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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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wie heißer Zorn aus ihren Augen sprühte.
    »Niemals!« zischte sie. »Nicht alle Frauen benehmen sich so wie mon ange.«
    »Nein, mein Schatz, du bist viel besser im Bett«, erwiderte er spöttisch.
    »Oh …« Angesichts seiner Frechheit fehlten ihr die Worte. Dann senkte sie verlegen den Blick. Wohl oder übel erinnerte sie sich an die Leidenschaft, die sie während der Bahnfahrt bewiesen hatte, und so fand sie keine Gegenargumente.
    Trevor servierte den dampfenden Kaffee und goß etwas Cognac in die Tasse.
    Während Alex an dem heißen Getränk nippte, dachte er an die vergangene Nacht. Wäre Tamara Askov nicht so verdammt anspruchsvoll, würde er sich an diesem Morgen wesentlich frischer fühlen. Entweder mußte er sie öfter treffen, um ihren unersättlichen Hunger halbwegs zu stillen. Oder gar nicht mehr. In ihrer sinnlichen Gier würde sie ein ganzes Regiment verschleißen. O Gott, er war so müde …
    Ein strahlender Bobby führte Mariana und zwei Lakaien ins Zimmer, die ein Schaukelpferd mit einem Miniatursattel und silbern beschlagenem Zaumzeug hereintrugen. In naturalistischem Stil war ein feines Fell auf das Holz gemalt, die Mähne und der Schweif bestanden aus echtem Pferdehaar. Der Jubel des kleinen Jungen bewog den Prinzen, die schläfrigen Augen etwas weiter zu öffnen.
    Belustigt schaute er zu, als Bobby immer schneller schaukelte. Wenn man die Welt gelegentlich mit den fröhlichen Augen eines Kindes betrachtet, erscheinen die Probleme nicht mehr so tragisch, überlegte er.
    Da er ihrem Bruder eine so große Freude bereitete, erwärmte sich Zenas Herz. Beinahe verzieh sie ihm, daß er sie die halbe Nacht mit dem Geschrei seiner Liebhaberin wach gehalten hatte. Sie verspürte den seltsamen Wunsch, das wirre Haar aus seiner Stirn zu streichen, die aschfahlen Wangen zu berühren. Seltsam, wie verletzlich er wirkte …
    Später spielte er mit Bobby ›müder Papa‹, nachdem das Schaukelpferd seinen Reiz verloren hatte, lag auf dem Teppich, und das Kind krabbelte über ihn hinweg.
    Weitere Spielsachen wurden aus dem Oberstock geholt, und der Prinz erklärte geduldig, was man damit machen konnte. Zu Mittag hatte er sich von der anstrengenden Nacht erholt, was nicht zuletzt mit der verlockenden Nähe Zenas zusammenhing, die neben ihm am Boden kniete, sich an diversen Spielen beteiligte und seine Lebensgeister weckte. Sein Verlangen wuchs allmählich.
    Bald fragte er sich, warum er sie nicht einfach hochhob und in sein Schlafzimmer trug. Davon hielt ihn jedoch irgend etwas ab, und seine ungewohnten Skrupel verblüfften ihn. Aber er fühlte sich zu verkatert, um darüber nachzudenken, und so verging ein ereignisloser, geruhsamer Nachmittag.
    Immer noch auf dem Teppich ausgestreckt, hob er hin und wieder eine träge Hand, um Zena und Bobby zu zeigen, wie man ein Spielzeug zusammensetzte. Zwischendurch döste er, oder er beobachtete das Mädchen durch gesenkte Wimpern. Der sanfte Klang ihrer Stimme, der Anblick des schönen Porzellangesichts, der vollen Brüste im zu engen aquamarinblauen Kleid – das alles steigerte seine Begierde. Demnächst muß ich ihr eine Garderobe kaufen, entschied er. Kein anderer Mann sollte sehen, wie sich ihr Busen unter dieser dünnen Seide abzeichnete … Aber warum war er plötzlich so besitzergreifend? Das paßte nicht zu seinem Charakter.
    Manchmal warf Zena einen verstohlenen Blick auf den attraktiven Mann, der neben ihr lag. Wenn er eingenickt war, wagte sie sogar, ihn anzustarren, die muskulösen Beine in der knappen Wildlederhose zu bewundern, die kraftvollen Schultern unter dem feinen Leinenhemd. Und das markante Gesicht, diese schwarzen Wimpern – viel zu lang und zu dicht für einen Mann …
    Während der Tag verstrich, bereute er bitter, was er ihr im Zug versprochen hatte. Aber seine Ehre zwang ihn, sein Wort zu halten und Zena nicht anzurühren.
    Verdammt, wie sollte er das ertragen? Noch nie hatte er seine Leidenschaft bezwungen, wenn ihm eine Frau begehrenswert erschienen war. Nun mußte er sich mit einer freundschaftlichen Koexistenz begnügen.
    Glücklicherweise erinnerte er sich an jenen gnadenlosen Egoismus, der den Kuzans seit über tausend Jahren wertvolle Dienste leistete. Ein steinreicher, mächtiger Aristokrat durfte Anstand und Ehre ebenso vergessen wie die Brioches vom Vortag. Zum Teufel mit allen guten Manieren!
    Die Augen halb geschlossen, überlegte er lächelnd, wann und wo er das brennende Verlangen befriedigen würde. Jetzt plagten ihn keine

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