Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
schlagfertig.«
Alexandre beugte den Kopf, so dass sein Atem über ihren Nacken strich, als er ihr ins Ohr flüsterte: »Wer wüsste das besser als Ihr, ma belle fleur ?«
Rosalind schloss die Augen, um seinem wissenden Blick auszuweichen. Ihre Wangen glühten, wie ihr insgesamt sehr heiß wurde. Falls sie früher nichts Ungezähmtes gehabt haben sollte, seit sie Black Angel begegnet war, hatte sie es ganz zweifellos.
Alexandre stellte sie auf die Beine, schwang sich über die Reling und kletterte die Strickleiter hinab. Dann wartete er unten auf sie, die Hände ausgestreckt, um sie beim Abstieg zu halten. »Kommt her, ma belle . Wir müssen die Flut nutzen.«
Rosalind stieg vorsichtig die Leiter hinunter und war froh, als sie Alexandres Hände in ihrer Taille spürte. Er hielt sie fest und setzte sich mit ihr auf dem Schoß hin, die Arme um sie geschlossen. Unter dem Vorhang seines weiten Hemdärmels legte er eine Hand auf ihre Brust. Er liebkoste sie und neckte die Spitze durch den Stoff ihres Kleides. Rosalind biss die Zähne zusammen, aus Angst, sie könnte einen verräterischen Laut von sich geben. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich an Alexandre zu lehnen, hilflos in seiner Umarmung. Sein Lächeln verriet, dass er nur zu gut wusste, was er mit ihr tat.
Als das Boot am Strand aufsetzte, sprangen die Piraten hinaus und zogen es weiter aus dem Wasser. Alexandre stand mit Rosalind in den Armen auf und stieg aus dem Boot auf den Strand. Hier und da lagen Treibholz und Seegras. Über ihnen ließen sich Seevögel vom Wind tragen. Palmenkronen raschelten in der leichten Brise. Alexandre sog die Luft tief in seine Lunge ein.
»Da wären wir, Mademoiselle. Dies ist der Ort, den der Schurke L’Ange Noir heute sein Zuhause nennt.«
Er ließ Rosalind hinunter, behielt aber einen Arm um ihre Taille und führte sie über den Strand auf den Dschungel zu. Rosalind blickte sich nach Beatrice um, die an Eric gelehnt folgte und das Gesicht hinauf in die Sonne hielt. Plötzlich bekam Rosalind Angst und zog sanft an Alexandres Arm.
»Vergebt mir, mon Capitaine , wenn ich zögere, Euch, Frankreichs berüchtigtstem Piraten, in einen Dschungel zu folgen, in dem alle möglichen Gefahren lauern.«
Er sah sie streng an. »Habt Geduld, Mademoiselle. Ihr werdet unser Ziel schon sehr bald sehen.«
Der Pfad führte eine Weile bergan in eine Hügelgruppe. Ein kleiner Turm stand auf dem Gipfel, auf dem eine Fahne wehte.
»Euer Wachturm, mon Capitaine ?«
Alexandre nickte. »Man sagte mir, Schmuggler hätten diese Bucht benutzt, bevor wir hierherzogen.«
»Halten Eure Nachbarn Euren Zuzug für das geringere Übel?«
»Schwer zu sagen, ma belle . Bis zum nächsten Haus sind es viele Meilen.«
Hinter dem Hügel führte der Pfad ein wenig hinab auf ein kleines Tal inmitten der Hügel zu. Als der Dschungel sich lichtete, blickte Rosalind in das Tal hinunter und stieß einen verwunderten Laut aus.
»Merci, ma belle.« Alexandre lächelte. »Willkommen in meinem Heim. Wir nennen es Au Jardin .«
Rosalind stand stumm vor Staunen da. Das Anwesen, das sich unter ihr ausdehnte, war atemberaubend. Den Mittelpunkt bildete ein wunderschönes weißes Herrenhaus mit dunkelblauen Akzenten hier und da. Es war umgeben von einem tropischen Blumengarten, bepflanzten Feldern und Weiden mit Rindern und Schafen. Außerdem gab es einen Pferdestall, neben dem ein edler Hengst auf einer Koppel trabte. Auf der Terrasse des Hauses standen große Terrakotta-Kübel mit unzähligen Tropenpflanzen in allen Regenbogenfarben. Ein Steinweg führte vom Garten zur Vorderseite des Hauses, wo sich noch eine Veranda nach Nordosten hinaus befand, die sich gewiss hervorragend eignete, um am Abend die kühlere Luft zu genießen.
Beatrice kam zu Rosalind. »Wie wundervoll! O Rosalind, ist das nicht herrlich?«
Rosalind nickte, viel zu überrascht, um sprechen zu können. Alexandre legte die Hände auf ihre Schultern.
»Ihr dachtet, ich würde Euch in irgendeine schmutzige Höhle bringen, nicht wahr? In ein entsetzliches kleines Loch, in dem Knochen verstreut liegen und es von Fledermäusen wimmelt?«
» Mais non, mon Capitaine. Nicht ganz so schlimm.«
Alexandre ging voraus den Pfad hinunter. Zwei Jungen kamen aus den Stallungen gelaufen. Sie begrüßten Alexandre mit aufgeregtem Winken und Rufen, dann rannten sie wieder hinein. Gleich darauf strömten aus sämtlichen Türen des Anwesens Leute heraus und ein französisches Stimmengewirr hallte durch die Luft.
Weitere Kostenlose Bücher