Im Bett mit einem Highlander
sicher, dass sie genesen wird“, wandte Caelen ein.
Hoffnung flammte in Ewan auf, und er ließ den Blick erneut zu seiner Frau wandern. „Aye, ich bin sicher. Mairin ist zu widerspenstig, um sich einfach so dem Tod zu ergeben.“
Spät in der Nacht traf Ewan sich mit seinen Brüdern. Sie saßen in der Halle, die Dunkelheit wurde nur vom Licht einer einzelnen Kerze durchbrochen.
„Wir haben einem jeden auf den Zahn gefühlt, der aufgetragen hat, in Küche oder Halle war und mit dem Essen in Berührung gekommen ist“, fasste Caelen zusammen.
„Gertie ist außer sich“, berichtete Alaric grimmig. „Sie ist ganz krank vor Sorge darüber, dass Mairin vergiftet wurde. Ich glaube nicht einen Moment daran, dass es Gertie war, auch wenn sie es am leichtesten hätte bewerkstelligen können.“
Auch Ewan glaubte nicht, dass die Köchin hinter dem Anschlag steckte, aber er würde nicht so töricht sein, die Möglichkeit auszuschließen. Mordabsichten gegenüber Mairin konnte er sich bei keinem im Clan vorstellen. Weshalb sollte auch jemand sie umbringen wollen? Mairin stand für neue Hoffnung. Sie war ihr aller Lichtblick, und das war jedem klar.
Und trotzdem hatte jemand versucht, sie zu vergiften.
Gannon und Cormac betraten die Halle und blickten missmutig drein. Ihre Gesichter waren von Furchen durchzogen, die von Erschöpfung sprachen. Schnurstracks marschierten sie auf Ewan zu.
„Laird, wir haben etwas zu melden.“
Ewan wies sie mit einer Geste an, Platz zu nehmen.
Cormac setzte sich, Gannon hingegen blieb stehen. Wie aufgewühlt er war, sah man daran, dass er die Hände immer wieder zu Fäusten ballte und öffnete.
„Wir haben herausgefunden, worin das Gift steckte“, setzte Gannon an.
„Heraus damit“, sagte Ewan.
„Es war nicht im Essen. Wir haben sämtliche Reste auf den Tellern untersucht, auch die auf Lady McCabes Teller. Das Gift war in einem Becher. Er war noch fast voll, sie hat also nicht viel getrunken.“
„Dem Himmel sei Dank“, entfuhr es Ewan. Demnach bestand tatsächlich Hoffnung.
„Laird.“ Cormac klang gequält. „Wir glauben nicht, dass es Lady McCabes Becher war.“
Ewan hieb mit den Fäusten auf den Tisch und beugte sich vor. „Wessen dann?“
Gannon stieß die Luft aus. „Wir glauben, es war der Eure, Laird.“
Caelen und Alaric fuhren so schnell hoch, dass sie beinahe ihre Stühle umwarfen.
„Was, zum Henker, soll das heißen?“, verlangte Caelen zu wissen.
„Wir haben die Mägde eingehend verhört“, erklärte Gannon. „Wo Ihr gesessen habt, standen drei Becher. Einen hat Lady McCabe umgestoßen, als sie aufstand. Das war ihr eigener Becher, aber er stand nicht genau vor ihr, weshalb wir vermuten, dass sie ihn nicht angerührt hat. Stattdessen hat sie nach dem Euren gegriffen, aber nur einen kleinen Schluck genommen. Der Inhalt muss bitter geschmeckt haben, denn sie hat ihn beiseitegestellt und eine der Mägde nach einem neuen geschickt. Kurz darauf ging es ihr schlecht.“
„Aber warum ...?“ Ewan verstummte und sah der Reihe nach seine engsten Vertrauten und seine Brüder an. „Der Pfeil. Er galt nicht Mairin, sondern mir.“
„Allmächtiger“, raunte Alaric. „Jemand will dich um die Ecke bringen, Ewan. Nicht Mairin.“
„Das ergibt auch mehr Sinn“, warf Caelen düster ein. „Von Mairins Tod hat niemand etwas. Anders verhält es sich, wenn Ewan sterben und Mairin ohne Mann und Kind zurücklassen würde.“
„Das ist Camerons Werk“, zischte Ewan. „Irgendwie ist es ihm gelungen, unseren Clan zu unterwandern. Hier tanzt jemand nach seiner Pfeife. Zweimal schon hat er versucht, mich umzubringen, und zweimal hätte beinahe Mairin dran glauben müssen.“ Die letzten Worte spie er förmlich aus. Einmal mehr donnerte er mit der Faust auf die Tischplatte.
„Aye, aber wer?“, fragte Alaric.
„Das ist es, was wir herausfinden müssen“, meinte Ewan. „Bis dahin muss Mairin strengstens bewacht werden. Ich will nicht, dass sie noch einmal bei einem Anschlag zu Schaden kommt, der eigentlich mir gilt.“
28. Kapitel
L autes Gebrüll riss Mairin unsanft aus ihrem wohligen Traum. Wobei sie nicht mit Gewissheit zu sagen vermochte, ob es ein Traum war. Aber der Zustand war angenehm und ließ sie schwerelos dahinschweben, jenseits aller Schmerzen.
Plötzlich wurde sie durchgeschüttelt, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. Sofort war die Pein zurück, und Mairin hörte Ewans Stimme. Wahrlich, der Mann liebte es, zu brüllen. Eine jede
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