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Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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für ein anderes Vorgehen. Kein Atemzug verging und schon vertiefte er den Kuss und zog sie enger an sich.
    Heilige Mutter Gottes!
Ihr Mund war so heiß und köstlich, wie er es sich erträumt hatte. Er küsste sie, als hätte er das schon tausend Mal vorher getan, indem er ihre Lippen öffnete und ihren Mund eroberte, als würde sie ihm gehören. Sie erstarrte nur ganz kurz vor Schreck, ehe sich die ganze Anspannung in Wärme und Weichheit verwandelte, die sich an ihn schmiegte, sodass er aufstöhnte. Mit der freien Hand packte sie seinen Aufschlag, und dann erwiderte sie seinen Kuss.
    Himmel, sie wusste genau, was sie tat. Heiße Glut erfasste seinen ganzen Körper, als ihre Zunge sich um seine schlang. Sie kam auf die Zehenspitzen hoch, legte den Kopf auf die Seite und knabberte mit einem leisen gierigen Seufzer an seiner Unterlippe. Seine Finger legten sich auf ihre weiche Wange und hielten sie fest, während er ihr gab, was sie haben wollte.
    Als wären sie aneinander gefesselt, standen sie auf der Straße und fielen übereinander her. Ihm fiel kein anderes Wort für die verlangenden Küsse ein, die sich mit zarten Bissen abwechselten, und in ihrer Schnelligkeit an ein Trommelfeuer erinnerten. Keuchend lösten sie sich voneinander, als wären sie von einem Stromschlag getroffen worden.
    Sein Arm lag immer noch um ihre Taille, und er keuchte leise, während er sie anstarrte und ihre reizend geröteten Wangen und die vollen rosigen Lippen wahrnahm, die jetzt feucht von seinen Küssen waren. Mit flatternden Lidern sah sie zu ihm auf und war offensichtlich sprachlos. Genau wie er. Sie hatte ihn mühelos um den Finger gewickelt, und das Einzige, was er jetzt noch wollte, war, dass sie fester wickelte. Himmel, er war wirklich übel dran. Er mochte sie. Zu sehr. Und sie war ein Mensch. Dazu bestimmt, eines Tages zu sterben. Das konnte er nicht noch einmal durchmachen. Es würde ihn umbringen.
    Seine Hände zitterten. Sie zitterten, verdammt noch mal. Doch er spielte die Rolle, die sie von ihm erwartete und schob eine Hand unter ihre Turnüre, um ihren Hintern zu drücken. Dabei stieß sie ein höchst zufriedenstellendes Quietschen aus. »In Zukunft«, erklärte er und bemühte sich, ruhig und ungerührt zu erscheinen, »werde ich den direkteren Weg wählen, um unter deine Röcke zu kommen, Daisy-Meg.«

12
    Wie sich herausstellte, handelte es sich bei M. Randal um den ehrenwerten Mr Jonathan Randal, den vierten Sohn des Earl von Kentwick, der leider nicht zu Hause war. Nach einem nicht unerheblichen Überredungsgeschick Northrups sprachen sie schließlich mit Mr Randals Kammerdiener, der ihnen mitteilte, dass das Parfüm als Geschenk gedacht gewesen war.
    »Für Miss Annika Einarsson, Mr Randals Verlobte«, teilte er ihnen mit. Der Mann stand stocksteif in Randals schlichtem vorderen Salon. »Ich habe es selbst gekauft. Natürlich hat mich Mr Randal geschickt.«
    »Und Sie beschlossen, das Parfüm bei einem Hinterhofparfümeur zu erstehen, statt zu einem seriösen Verkäufer zu gehen?«, fragte Daisy, die ihre Neugier nicht mehr unterdrücken konnte.
    Der Kammerdiener rümpfte die Nase, aber seine Miene blieb undurchdringlich. »Er mag zwar der Sohn eines Earls sein, aber er ist der vierte Sohn. Um es mal ganz direkt zu sagen … Mr Randal hat keinen roten Heller.« Der Kammerdiener strich seine makellosen Aufschläge glatt. »Sein Vater zahlt mein Gehalt. Seine Mutter hat den Verlobungsring beigesteuert. In dieser Verbindung ist Miss Einarsson diejenige mit dem Geld. Kann man es da Mr Randal übelnehmen, wenn er ihr etwas schenken will, das von ihm selbst kommt?«
    Daisy fand das eigentlich ganz reizend. Northrup ging darüber hinweg, denn er war nur darauf erpicht, Annika aufzuspüren. Der Kammerdiener wies ihnen den Weg nach Holly Lodge in Highgate, wo das Paar gerade seine Verlobung feierte.
    Sie begaben sich kurz nach Hause zu Northrup, um sich ein kleines, leichtes Cabriolet zu holen, und fuhren damit nach Highgate. In der ihm eigenen lässigen Art saß er neben ihr auf dem Gefährt und schien offensichtlich völlig unberührt von den leidenschaftlichen Küssen, die sie zuvor ausgetauscht hatten. Noch dazu in aller Öffentlichkeit! Sein Mund hatte nach Karamell geschmeckt. So dekadent satt und köstlich, dass ihr die Zähne davon wehtaten. Daisy hatte immer eine Schwäche für Karamell gehabt und verdankte dieser Süßigkeit wahrscheinlich auch ihre üppigen Rundungen. Sie genoss es, diese weichen, klebrigen

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