Im Bann des Falken
mit einer Stimme, die jeden Widerspruch ausschloß. “Und alles, was ich in der Zwischenzeit an dir kennengelernt und über dich erfahren habe, bestätigt das.
Warum wehrst du dich ge gen etwas, von dem du weißt, daß es wahr ist? Du fühlst dich ebenso zu mir hingezogen wie ich mich zu dir.”
Dem konnte Bethany nichts entgegenhalten, schon gar nicht, da sie sich mit ihrem ganzen Sein Zakr entgegendrängte.
Unsicherheit erfaßte Bethany und machte sie entschlußlos.
Sanft drehte er ihr Gesicht zu sich hin. “Ich habe die Entscheidung getroffen, Bethany.”
Er küßte sie mit einer Leidenschaft, die Bethany mit sich fortriß. Hilflos wurde ihr bewußt, daß sie nie mehr dieselbe sein würde wie vorher.
5. KAPITEL
Bethany hätte nicht sagen können, wie lange der Sandsturm angehalten hatte. Sie hatte ihn völlig vergessen. Sie nahm nur noch wahr, was unter Prinz Zakrs Umhang geschah … eine pulsierende, lebendige Wirklichkeit, die sich jenseits der Grenzen der Vernunft abspielte.
Irgendwann verlor Bethany jedes Zeitgefühl. Jeder Augenblick entfaltete ein eigenes Leben, während Zakr sie sanft und wissend streichelte. Seine Küsse und Liebkosungen fachten ihr Verlangen weiter an, das nach Erfüllung drängte. Bethany glaubte, vor Erregung zu vergehen, als Zakr unvermittelt innehielt
Er sah hoch und streifte Bethanys Lippen noch einmal zärtlich mit seinen. “Der Sandsturm hat aufgehört”, flüsterte er.
“Hörst du, wie still es ist?”
Sie wollte nichts hören. Alles in ihr sehnte sich danach, daß Zakr weitermachte. Wie konnte er etwas anderes überhaupt wahrnehmen? Ihr wurde bewußt, daß nur sie die Kontrolle verloren hatte. Zakr hatte die Situation - wie alles - voll im Griff. Bethany erschauerte, als ihr bewußt wurde, wieviel Macht dieser Mann bereits über sie besaß.
Er beugte sich über sie und küßte sie sinnlich. “Mir fällt es auch schwer, aufzuhören”, gestand er leise. “Aber dieser primitive Ort ist nicht das richtige für das erste Mal, Bethany.
Heute abend haben wir alle Zeit der Welt, um unser Verlangen so zu stillen, wie es sein sollte.”
“Zakr …” Sie seufzte und wußte nicht, was sie sagen sollte.
Die Stimme der Vernunft warnte sie, seinen Plänen für den Abend zuzustimmen, während ihre Sinne danach fieberten, in seinen Armen kennenzulernen, was er ihr versprochen hatte.
Wieder küßte Zakr sie zart, “Ich mag es, wenn du meinen Namen aussprichst.”
Er lächelte, und Bethany fragte sich, ob das, was er für sie empfand, mehr sei als nur ein vorübergehendes Begehren.
“Wir müssen gehen. Der ,kaus’ ist vorüber, aber selbst mit mir ist es für dich zu gefährlich, hier zu bleiben.”
Zakr stand auf und zog den schützenden Umhang mit sich fort. Sie fühlte sich zu schwach, um sich zu rühren, doch als Zakr versonnen auf sie hinunterblickte, erfaßte eine seltsame Scheu sie, und Bethany raffte sich auf. Sie schwankte, und ihre Knie drohten, unter ihr nachzugeben, aber Zakr legte die Arme um sie und zog sie an sich.
“Du bist so wunderschön, wie ich es mir erträumt habe.”
Er sprach, als wäre er der einzige auf der Welt, dem sie gefallen mußte. Und vielleicht ist er das auch, dachte Bethany verwirrt. Wie konnte es für sie nach dem, was zwischen ihnen gewesen war, noch einen anderen Mann geben?
Nachdem er sich vergewissert hatte, daß sie sicher auf den Beinen stand, hob er ihre Jacke auf, schüttelte den Sand aus und half Bethany, sie anzuziehen. Als Zakr sich abwandte, um nach dem Pferd zu sehen, blickte Bethany ihm benommen nach.
Durch diesen Mann hatte ihr Leben sich unwiderruflich geändert.
“Was hast du vor?” Zum erstenmal wagte sie, ihn zu duzen.
“Ich habe ein Miniaturfunksystem dabei. Damit lasse ich einen Hubschrauber kommen, der uns abholt.”
Stumm sah sie zu, wie er eine kleine Satteltasche öffnete und ein modernes Gerät herausnahm. Langsam begann Bethanys Verstand, wieder zu funktionieren. Natürlich, das Ding hatte Zakr benutzt, um dem Jeep auf der Spur zu bleiben.
“P.J.s Jeep!” wandte sich Bethany schuldbewußt an ihn. “Wir können ihn nicht einfach in der Wüste stehenlassen, sonst wird er gestohlen. Und was wird aus deinem Pferd … ?”
Gelassen wandte Zakr sich ihr zu. “Ich lasse Männer einfliegen, die sich um diese Belanglosigkeiten kümmern.” Er war jetzt nicht mehr der Mann, der sie in den Armen gehalten hatte, sondern der befehlsgewohnte Scheich von Bayrar, der alles unter Kontrolle
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