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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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seine Informationen verlassen, weil der Bankdirektor ein ehrenhafter Mann war. Und es bedeutete auch, dass Crawford bestimmt von Hamishs Absichten erfahren würde.
    Reginald trank einen Schluck Punsch. » Der Mann hat einen neuen Farmleiter eingestellt, Jacob Wetherly. Ich bezweifle, dass er Interesse an einem Angebot hat. Ich glaube jedoch, dass sich im Osten ihres Besitzes neue Siedler niedergelassen haben. Soll ich einmal nachforschen?«
    Â» Ja, tun Sie das. Wetherly, sagen Sie? Der Name kommt mir bekannt vor.«
    Â» Ja, er müsste heute eigentlich auch hier sein. Wetherly hat einen hervorragenden Ruf unter den Schafzüchtern, obwohl er aus dem Süden kommt. Ich halte selbst nicht allzu viel von den Leuten aus dem Süden. Je weiter man in unserem großartigen Land nach Süden kommt, desto größenwahnsinniger werden die Einwohner.« Reginald schlürfte einen Schluck Punsch und tupfte sich den Schnurrbart mit einem blütenweißen Taschentuch ab. » Das ist ja ein grässliches Zeug.«
    Ein Dienstmädchen servierte Hamish einen französischen Cognac und einen trockenen Cracker. Er sorgte dafür, dass Reginald das Gleiche bekam. » Das ist schon besser«, verkündete Hamish. Er trank sein Glas aus und rief das Dienstmädchen, damit es ihm nachschenkte.
    Â» Ja, in der Tat«, stimmte Reginald ihm zu. » Crawford ist entschlossen, das Gewicht der Rohwolle seiner Herde zu erhöhen. Daran ist der Markt mit Sicherheit interessiert.«
    Â» Das ist ein vorübergehender Trend«, bemerkte Hamish. » Der Wettbewerb zwischen den Konkurrenten wird nachlassen. Diese Vermont-Importe aus Spanien wird bald keiner mehr haben wollen. In ihren Fettfalten sitzen unglaublich viele Fliegen. Bevor die Vermont-Schafe gekommen sind, hatten wir in diesem Land nie Probleme mit den verfluchten grünen Schmeißfliegen.«
    Â» Trotzdem«, erwiderte Reginald, » das Gewicht der Rohwolle bringt Geld, und Wetherly hat gute Resultate erzielt.« Er kniff die Augen zusammen.
    Hamish hatte nichts gegen die Launen des Marktes, solange er gute Preise bezahlte. Außerdem hatte er bei der letzten Schur Spitzenwerte erzielt. Crawfords Pläne für seine Herde konnte er unterbinden, indem er ihm den hochgeschätzten Jacob Wetherly wegschnappte. Es mochte zwar die Chancen nicht erhöhen, dass Crawford verkaufte, aber es war eine Gelegenheit, den Engländer an die unbestreitbaren Vorteile des offenen Marktes zu erinnern; vor allem wenn Oscar Crawford weiter darauf bestand, neben Wangallon zu wohnen.
    Die Dienstmädchen begannen, Essen auf den Tisch zu stellen. Hamish und Reginald sahen Papageienpastete, kleine Brötchen, Lammkeule und Kartoffeln. Aus dem Pfarrhaus kam der übliche fettige Bratfisch, dazu eine Kasserolle mit Ente und Wachteln. Hamish schenkte sich noch einen Cognac ein, als die Frauen an den Tisch traten. Er nickte Hilda Webb und ihren rothaarigen Töchtern zu, plauderte mit der Frau des Pfarrers, Mrs Ovendale, und besaß sogar die Güte, eine Bemerkung über die jüngste Investition des Ladenbesitzers zu machen. Eine Mühle, um dem demografischen Wachstum der Stadt gerecht zu werden, war ein vernünftiger Plan.
    Â» Da kommt Jacob Wetherly«, verkündete Reginald, als eine adrette Gestalt sich durch den Park näherte. » Crawford lässt sich ja nie zum Ausgehen überreden.«
    Â» Wie schade«, stimmte Hamish ihm zu, obwohl er solche Treffen auch nur ertragen konnte, weil sie ihm Gelegenheit boten, Informationen zu sammeln. Wetherly band sein Pferd an den Ast eines schattigen Gummibaums. » Ich glaube, ich biete ihm eine Stellung an«, sagte Hamish zu dem verwirrten Bankdirektor.
    Â» Eine Stellung? Ich bezweifle, dass er… aber natürlich, kommen Sie«, bot er Hamish an. » Ich stelle Sie vor.«
    Hamish war fassungslos. Dachte der Mann etwa, er würde ihm jetzt folgen? » Sie können ihn zu mir bringen«, erwiderte er förmlich. Er ergriff einen Teller und nahm sich ein wenig von der Geflügelkasserolle. Normalerweise hatte er für gemischtes Fleisch nichts übrig, aber gelegentlich musste man sich eben bescheiden.
    Claire konnte nicht mehr hören, wie gut bei Hildas Töchtern Haarspangen, Lockenwickler, Schuhknöpfe und Schuhlöffel zusammenpassten. Desinteressiert blickte sie sich um. Die Familie des Ladenbesitzers, die Stevens, saß mit einem englischen Paar zusammen,

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