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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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um seine Brustwarze.
    Er erstarrte. Ich ließ nicht los, oh nein. Stattdessen saugte ich daran. Sanft, als würde ich nuckeln.
    Seine Gurgel hüpfte auf und ab.
    »Ich lasse dich fallen«, drohte er heiser.
    Ich saugte weiter, langsam, gleichmäßig, im Rhythmus mit meinen schwachen Atemzügen.
    »Zarq!« Er schloss die Augen, flehte mich an. Ich ließ die Brustwarze langsam zwischen meinen Lippen herausgleiten.
    Und biss zu.
    Nicht fest, nein, das nicht. Aber es war auch kein zärtliches Knabbern. Ich biss ihn nicht blutig, aber es musste ihm wehtun. Schmerz ist bei einem Schülerveteranen häufig mit Lust verbunden. Das macht das Gift.
    Er schnappte nach Luft, zischend, und der Griff seiner Hände um meinen Rücken und meine Beine verstärkte sich. Ich saugte weiter, fester, hartnäckiger, hatte vollkommene Kontrolle über ihn.
    »Zarq!« Es war ein heiseres Keuchen. Doch mein Name klang wie ein Schrei, ein Seufzen, eine Bitte, ein Schmerz, ein Widerspruch. Er wollte, dass ich aufhörte, wollte, dass ich weitermachte.
    Ich hörte auf und blies sacht auf seine Brustwarze, die jetzt so fest war wie die Knospe einer Blume.
    Langsam öffnete er die Augen. Er atmete rau und unregelmäßig, als wäre er derjenige, dessen geschwollenes Fleisch seine Luftröhre zusammenpresste. Er schluckte und vermied es, mich anzusehen. Zitternd trug er mich weiter zu meiner Stallbox.
    Ich glaube, dass er sich vielleicht tatsächlich nach mehr gesehnt hat, denn als er mich in meine Hängematte herabließ, zog er seine Hände und Arme nur sehr langsam unter meinem Körper heraus. Unsere Blicke trafen sich; sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt. Die Hitze unserer Körper vermischte sich. Ich atmete schneller. Das genügte, um seine Lust zu vertreiben.
    »Nein«, stieß er mit belegter Stimme hervor. »Es würde dich umbringen, in deinem Zustand.«
    Dono trat zurück und richtete sich auf. Sobald der Kontakt unterbrochen war, gehörte er nicht länger mir. Jedenfalls nicht mehr so vollkommen wie zuvor. Er sah zur Seite, und seine Nasenflügel blähten sich wie die eines wütenden Drachen.
    »Verlass die Stallungen, Zarq. Oder der Tempel wird dich hinrichten. Und selbst wenn er es nicht tut, stirbst du in der Arena. Das weißt du.«

7
    F ürchtete ich immer noch meine Gier nach dem Gift, hatte ich Angst, dass ich der Sucht gänzlich verfallen würde? Oh ja. Hätte ich eine Alternative gehabt, ein Mittel, die nötige Kraft aufzubringen, um am nächsten Morgen aufzustehen und meine Pflicht als Schüler zu erfüllen, hätte ich mich dafür entschieden. Aber in meinem Zustand, mit den würgenden Striemen an meinem Hals, die sich anfühlten, als hätte jemand seine Hände um meine Kehle gelegt und würde erbarmungslos zudrücken, benötigte ich die medizinischen Eigenschaften des Giftes.
    So hartnäckig ich mich auch nur Tage zuvor gegen den Trank des Drachenmeisters gewehrt hatte, so sehr lechzte ich jetzt danach.
    Ich gesellte mich zum Frühstück zu den anderen Schülern. Die Striemen auf meinem Hals pulsierten schmerzhaft. Ich ignorierte Eierkopfs staunend aufgerissenen Mund und seine glotzenden Blicke, mit denen er mich bedachte, während er hinter dem Kessel stand, die Kelle in der schlaffen Hand. Ich beugte mich vor, packte seine Hand und schöpfte Brei in meinen Napf. Er registrierte meine Berührung kaum, sondern starrte mich unausgesetzt an.
    »Ich warte auf die Bullenschwingen, dass sie die Herde Res segnen«, sagte ich. Die rituelle Begrüßung drang heiser aus meinem Mund, als hätte ich gerade mit rohen, zerhackten Chilischoten gegurgelt.
    Eierkopf kam zur Besinnung. »Möge dein Warten ein Ende haben, mögen Bullenschwingen schlüpfen.«
    Ich entfernte mich mit meinem gefüllten Napf und stellte mich an den Rand der Schar ungewaschener Jünglinge. Sie stießen sich gegenseitig an und glotzten.
    Ich schaufelte mir mit zwei Fingern den Brei in den Mund, ließ ihn einen Moment auf der Zunge liegen, ein Klumpen schleimiges Getreide. Es fiel mir schwer, ihn hinunterzuschlucken.
    Über mir erhellte das Morgengrauen das perlige Rosa des Himmels. Tau funkelte auf den Sandsteinmauern und den schrägen Stalldächern und verwandelte die Farbe des rötlichen Staubes, der alles überzog, in das Rot frischen Blutes. Das zitronige Aroma des Gifts lag so dick in der kühlen Morgenluft, dass es fast den Eindruck machte, als würde Drachengift die Dächer und den Boden überziehen, nicht der reine Tau des Himmels.
    Langsam und

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