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Im Dienste Der Koenigin

Titel: Im Dienste Der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla Weigand
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einer wahren Sammelwut besessen gewesen zu sein. Bilder, Teppiche, Vasen, Kommoden und Spiegel stapelten sich in wirrem Durcheinander.
    »Geheimnisse jedoch konnte ich leider keine entdecken«, berichtete Marie ihrem Gatten enttäuscht.
    Als das Ehepaar sich nach dem Nachtmahl ins Schlafgemach zurückgezogen hatte, herrschte fast schon so etwas wie Vertrautheit zwischen den beiden.
    »Ich habe mich nach Euch gesehnt, Chéri«, flüsterte Marie ihrem Gemahl ins Ohr, als sie beide einträchtig nebeneinander in dem riesigen Bett unter dem gewaltigen Baldachin lagen.
    »Auch ich, Liebste, konnte es kaum erwarten, Euch wiederzusehen«, hörte sie ihren Gatten sagen. Der fühlte sich an diesem Abend offenbar stark genug, seine Pflicht als Ehegatte zu erfüllen - auch ohne die Illusion, einen Mann zu umarmen. Die Vorhänge des Bettlagers waren nicht zugezogen und auch den Kerzenleuchter mit den elf Flammen löschte Charles d’Albert dieses Mal nicht.
    Als der Konnetabel das zweifellos sehr lustvolle Vorspiel zu lange ausdehnte, war es Marie, die ihm unmissverständlich zu verstehen gab, dass sie durchaus bereit wäre für das Eigentliche …
    Das Zusammensein der beiden gestaltete sich ausgesprochen temperamentvoll und laut, so dass die bereits schlummernde Céleste davon erwachte. Kopulierende Paare waren nichts Neues für das Kind, aber gesehen hatte es nackte Liebespaare noch nie.
    Von den körperlichen Vereinigungen zwischen Knechten und Mägden oder zwischen ihren Halbbrüdern und einer
mehr oder weniger willigen Dienerin hatte sie in der Regel nur die entsprechenden Geräusche in finsteren Winkeln mitbekommen. Im Übrigen waren die Beteiligten immer voll bekleidet gewesen:
    Lange Röcke wurden erwartungsvoll bis zu den Bäuchen hochgeschoben und aus flink geöffneten Hosenschlitzen die strammen »Liebespfeile« hervorgeholt, um dieselben möglichst schnell - ohne jedes »Vorspiel« - in den dafür vorgesehenen Körperöffnungen zu versenken.
    Dieses Mal war alles ganz anders: Der Raum war erhellt, die Bettvorhänge standen offen und das erregt keuchende Paar wälzte sich stöhnend auf den zerknitterten Laken. Die Decke war längst auf den Boden geglitten, den beiden Akteuren war heiß genug …
    Céleste, die es in ihrem Bett im Alkoven vor Neugierde längst nicht mehr aushielt, war leise aufgestanden und lugte fasziniert um eine Ecke des Boudoirs. Selbst wenn sie dabei mehr Lärm gemacht hätte: Das Paar hätte sie mit Sicherheit nicht wahrgenommen. Direkt vor Célestes Augen spielte sich das temperamentvolle Liebesleben ihrer Schwester und ihres Schwagers ab.
    Ohne das Geschehen richtig zu verstehen, fühlte das Kind sich ausgegrenzt und allein gelassen. Marie und ihr Mann erlebten offenbar etwas miteinander, das ihnen unendliches Vergnügen zu bereiten schien und woran die kleine Céleste keinen Anteil hatte; es war zudem ein Vergnügen, das ihr, wie sie glaubte, ihrer Behinderung wegen immer verwehrt bleiben würde.
    »Welcher Mann würde das schon mit mir machen, was der Herzog de Luynes mit Marie tut?«, dachte sie mit einem Anflug von Neid, als sie sah, wie der Konnetabel den nackten Körper seiner Frau von oben bis unten mit Küssen bedeckte,
ehe er seinen Kopf auf den Schoß Maries sinken ließ und seine Zunge mit ihren intimsten Teilen spielte.
    »Vor mir und meinem missgestalteten Körper wird jeder Mann sich ekeln. Nie werde ich die Gefühle höchster Wonne kennenlernen, die für normale Frauen anscheinend selbstverständlich sind«, dachte das kleine frühreife Mädchen traurig, als es die auf dem Laken sich windende, vor Wollust stöhnende Schwester beobachtete.
    Ehe sie es sich versah, liefen Céleste Tränen übers Gesicht, als sie miterlebte, wie ihr Schwager sich über Marie aufrichtete und ihr sein erigiertes, dem Kind riesig erscheinendes Glied zwischen die bereitwillig gespreizten Schenkel einführte.
    Für einige kurze Augenblicke vermochte sie das sich leidenschaftlich begattende Paar nur durch einen Tränenschleier zu erkennen. Hastig wischte sie die Tränen fort, um nichts von dem heftigen Liebeskampf auf dem Bett zu versäumen.
    Charles d’Albert und Marie in ihrem Taumel ahnten nichts von ihrer kleinen Zuschauerin. Und selbst wenn, hätten sie sich vermutlich kaum noch von ihrem Lust spendenden Tun abhalten lassen. Nachdem er Marie zum zweiten Mal zum Höhepunkt gebracht hatte, erlaubte sich auch ihr Ehemann, den Gipfel der Wonne zu erklimmen.
    Schwer atmend lagen sie dann nebeneinander,

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