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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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einen Rückzieher. Ohne ein Wort wandte er sich ab und stolzierte aus dem Vorzimmer.
    „Herr im Himmel", brummte Wickham. „Petersborough. Salaberry."
    „Und Treyworth." Jane wurde übel. „Wie konnte es so weit kommen, dass Del von der Gnade der abscheulichsten Männer Englands abhängig war?"
    Bevor sie begriff, wie ihr geschah, fand sie sich in einer dunklen Ecke wieder und wurde mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt. Wickhams Körper ragte vor ihr auf und schirmte sie gegen jeden Lichtstrahl ab. Er stützte die Hand über ihrem Kopf gegen die Wand, und sein muskulöser Arm wurde zum Gefängnis. Dann schlug er ihren schwarzen Schleier zurück, sodass sie in seine funkelnden blauen Augen schauen konnte.
    Was hatte er vor? Wollte er seine Wut an ihr auslassen?
    „Diese Männer sind nicht nur abscheulich, sie sind vor allem gefährlich", knurrte er. „Wenn einer von ihnen tatsächlich zwei Kurtisanen verschwinden ließ oder Del etwas angetan hat, glauben Sie da nicht, er würde dasselbe mit Ihnen machen, wenn er Sie für eine Gefahr hielte?"
    Natürlich war sie sich dessen bewusst. Schon als sie zum allerersten Mal mit Lord Treyworth gesprochen und die geschwollenen Adern an seiner Stirn gesehen hatte, begriff sie, wie furchtbar wütend er war.
    „Ein verzweifelter Mann wäre sofort bereit, Ihnen die Kehle aufzuschlitzen, Lady Sherringham. Oder seine Hände um Ihren Hals zu legen und das Leben aus Ihnen herauspressen. Glauben Sie, Sie könnten mit einem Mann wie Petersborough fertig werden, wenn er vorhätte, Sie zu töten?"
    Janes Beine gaben unter ihr nach, ihre Hände wurden kalt und taub. „Nein. Das könnte ich natürlich nicht." Einmal hatte sie nach den Handgelenken ihres Ehemannes gegriffen. Er hatte auf ihre zarten Finger hinuntergeblickt und nur gelacht...
    „Mylord, Ihre Kutsche."
    Wickham nahm ihren Arm. Hatte er vor, sie in seine Kutsche zu zerren? Würde sie in seinem engen Wagen mit ihm eingesperrt sein?
    Gütiger Himmel, er beugte sich zu ihrem Mund herunter!
    Sie starrte seine sich nähernden Lippen an. Er hatte nicht vor, sie aus dem Haus zu schleppen, sondern er wollte sie küssen! Seine Lippen würden die ihren berühren und ...
    Und wieder würde sie sich dabei an Sherringham erinnern. Das konnte sie einfach nicht ertragen.
    „Nein. Nicht. Bitte nicht. Kommen Sie mir nicht zu nahe."
    Erschrocken über ihren schrillen Aufschrei ließ Wickham sie los. Sie wich vor ihm zurück. „Ich werde nach Hause fahren, ganz wie Sie es wollen. Dort bin ich in Sicherheit. Del aber erwartet kein entspannendes Bad, nicht wahr?"
    Jane wandte sich um, rannte durch die Tür und dann die Treppe hinunter.
    Hinter sich hörte sie keine Schritte, die sie verfolgten. Einladend öffnete sich die Tür der Kutsche. Jane sprang in den Wagen und warf sich auf den Sitz.
    Mit einem Ruck setzte die Kutsche sich in Bewegung. Heftig atmend schaute sie aus dem Fenster. Wickham stand vor dem Haupteingang des Clubs und starrte seinem Wagen hinterher, in dem sie davonfuhr.
    Jane ließ sich gegen die Lehne der gepolsterten Sitzbank sinken.
    Tränen wären eine Erleichterung gewesen, aber sie wollte nicht weinen. Sie hatte Del im Stich gelassen, und deshalb stand ihr keine Erleichterung zu.
    Durch den Vordereingang betrat Jane das Haus ihrer Tante in der Upper Brock Street und reichte ihren Umhang, die Handschuhe und den Schleier einem der Dienstmädchen. Von der Auffahrt her waren die Rufe eines Kutschers und das Rattern von Wagenrädern zu hören. Ihre eigene Kutsche kam an, während Wickhams wieder wegfuhr.

    Wenigstens musste sie nun nicht erklären, wie sie ohne ihren Wagen nach Hause gekommen war. Jane rieb sich ihre schmerzende Schläfe. Sie war wütend auf sich selbst. Wie hatte sie nur wieder so in Panik geraten können?
    „Möchten Sie, dass ich Sie in den Salon führe, Mylady?"
    Jane wirbelte herum und sah sich der Haushälterin ihrer Tante, Mrs Hodgkins, gegenüber. Mrs Hodgkins hatte die Stirn sorgenvoll gerunzelt, und ihr graues Haar war in Unordnung, als wäre sie sich immer wieder mit der Hand durch die Frisur gefahren.
    Jane wollte eigentlich mit niemandem sprechen. Als ihr jedoch klar wurde, dass sie der Grund für die Besorgnis der Haushälterin war, gab sie nach und ging mit ihr in den Salon.
    Mrs Hodgkins rang die Hände. „Sie haben schon einen ganzen Monat nicht mehr schwarz getragen, Mylady."
    „Heute Abend musste es sein", erklärte Jane nach kurzem Zögern. „Ich war auf einer Einladung, bei

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