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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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umspielte ihre Lippen.
    Seine Miene wurde weich. Das Leben hatte sich auf wunderbare Weise gewandelt, seit sie vermählt waren. Und nicht nur für ihn. Die Menschen auf Holden waren nun glücklich. Alle Furcht war gewichen, und sie fühlten sich ebenso zufrieden und befreit wie ihr Lord.
    Helen und er lebten mal auf Holden, mal auf Tiernay, und der eine Ort war ihnen so lieb wie der andere. Hätte jemand Hethe gefragt, so hätte er seltsamerweise einräumen müssen, dass er die Heimstatt seiner Kindheit sogar vorzog. Holden war nicht länger die kalte, spartanische Feste seiner Jugendtage. Helen hatte die Burg in ein Heim verwandelt. Bunte Wandbehänge fluteten die Räumlichkeiten mit Farbe. Leinentücher bedeckten die einst kahlen Tische in der Großen Halle, und unter die Binsenstreu waren süß duftende Blumen gemischt. Helen hatte dem Ort einen gemütlichen Anstrich verliehen.
    Nicht zuletzt verbrachte Hethe dort gern Zeit, um Stephen als Bruder besser kennenzulernen.
    Während Lady Shambleau Tiernay verwaltete, wann immer Helen und er nicht dort weilten, hatte er auf Holden erneut Stephen zum Kastellan gemacht. Der war wie geboren für dieses Amt, vor allem jetzt, da er nicht länger gezwungen war, grausame Strafen zu vollstrecken. Seine Mutter war sogar zurück ins Dorf gezogen.
    Ein Bellen ließ Hethe zum Flussufer blicken. Dort planschte Goliath durchs flache Wasser und bellte den Enten zu, die zur
    Flussmitte hin davonschwammen. Der Hund war, wie auch Hethe, vollständig von den Verletzungen genesen, die William ihnen beigebracht hatte.
    „Ihr habt aufgehört zu lesen.“
    Hethes Miene verfinsterte sich. „Es ist langweilig“, beschwerte er sich und schaute auf seine Frau hinab.
    „Ich weiß, dass es langweilig ist, aber wir können nicht immerzu Abenteuer wie ,Beowulf‘ lesen. Außerdem“, fuhr sie lächelnd fort, „müsst Ihr nur noch fünf Einträge vorlesen, bis ich mein Unterkleid ablege.“
    Hethes Blick wanderte über ihren Leib, der in besagter spärlicher Gewandung steckte. Er malte sich Helen nackt im Sonnenlicht aus und wandte sich dem Schriftstück mit neuem Eifer zu. Seine Gemahlin hatte sich entschlossen, ihm das Lesen beizubringen. Damit wollte sie gewährleisten, dass er niemals wieder derart hintergangen werden konnte wie einst von William. Hethe hatte sich einverstanden erklärt. Auch er wollte nicht, dass sich so etwas wiederholte. Das Volk von Holden war nun ebenso gut genährt, glücklich und pausbäckig wie das von Tiernay, und er wollte, dass dies so blieb.
    Und lesen zu lernen, erwies sich dieser Tage als weniger vertrackt denn in seiner Kindheit. Helen gestaltete das Lernen angenehm. Nie tadelte oder fluchte sie, sondern ermutigte und unterstützte ihn. Zudem weiß sie erstaunliche Anreize zu schaffen, dachte er, während er den fünften Eintrag vorlas.
    Schließlich ließ er die Liste sinken und sah seine Gemahlin erwartungsvoll an.
    Ihr Lächeln wurde breiter; sie spürte, dass er sie musterte. Träge streckte sie sich, ehe sie sich aufsetzte, auf die Füße kam und sich ihm zuwandte. Langsam, quälend langsam - zumindest für Hethe - bückte sie sich, fasste den Saum des Unterkleids und hob ihn. Mit dem Blick verschlang Hethe ihre Waden, die Knie, ihre Oberschenkel. Als das köstliche Dreieck aus goldenen Löckchen in Sicht kam, stöhnte er. Weiter hob sie den Saum, ließ den Stoff über ihre Brüste streichen und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Endlich streifte sie sich das Kleid über den Kopf, streckte den Arm aus und ließ es wie beiläufig fallen.
    Schwer schluckte er, als sie sich wieder auf dem Fell ausstreckte -der reinste Augenschmaus, eigens für ihn angerichtet. Sie schloss die Augen und rekelte sich sinnlich in der lauen Brise, ehe sie seufzte. „Nur noch fünf Einträge, dann dürft Ihr Euch Eurer restlichen Kleidung entledigen.“
    Hethe blinzelte, an seine Aufgabe gemahnt, und schaute an sich hinab. Seine Tunika war bereits vor mehreren Einträgen verschwunden. Nun saß er, mit dem Rücken an einen Baumstamm gelehnt, in nichts als seinen Hosen da. Fünf Zeilen noch, und er würde auch diese ablegen dürfen. Danach würde der Unterricht erst richtig interessant werden. Er wandte sich wieder Tiernays Buchführung zu und bewältigte flugs vier weitere Einträge. Als er soeben den fünften vortrug, ließ eine Hand an seiner Hüfte ihn innehalten. Er schaute hinab und sah Helen versonnen lächeln. Fast hätte er laut aufgestöhnt, so übermächtig war

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