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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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entschieden, dass er sich am nächsten Morgen um sein Geschäft kümmern sollte und Hillary erst einmal im Reisebüro nachfragen, ob es noch Material über die Huertas gäbe. Auch würde sie alle Freundinnen anrufen, damit diese Augen und Ohren offen hielten.
    Am Nachmittag wollte sie sich dann mit José und Hernandez treffen um mit seinem Gemüselaster noch einmal ein etwas abgelegenes Tal zu durchkämmen. „Was, wenn die Polizei tatsächlich mich verdächtigt?“, fragte José unvermittelt. Beide sahen ihn entsetzt an. „Wie kommst du denn jetzt darauf?“, entrüstete sich sein Freund. „Na wie wohl. Mein ganzes Auto ist voll mit Spuren meiner Freundin. Die Reifenprofile passen und einen anderen Sündenbock haben sie gerade nicht. Meint ihr wirklich, die reißen sich noch ein Bein raus und suchen nach ihr, wenn sie von einem Verbrechen ausgehen?“ „Du meinst doch nicht etwa Mord. Das müssten die dir erst mal nachweisen und das können sie nicht.“ Schrie Hillary fast. „Bis jetzt nicht, nein. Aber …“ er sprach es nicht aus, denn es war zu schrecklich um auch nur gedacht zu werden. Trotzdem hinterließ das Gespräch keinen guten Nachgeschmack. Keiner wollte es so richtig zugeben, aber Josés Gedankengang war leider gar nicht so abwegig.

Kapitel 23
    Jessica
    „Umpf!“ Mit trockenem Mund und wild zuckenden Gliedern erwachte ich nackt in meinem Bett. Es ging mir nicht gut, nein es ging mir ganz und gar nicht gut. Als ich mich aufsetzte, drehte sich der ganze Raum und wie ein Stein fiel ich wieder zurück. Oh Mann, mein Kopf. Was war das noch mal für ein Zeug, das ich da genommen hatte? Jedenfalls wollte ich es nie wieder nehmen, soviel stand schon mal fest.
    Meine Hand tastete übers Bett und suchte nach der Decke die ich mir über den Kopf zog. Ich hatte meinen Teil erfüllt und heute frei, beschloss ich, während ich schon wieder in wirre Träume abglitt in denen Fratzen ziehende Menschen mit langen Messern umherliefen und versuchten alles und jeden umzubringen. Irgendwo dazwischen stand ich mit blutverschmierten Händen und lachte wie eine Irre.
    Schlagartig war ich wieder wach. Das waren keine Träume, nein es ist tatsächlich passiert. Ich hatte getötet, durch mich ist ein Mensch gestorben. Es half auch nicht mir einzureden, dass vielleicht sonst ich das Opfer gewesen wäre. Durch meine Feigheit wurde einem anderen das Leben genommen.
    „AAAAHHHH!“, schrie ich laut wütend und traurig, dann brach ich in hemmungsloses Schluchzen aus. Erschrocken bemerkte ich, dass jemand neben mir saß und sanft über den Kopf strich. Mein erster Gedanke war. „Nadine!“ doch sofort holte mich die grausame Realität wieder ein. Nein, sie konnte es ja gar nicht sein, denn auch sie war Tod. Es war mir egal wer versuchte mich zu trösten. Mir war sowieso nicht mehr zu helfen. Dadurch, dass ich keinen Hinweis geben konnte, wo genau ich mich befand, konnte es Wochen dauern oder länger, bis man mich fand. Was würde bis dahin noch alles mit mir geschehen?
    „Ich weiß mi Amor, ich weiß. Es gibt nichts, was ich sagen könnte, um dich zu trösten. Auch ich trauere um sie, aber das ist sicher nichts im Vergleich zu dir. Schließlich hast du das alles ja zum ersten Mal erlebt.“ Versuchte Victors leise Stimme mich zu beruhigen. „Zum ersten Mal? Wie oft hast du denn schon getötet und den ganzen anderen Mist mitgemacht? Ich will gar nicht wissen mit wie vielen Frauen du davor auch noch geschlafen hast. Das ist so geschmacklos!“ Schrie ich ihn an. Mir liefen immer noch die Tränen übers Gesicht aber jetzt eher vor Wut. Es würgte mich, und mein Körper hörte einfach nicht auf, zu zittern. Verdammte Scheiße, ich konnte noch nicht mal so wütend sein, wie ich wollte. Die schafften es noch, mich endgültig fertig zu machen.
    „Es macht keinen Sinn mit dir darüber zu diskutieren. Zum jetzigen Zeitpunkt würdest du es sowieso nicht verstehen. Eigentlich bin ich nur gekommen, um nach dir zu sehen und dir  zu sagen, ich bin für dich da. Du kannst mich auch jederzeit in meinem Zimmer besuchen. Es ist direkt über deinem. Durch deine Aufnahme hier kannst du dich zumindest innerhalb des Hauses frei bewegen.“ Mit diesen Worten erhob er sich und verließ so geräuschlos wie er es betreten hatte mein Zimmer. „Da kannst du warten, bis die Hölle gefriert!“ Wollte ich ihm noch hinterher rufen. Doch was hätte es für einen Sinn gehabt? Es wäre ihm womöglich sowieso egal gewesen. Wieder zog ich mir die Bettdecke

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