Im Bett mit einem Highlander
beherrschen? Er war sprachlos vor Befremden.
Mairin zuckte mit den Schultern. „Es ist weithin bekannt, dass ein Mann entweder die Kunst des Liebens oder die des Krieges beherrscht. Und Eure Stärke liegt eindeutig im Kampf.“
Das konnte doch nicht wahr sein! Mairin zerstörte damit seine Manneskraft. Unter ihren harschen Worten spürte er seine Lanze regelrecht zusammenschrumpfen. Er war hin- und hergerissen zwischen Wut und Verzweiflung, bis er sah, dass ihre Unterlippe bebte. Bis er ihren verzagten Blick auffing.
Er seufzte. „Ah, Ihr habt ganz recht. Ich habe Euch mit so viel Kunstfertigkeit genommen wie ein Stallbursche seine erste Eroberung.“
Ein zartes Rosa färbte ihre Wangen, und Ewan hätte sich ohrfeigen können für seine Grobheit. Er fluchte. Wie schlimm hatte er ihr zugesetzt? Er wusste, dass er ihr weder die Wonnen noch die Zeit zugestanden hatte, die sie verdient hätte. Für ihn hatte nur gezählt, die Ehe so schnell als möglich zu vollziehen. Die scheue Jungfrau erst zu verführen, hatte außer Frage gestanden. Nur leider hatte sich jene scheue Jungfrau dadurch in eine renitente Gemahlin verwandelt.
„Mairin, die Ehe war nicht gültig, bis sie nicht auch im Fleische besiegelt war. Ich konnte nicht riskieren, dass etwas passiert, ehe ich Gelegenheit hatte, Euch beizuliegen. Wäret Ihr gefangen genommen worden, so hätte Cameron unsere Vermählung anfechten können. Und er hätte sich Euch zu Willen gemacht und geschwängert, um seinen Anspruch zu untermauern.“
Wieder bebte ihre Unterlippe. Sie senkte den Blick und starrte gedankenverloren auf ihre Finger, mit denen sie ruhelos ihren Rock knetete.
Das nutzte er, trat näher und nahm ihre Hände in die seinen. Wie klein und zart sie war. Zerbrechlich. Der Gedanke daran, dass er so rau mit ihr umgesprungen war und ihr sehr wehgetan hatte, erschütterte ihn.
Dabei hätte er keine Gewissensbisse haben sollen, wenn es darum ging, seine Frau zu nehmen. Es war ihre Pflicht, ihm zu Willen zu sein, wann immer ihm der Sinn danach stand. Doch die Erinnerung an ihre tränenfeuchten Augen traf ihn wie eine Faust in den Magen.
„Künftig wird es anders sein“, beteuerte er.
Sie hob den Blick und runzelte skeptisch die Stirn. „Wirklich?“
„Wirklich.“
„Wie das?“
Er rang seine Gereiztheit nieder und gemahnte sich daran, dass er sanft mit ihr umgehen musste. „Wisst Ihr, ich bin nicht gar so ungeschickt in der Kunst des Liebens“, erklärte er. „Und ich habe vor, es Euch zu beweisen.“
Ihre Augen weiteten sich. „Ist das Euer Ernst?“
„ Ja.“
Mairin versuchte zurückzuweichen, doch Ewan hielt ihre Hände umklammert. Er zog sie zurück, sodass sie gegen seine Brust prallte.
„Ich habe sogar vor, Euch zu beweisen, wie überaus geschickt ich bin.“
Sie schluckte und starrte ihn aus großen Augen unsicher an. „Und wann habt Ihr vor, mir dies zu beweisen, Laird?“
Er neigte sich vor und küsste sie. „Auf der Stelle.“
15. Kapitel
M airin legte Ewan die Hände auf die Brust, um sich zu stützen. Ansonsten wäre sie unter seinem erbarmungslosen Übergriff auf ihre Sinne in die Knie gegangen. Seufzend ergab sie sich seinem Kuss und erhob nicht einmal Einwände, als er ihr mit der Zunge sanft über die Unterlippe fuhr. Mairin wusste, er wollte sie verführen, sich ihm zu öffnen.
Mochte der Mann in Liebesdingen auch nicht bewandert sein, in seinen Küssen hätte sie ertrinken mögen. Vielleicht gab er sich ja zufrieden mit Küssen und verzichtete auf den Rest.
„Erwidert meinen Kuss“, raunte er. „Öffnet Euch mir. Lasst mich Euch kosten.“
Samtweich rannen ihr seine Worte gleichsam über die Haut. Sie erschauerte, und die Spitzen ihrer Brüste wurden hart und zeichneten sich unter ihrem Gewand ab. Tief in ihrem Leib - an Stellen, die sie nicht zu benennen wagte - begann es zu pulsieren. Wie schaffte er es nur, mit bloßen Küssen ein solches Feuer in ihr zu entfachen?
Ewan ließ die Hände über ihre Hüften gleiten, höher und höher, bis er ihr über Schultern und Hals fuhr und schließlich ihr Gesicht umfasste. Die Hitze, die von ihm ausging, schien sie zu versengen. Es fühlte sich an, als würden seine Finger auf ihren Wangen Male hinterlassen, und doch ging er ausnehmend sanft vor. Er berührte sie so zart, als würden gefiederte Schwingen sie streifen.
Mairin konnte seiner forschenden Zunge nicht länger widerstehen. Sie entspannte sich und ließ ihn gewähren. Was sie empfand, war ruchlos und
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