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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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ihr auseinanderzusetzen. Schuldbewusst erinnerte er sich daran, wie sie ihn vor Georgiana gerettet hatte. Zu diesem Zweck hatte sie das leichte Mädchen gespielt und ihn sogar berührt.
    Er hatte gewusst, wie viel Überwindung sie diese Berührung, die leicht und beiläufig erschienen war, gekostet hatte.
    Seltsamerweise erinnerte er sich mit erstaunlicher Klarheit an seine letzte Auseinandersetzung mit Jane, bevor er England verlassen hatte. Er wusste noch ganz genau, was sie ihm entgegengeschleudert hatte, als er ihr erklärte, er habe sämtliche verheirateten Schönheiten des Adels in seinem Bett gehabt.
    Grinsen Sie mich nicht so selbstgefällig an, hatte sie gerufen. Sie sind herzlos. Fühlt sich dieses Leben nicht ziemlich leer an?
    Er musste dafür sorgen, dass die Pferde langsamer wurden, als sie an Greenwich Park vorbeifuhren. An einer Ecke dieses Parks stand Prinzessin Carolines früheres Zuhause, Montague House. Mrs Broughams Sanatorium lag ganz in der Nähe. Mit wild pochendem Herzen ließ er seinen Blick an den beleuchteten Fenstern der Häuser entlanggleiten. Er hielt Ausschau nach einem aus Stein erbauten Herrenhaus im gregorianischen Stil.
    „Dort!" Jane zeigte nach vorn. „Da ist das Haus, glaube ich."
    Christian lenkte den Wagen zur Vorderseite des Gebäudes. Das Klirren des Zaumzeugs verstummte. Seine Pferde atmeten rasch und heftig. Er hatte sie brutal angetrieben und, was schlimmer war, er hatte keinen Unterstand für sie.
    „Was machen wir jetzt?", hauchte Jane. „Rennen wir zur Tür und klopfen an?" Sie war wohl bereit, gegen die Tür zu hämmern, bis die Toten erwachten. Obwohl ihre Hände zitterten. Wann immer er sich in Gefahr begeben hatte, war es ihm egal gewesen, ob er überlebte oder starb, was die Tat deutlich weniger heldenhaft machte. Jane aber war wirklich tapfer.
    „Ich glaube nicht, dass sie mir meine Schwester ohne Weiteres übergeben." Er schwang sich aus dem Wagen, dann half er Jane herunter, während er gleichzeitig die Umgebimg im Auge behielt. Mrs Broughams Haus lag dunkel und still da. Er sah niemanden, der es bewachte, aber das war keine Garantie dafür, dass es nicht irgendwelche Dienstboten gab, die nachts Wache hielten.
    „Wirst du dir mit deinen Männern gewaltsam Zutritt verschaffen?"
    „Ich würde die Diener lieber nicht so rasch alarmieren."
    „Dann hast du also vor, einzubrechen und zu versuchen, Del im Haus zu finden. Du wirst mich brauchen. Zu zweit können wir rascher suchen."
    „Als ob ich dich allein hier draußen lassen würde. Ich habe dich mitgenommen, also habe ich dich jetzt auch am Hals." Während er seinen Mantel auszog, bemerkte er ihren empörten, verletzten Blick.
    „Was tust du da?", erkundigte sie sich.
    Er warf den Mantel über eines seiner Pferde. Jane öffnete ihren Umhang und reichte ihn Christian. Er breitete ihn über dem anderen Pferd aus.
    „Wir wissen, dass die Dienerschaft gut dafür bezahlt wird, dass sie Del hier betreuen. Wir werden auf Widerstand treffen. Also, Jewel..."
    „Jane. Da wir ja nun doch nicht bei einem Unfall mit der Kutsche ums Leben gekommen sind, möchte ich, dass du meinen richtigen Namen benutzt. Keine ausgedachten Namen mehr. Einfach Jane."
    Einfach Jane. Dabei gab es nichts an ihr, das „einfach" gewesen wäre. „Also, Jane ..."
    „Ich weiß." Sie löste ihren Schleier, der ihr wieder übers Gesicht gefallen war, von der Haube. „Du wirst mir gleich befehlen, dass ich dicht neben dir bleibe."
    Rings um sie herum schien das Haus wie ein Lebewesen zu atmen, bereit, sie zu zerquetschen, weil sie hier eingedrungen war, oder laut zu schreien, um die Dienerschaft zu alarmieren.
    Jane schüttelte diese bedrückende Vorstellung ab. Im Haus herrschte eine bedrohliche Ruhe, obwohl es nicht wirklich still war. Pernes Kreischen und unterdrückte Schreie hallten durch die Luft. Gegenstände klirrten. Stimmen wurde laut und senkten sich wieder.
    Sie war Christian durch eine Terrassentür gefolgt, die er problemlos geöffnet hatte. Nun tappten sie vorsichtig einen stockdunklen Korridor entlang.
    „Ich weiß nicht das Geringste über Sanatorien", murmelte er. „Wahrscheinlich schlafen die Dienstboten genau wie in jedem anderen Haus in den oberen Stockwerken."
    „Ich kenne mich ein bisschen mit solchen Gebäuden aus", wisperte sie.
    Ihre Kehle wurde eng. Sherringham hatte darauf bestanden, ihre verrückte Mutter wegzusperren. Die Familie ihres verstorbenen Vaters hatte zugestimmt, nachdem Margaret ihr Bett

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