie auf diesen ihr so vertrauten Straßen von Venedig plötzlich Neuland – in den Armen dieses Mannes. Dieses Engels.
Mit den Fingern begann sie, seine harte Männlichkeit zu massieren, die in der Hose eingezwängt war.
Sie wollte ihn in sich spüren.
Er stöhnte und pulsierte in ihrer Hand so
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