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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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geworfen hatte. Denn das hätte bedeutet, dass Christian am Leben war. Atmete. Und mit Geschirr warf.
    Sie eilte den Korridor entlang zu seinem Arbeitszimmer. Die letzten zwei Stunden, seit sie von dem missbilligenden Mr Huntley erfahren hatte, dass Christian nach Treyworth House gefahren war, waren ein Albtraum gewesen.
    Als sie sich Christians Arbeitszimmer näherte, sah sie drei junge Frauen vor der Tür stehen. Es waren die von Christian geretteten Mädchen.
    Jane räusperte sich, und die Mädchen fuhren mit schuldbewussten Gesichtern herum. Eine von ihnen, eine kräftige Brünette mit großen braunen Augen, knickste. „Ich weiß, wir sollten nicht hier sein, Mylady. Aber wir haben gesehen, wie Seine Lordschaft ins Arbeitszimmer stürmte."
    „Um seine Pistolen zu holen", fügte das Mädchen mit den leuchtend roten Locken hinzu.
    Das blonde Mädchen schluchzte auf. Der Rotschopf warf ihr einen drohenden Blick zu. „Hör auf zu jammern, Philly. Das geht mir auf die Nerven." Sie wandte sich an Jane. „Wir wissen, dass er seine Schwester gefunden hat.
    Und wir dachten, er würde glücklich darüber sein. Warum ist er das nicht?"
    Die drei Mädchen waren offenbar sehr in Sorge um ihren Retter. Jane durfte sie nicht einfach wegschicken, ohne vorher zu versuchen, sie zu beruhigen. „Seine Lordschaft ist sehr glücklich darüber, seine Schwester wiederzuhaben", erklärte sie, obwohl beim Gedanken an Christians Pistolen ihre Knie zitterten.
    „Aber was ist dann los mit ihm?", erkundigte sich die Anführerin der drei Mädchen.
    „Ich glaube, es ist wegen Mary", vermutete die Rothaarige. „Er ist wütend, dass sie mit dem Diener durchgebrannt ist, aber nicht geheiratet hat."
    „Mary hat nicht geheiratet, weil er sie davon abgehalten hat", erklärte die Brünette ungeduldig.
    „Ist es wegen uns?", fragte die ängstliche blonde Philly. „Will seine Schwester uns nicht hier haben?"
    „Ich verspreche, dass ihr nichts zu befürchten habt. Seine Lordschaft und seine Schwester sind sehr freundliche Menschen." Jane glaubte nicht, dass Del etwas gegen die Mädchen im Haus einzuwenden haben würde. Doch was, wenn es anders war?
    Dann würde sie die Mädchen zu sich nehmen. Sofort meldete sich die Stimme der Vernunft. Wie soll das gehen?
    Ich besitze fast nichts. Jedenfalls nicht genug, um vier junge Frauen zu ernähren.
    „Ist sie sehr krank?", wollte Philly wissen.
    „Sie ist dabei, sich zu erholen", erklärte Jane.
    „Wir sollen leise sein und nicht kichern und nicht zu laut Klavier spielen." Die Rothaarige zog eine Schnute. „Das hat jedenfalls Mr Huntley gesagt."
    „Wir wissen, wie man sehr leise ist", bemerkte Philly. „Ich weiß, wie man sich fast unsichtbar macht."
    Janes Herz zog sich vor Mitleid zusammen. „Während Lord Wickhams Schwester sich erholt", sagte sie mit fester Stimme, „sollt ihr euch ruhig und respektvoll verhalten, aber ihr dürft trotzdem normale Mädchen sein."
    Sie starrten sie unsicher an.
    „Ihr könnt mir vertrauen." Jane fragte sich, ob ihre Worte das Gegenteil von dem gewesen waren, was Christian ihnen befohlen hatte. Aber es war zu spät. Nervös kichernd verschwanden die Mädchen den Flur entlang.
    Jane öffnete die Tür zum Arbeitszimmer, ohne vorher anzuklopfen. Das hätte sie bei ihrem Ehemann niemals gewagt.
    Christian saß an seinem Schreibtisch. Das Sonnenlicht, das durchs Fenster fiel, brachte den silbernen Lauf einer Pistole zum Glänzen.
    „Duelle sind verboten." Im selben Moment, in dem sie die Worte aussprach, bereute Jane sie auch schon. Wenn irgendjemand das wusste, dann er.
    Ohne aufzuschauen, polierte er mit einem Tuch sorgfältig das Metall der Waffe. „Ich habe die blauen Flecke und Abschürfungen auf dem Körper meiner Schwester gesehen. Und es gibt in ganz England kein Gericht, das über Treyworth die Strafe verhängen würde, die er verdient."
    Sie wünschte sich, dass Del frei war. Doch vom Weg dorthin hatte sie nun ein schreckliches Bild vor Augen: Ein Feld im Morgengrauen und Christian mit einer Pistole in der Hand, während Treyworth auf ihn zielte. „Del könnte sich von ihm scheiden lassen, dann wäre sie frei."
    „Dazu müssten wir beweisen, wie brutal er sie behandelt hat. Und was würde es helfen, wenn wir alles an die Öffentlichkeit zerren, was im Club passiert ist, und Treyworth dann behauptet, Del habe freiwillig mitgemacht?"
    Jane zuckte zusammen. Del würde im Mittelpunkt des Klatsches stehen. Könnte ihre Freundin es ertragen, von der

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