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Im Bus ganz hinten

Im Bus ganz hinten

Titel: Im Bus ganz hinten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fler
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wollen. Ich war stinksauer und rief sofort bei Aggro an: »Gebt mir die Nummer von diesem Arschloch – ich mach den fertig!«, schrie ich. Aber Spaiche spielte den Pädagogen und erklärte mir, warum ich das auf keinen Fall machen dürfte. Er versuchte mich zu beruhigen. Meinte, ich würde mir mit einer kindischen Racheaktion nur selbst schaden und solle die Füße stillhalten. Ich spürte das altbekannte Rauschen in meinem Kopf und war überrascht, dass die Wut noch immer so in mir drinsaß.
    Wie sich herausstellte, war das Schicksal in dieser Angelegenheit auf meiner Seite. Nur wenige Tage später, als ich gerade zum Kaffeeholen durch Prenzlberg schlenderte, sah ich den »Polylux«-Reporter an der Ampel stehen. Ha! Den schnapp ich mir, dachte ich hocherfreut und ging sofort auf ihn zu. Er tat so, als ob er mich nicht sehen würde, drückte nervös an seinem iPod rum. Aber an seiner angstvollen Miene konnte ich erkennen, dass er ordentlich Schiss hatte.
    »Was soll das? Was war das denn bitte für ein Scheißinterview?«, schrie ich ihn an. Er tat, als wüsste er gar nicht, wovon ich spreche. Mann, guckte der doof. Und dann: Woooom! Ich gab ihm eine Schelle. Es war allerdings nur eine leichte Schelle. Hätte ich ihm eine richtige Bombe verpasst, wäre er wahrscheinlich nicht mehr aufgestanden. Der Sandalentyp hatte Glück, dass sich meine Wut schnell wieder legte. Er starrte mich einen Moment lang geschockt an, und auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen.
    Ich holte aus, als würde ich ihm noch eine riesige Nuss verpassen wollen – und wie erwartet lief er noch in derselben Sekunde wie ein Weib davon. Na ja, eher wie Speedy Gonzalez. Ich sah ihm noch einen Kilometer lang dabei zu, wie er flüchtete. Ich wusste gar nicht, dass man in Birkenstocks so schnell sein konnte. Haha! Zufrieden rief ich bei Aggro an und erklärte, dass sich der Fall Polylux erledigt hatte. Seit diesem Tag wünsche ich mir, ich könnte jeden Reporter, der mich nervt, einfach vermöbeln. Mal ganz im Ernst: Der Typ hat doch nur gekriegt, was er verdiente – eine neue deutsche Schelle.
    Songtext – »Neue Deutsche Welle 2005«
    Yeah, Der erste Deutsche, der richtig Welle schiebt, Fler – Die Neue Deutsche Welle – Aggro Berlin – 2005, Yeah.
    Refrain Hier kommt die Neue Deutsche Welle, yeah, Deutsche Welle, Hier kommt die Neue Deutsche Welle, yeah, Deutsche Welle, Hier kommt die Neue Deutsche Welle, oh oh, die Deutsche Welle, Yeah, ey, Hier kommt die Neue Deutsche Welle, yeah, Deutsche Welle, Hier kommt die Neue Deutsche Welle, yeah, Deutsche Welle, Hier kommt die Neue Deutsche Welle, oh oh, die Deutsche Welle, Yeah, ey.
    Strophe 1 Ich boxe mich in das Bizz deiner Kackstudenten.
    Ihr wolltet mich nicht seh’n, guck, wie das Blatt sich wendet.
    Leute renn’ in den Shop, wollen die Neue Deutsche Welle.
    Ich bin ein Hip-Hop-Tsunami, weil ich Leute überschwemme.
    Das ist Schwarz-Rot-Gold, hart mit Stolz.
    Man sieht’s mir nicht an, doch glaub mir, meine Mum ist deutsch.
    Es macht klick, klack, jetzt schiebt der Deutsche ’n Cotton, Komm nach Berlin, und du siehst, wie sich die Leute hier boxen.
    Das ist normal, das hier ist Multikulti, meine Homies kommen von überall.
    Ihr holt die Bullen, wir sind die Außenseiter, wir sind Aggro Berlin.
    Schwarz, weiß – egal, jeder ist hier Aggro in Berlin.
    Ich hab’s gesagt, Mann, ich werd mich rächen, Ich werd kommen und die Herzen aller Mädchen brechen.
    Mit dem Basie in der Hand, so crazy ist der Mann.
    Ihr habt es nicht geschafft, doch ich hab jetzt das Game in meiner Hand.
    Strophe 2 Ein Deutscher schiebt Welle, jetzt bin ich endlich am Rappen.
    Und jahrelang war es cooler, blöd auf Englisch zu rappen.
    ’Ne neue Ära beginnt, das ist wie Volksmusik.
    Die Medien boykottiern mich, doch ich werd vom Volk geliebt.
    Ihr habt es damals nicht geglaubt, es gab nur Papa Bär.
    Was für ein Kindergarten, heute regelt’s Papa Fler.
    Die Deutschquote ist im Arsch, und es ist nichts passiert.
    Dein Radiosender spielt nur Shit, er spielt nur Britney Spears.
    Es gibt nur Ami-Rap, weil man da kein Wort versteht.
    Und ich werd gnadenlos zensiert, weil man’s sofort versteht.
    Deutsche Mucke ist das Gift, und ihr seid gegen uns, Weil ich den Längsten hab und weil ich damit jeden bums.
    Jetzt kommt die Neue Deutsche Welle, und ich will Millionen Und teile es gern mit Pussy Juli oder Silbermond.
    Das ist deutsche Musik, das hier ist eure Musik.
    2005 ist das Jahr, in dem was Neues

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