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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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zitterte im Rhythmus mit der durch den Stoff gedämpften Stimme.
    Hethe lachte. „Ich bin Euer Gemahl, und dies ist mein Bett.“ Er strich ihr am Bein hinauf, von dem ihn nur die Überwürfe trennten, und an der Innenseite ihres Oberschenkels wieder hinab. „Das habt Ihr doch nicht etwa schon vergessen?“, fragte er rau.
    Einen Moment lang war sie totenstill. Schließlich stieß sie den Atem aus, den sie offenbar angehalten hatte. Die Decken blähten sich leicht. „Doch.“
    Abermals schlug sie die Decken zurück und betrachtete ihn versonnen. Er zog eine Braue hoch, während Helen den Blick über seine Schultern, seine Brust und weiter bis zu dem Laken gleiten ließ, mit dem er sich von der Hüfte abwärts bedeckt hatte.
    Hethe meinte, kurz Verlangen in ihren blauen Augen auflodern zu sehen, als sie die Wölbung im Laken musterte, die von seiner eigenen Begierde kündete. Sie setzte an, etwas zu sagen, als es erneut und dieses Mal recht ungehalten klopfte.
    „Herein!“, rief Hethe pflichtschuldig und lachte leise, weil Helen sich mit einem erschrockenen Laut unter die Decken flüchtete. Er wälzte sich herum und schaute amüsiert zu Templetun hinüber, der zaghaft eintrat, jedoch an der Tür verharrte und prüfend schnupperte.
    „Keine Sorge“, sagte Hethe spöttisch. „Die Heilerin-Mary ...“, rief er sich den Namen des Mädchens ins Gedächtnis; höchste Zeit, dass er sich wie ein anständiger Burgherr verhielt. „Sie hat ein paar Kräuter ins Badewasser gegeben, die das Jucken gelindert und den Geruch beseitigt haben. Sie scheint um einiges fähiger zu sein als die Heilerin von Tiernay“, fügte er mit Blick auf den Hügel neben sich boshaft hinzu.
    Unter den Decken ertönte ein empörter Aufschrei, und Helen zog sie gerade weit genug zurück, dass sie Hethe wütend anfunkeln konnte. „Meine Joan ist eine ausgezeichnete Heilerin ... besser sogar als Mary. Obwohl Mary“, setzte sie rasch hinzu, „eines Tages gewiss ebenso tüchtig wie Joan sein wird, auch wenn ihr noch ein wenig Erfahrung fehlt.“
    „Warum war dann meine Mary in der Lage, etwas gegen den Gestank auszurichten, Eure Joan hingegen nicht?“, neckte er sie.
    „Womöglich weil Joan der Ansicht war, ich wolle den Gestank gar nicht loswerden“, konterte Helen honigsüß, woraufhin Hethe losprustete. Widerstrebend zeigte auch Helen den Anflug eines
    Lächelns, ehe sie an Hethe vorbei zur Tür blickte. Sofort wurde sie tiefrot und tauchte abermals unter die Überwürfe.
    Hethe schaute ebenfalls wieder zu Templetun hinüber und stellte fest, dass William sich hinzugesellt hatte. Vermutlich hatte er zunächst draußen auf dem Gang warten müssen, da Templetun mit seinem zögerlichen Vordringen den Eingang versperrt hatte. Nach Hethes Versicherung, es sei nichts zu befürchten, war Templetun aber in die Kammer getreten, und William war ihm gefolgt.
    Hethe wollte sich aufsetzen, hielt jedoch inne, als Helen leise aufschrie und sich an die Decken klammerte, die er fortzuziehen drohte. Er biss sich auf die Lippe, um nicht zu lachen, schlug kopfschüttelnd seine Seite der Überwürfe zurück, stand auf und griff nach seinen Hosen. „Was tust du hier, William? Ich habe Edwin doch gesagt, er soll dir ausrichten, dass ...“
    „Leicester und seine flämischen Söldner sind gefangen genommen worden. Der König hat uns entlassen“, erklärte William.
    Als Antwort brummte Hethe nur, während er sich die Hosen überstreifte. Er richtete sich auf, griff nach seiner Tunika und schritt zur Tür. „Ich muss mit Stephen reden.“
    „Er ist nicht da“, meinte William, und im gleichen Atemzug ergriff Lord Templetun das Wort.
    „Einen Augenblick, Mylord.“
    Hethe blieb stehen, sah zwischen den beiden Männern hin und her und beschloss, sich zuerst Lord Templetun zu widmen.
    „Was ist?“, fragte er unumwunden.
    „Nun.“ Der Kastellan des Königs schien von dem scharfen, streitbaren Tonfall aus der Bahn geworfen. „W... wir sind hier noch nicht fertig.“
    „Noch nicht fertig womit}“, wollte Hethe wissen und befasste sich mit seiner Tunika, deren Innenseite nach außen gekehrt war, weil er sie sich letzte Nacht achtlos vom Leib gerissen hatte. Jetzt nahm er sich die Zeit, sie wieder umzukrempeln.
    „Mit dem Brautbett“, gab Templetun unwirsch zurück. „Ich muss sicher sein können ...“
    „Grundgütiger, Templetun!“, fiel Hethe ihm ins Wort. Die Beharrlichkeit des Kerls reizte ihn. Er war wie ein Hund, der überall herumschnüffelte, wo

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