Im Bett mit einem Highlander
Mairin Stuart.“ Sie warf ihm die Neuigkeit gleichsam hin, als erwarte sie darauf eine Reaktion von Ewan.
„Ich weiß, dass sie Mairin heißt“, erwiderte der. „Der Name ihrer Sippe war mir nicht bekannt, aber er ist recht verbreitet in den Highlands. Die Frage ist, wie bist du an dieses Wissen gelangt? Sie hat sich allen gegenüber geweigert preiszugeben, wer sie ist. Wäre es Crispen nicht herausgerutscht, wüsste selbst ich ihren Taufnamen nicht.“
„ Nay , sie hat ihn mir nicht gesagt. Ich wusste es so, versteht Ihr?“
„Keineswegs. Vielleicht erklärst du es mir besser“, erwiderte Ewan geduldig.
„Als ich ihr das Essen nach oben brachte, habe ich sie beim Ankleiden gestört, und ehe sie sich bedecken konnte, habe ich das Mal gesehen.“ Maddie sprach eindringlich und beugte sich vor. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung.
Gespannt sah Ewan sie an und wartete darauf, dass sie fortfuhr. Grundgütiger, die Frau liebte es wahrlich, ihre Neuigkeiten weiterzugeben, einen jedoch zuvor auf die Folter zu spannen. Seine Brüder lehnten sich zurück und erduldeten Maddies weitschweifige Erzählweise.
„Das Mädchen ist Mairin Stuart “, wiederholte Maddie. „Sie trägt Alexanders Königswappen. Ich hab’s gesehen, an ihrem Bein. Sie ist die Erbin von Neamh Álainn. “
Ewan schüttelte den Kopf. „Das ist doch nichts als ein Haufen Unfug, Maddie. Nur eine Legende, die von den Barden verbreitet wird.“
„Was für eine Legende?“, fragte Alaric und beugte sich vor. „Von einer solchen weiß ich nichts.“
Maddies Augen strahlten, als sie sich Alaric zuwandte. „Die Legende besagt, dass König Alexander noch während seiner Ehe mit Sybilla einen Bastard zeugte, eine Tochter. Unmittelbar nach ihrer Geburt brannte er ihr das königliche Wappen auf den Schenkel, damit niemand anzweifeln konnte, wer sie war. Später erklärte er Neamh Álainn zum Erbe ihres erstgeborenen Kindes.“ Maddie neigte sich vor. „Es heißt“, flüsterte sie, „dass er dies tat, um seiner Tochter eine gute Ehe zu sichern. Schließlich war sie ein Bastard und ihre Mutter von niederer Geburt.“
Alaric schnaubte. „Es ist weithin bekannt, dass Alexander keine Tochter hatte. Er hatte überhaupt keine rechtmäßigen Nachkommen, sondern nur einen Bastardsohn, nämlich Malcolm.“ „Oh, aber er hatte eine Tochter“, beharrte Maddie. „Eine Tochter namens Mairin Stuart. Und sie ist hier, oben in der Kammer. Ich sage Euch, ich habe das Mal gesehen. Ein Irrtum ist ausgeschlossen.“
Ewan schwieg und sann über Maddies Ausführungen und die Bemerkungen seiner Brüder nach. Er wusste nicht recht, ob er diesem Unsinn glauben sollte, aber zumindest würde das erklären, weshalb Duncan Cameron das Mädchen unbedingt heiraten wollte und weshalb sie selbst so versessen darauf war, sich davonzumachen.
„Wieso hat Alexander das Mädchen nicht einfach anerkannt?“, wandte Alaric ein. „Ein königlicher Bastard hätte ohne Schwierigkeiten eine gute Partie machen können. Die Heiratskandidaten hätten Schlange gestanden, und sei es nur, um sich gut mit der Krone zu stellen.“
„Er wollte nicht, dass irgendwer es erfährt“, entgegnete Maddie.
„Da Malcolm noch immer im Kerker schmort, könnte ein weiterer Nachfahre Alexanders Wasser auf die Mühlen von Malcolms Anhängern sein“, sagte Ewan bedächtig. „Es könnte gar ein gewichtiger Grund für Cameron sein, die Tochter des Königs ehelichen zu wollen. Sich ihr Erbe unter den Nagel zu reißen, würde ihn weit mächtiger machen, als er heute schon ist. Sehr viel mächtiger. Schottland könnte einmal mehr ein Blutvergießen bevorstehen, Davids Thron würde abermals wanken. Hätte Alexander tatsächlich zwei mögliche Thronanwärter gezeugt, so würde dies Davids Position nicht unerheblich schwächen. Aber einen weiteren langwierigen Krieg, der Schottland spaltet, kann er sich nicht leisten.“ „Ein Bastard hat kein Anrecht auf den Thron“, widersprach Caelen. „Das würde man niemals billigen.“
„Überleg doch mal, Caelen. Wenn Duncan Cameron über Neamh Álainn herrschte, könnte nichts ihn aufhalten. Unter welchen Umständen Alexanders Kinder zur Welt kamen, fiele nicht länger ins Gewicht. Wenn Cameron sich entschließen würde, mit einem solchen Maß an Reichtum und Macht im Rücken ein Bündnis mit Malcolm einzugehen, könnte ein jeder von ihnen nach der Krone greifen.“
„Soll das heißen, du glaubst diesen Schwachsinn?“, fragte Alaric entgeistert.
„Das
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