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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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einem Chinesen angelegt worden war. Sein Gemüsegarten hatte bis zu seinem Tod fast vierzig Jahre lang das gesamte Gemüse für die Farm geliefert. In den Zwanziger-, Fünfziger- und AchtzigerJahren jedoch war das Gebäude erweitert und renoviert worden, und der größte Teil seines ehemaligen Gartens war unter einem Büro, einer Küche, einer Speisekammer und einem großen Kühlraum verschwunden.
    Das Jahr über wuchsen im Gemüsegarten ordentliche gepflanzte Kohlköpfe, Tomaten, Kürbise, Karotten und Gurken. Das war zwar nicht besonders ausgefallen, aber zumindest leicht zu pflegen. Petersilie, Minze und Rosmarin vervollständigten die Kräutersektion. Es war nicht so, dass Sarah Gartenarbeit nicht liebte. Unkraut zu jäten, hatte sich als erstaunlich therapeutisch herausgestellt. Aber das, was hinter dem Garten lag, liebte sie einfach noch mehr. Dort draußen war der fruchtbare Boden, der ihr Überleben sicherte. Dort draußen war das Land, für das ihre Familie gelebt hatte und gestorben war.
    Sarah drängte den Gedanken an den Chinesen mit dem Zopf, der in Wangallon die Erde umgrub, beiseite und wandte sich wieder der restlichen ungeöffneten Post zu. Die monatliche Treibstoffrechnung, die Melasse-Rechnung für die Ergänzungsnahrung, die sie den Kühen vor dem Kalben im Frühjahr fütterten, und die übliche Werbung. Sie warf die Prospekte der Supermärkte und Möbelhäuser in den Papierkorb. Als das Telefon klingelte, zuckte sie zusammen.
    Â» Sarah, ich bin es, Dad. Ich habe leider schlechte Nachrichten.«
    Sie hörte das Zittern in seiner Stimme. Es gab nur zwei Gründe, warum er anrufen würde.
    Â» Es geht um deine Mutter.«
    Erleichterung stieg in ihr auf, wurde jedoch sofort von Schuldgefühl abgelöst.
    Â» Es geht ihr seit gestern schlechter.«
    Sarah überlegte, ob sie wohl gleich ins Auto steigen und die lange Fahrt nach Norden antreten sollte. » Das tut mir leid, Dad. Ist es sehr schlimm?«
    Â» Nun, der Arzt kann mir nichts Genaues sagen. Ich rufe einfach noch mal an, wenn sich ihr Zustand verändert, okay?« Sein fröhlicher Tonfall klang gezwungen.
    Â» Okay. Und dir geht es gut?«
    Â» Ja, alles in Ordnung.«
    Sarah wandte das Gespräch dem Wetter und der Öffnung der Silage-Grube zu. Sie machte sich Sorgen um ihren Vater, aber das war nicht der erste Telefonanruf in den letzten beiden Jahren, in dem es darum ging, dass sich der Gesundheitszustand ihrer Mutter verschlechtert hatte.
    Â» Hey, Schatz.« Anthony betrat das Büro. Seine Jeans war blutig. » Hast du eine Spritze für mich? Eine der Kühe hatte einen Abort und ist zusammengebrochen. Ich muss ihr Penicillin geben.«
    Â» Ich muss auflegen, Dad. Wir reden später.« Sie legte auf und nahm eine Spritze und eine dicke Nadel aus dem Stahlschrank. » Das Penicillin ist im Kühlraum. Ich gehe…«
    Â» Nicht nötig.« Anthony nahm ihr Spritze und Nadel aus der Hand. » Ich hole es auf dem Weg nach draußen.«
    Â» Ich komme mit.« Sarah ging vom Büro zur hinteren Veranda, wo ihre Reitstiefel standen. Sie war genug drinnen gewesen, und wenn sie sich zusammen draußen aufhielten, dann konnte sie besser mit ihm über die Käufe reden, von denen er ihr nichts gesagt hatte.
    Er drehte sich zu ihr und küsste sie auf die Stirn. » Das brauchst du nicht. Ich komme schon allein klar.«
    Â» Aber ich will mitkommen.«
    Er packte sie an den Schultern. » Es ist eine blutige Angelegenheit, Sarah. Das willst du nicht wirklich sehen.«
    Einen Moment lang starrte Sarah ihm stumm nach. Er gab ihr das Gefühl, nicht mit einer Situation umgehen zu können, die sie schon mehr als einmal miterlebt hatte. » Anthony? Warte!« Bis sie ihre Stiefel angezogen hatte und den Weg hinter dem Haus entlanggelaufen war, war der Landcruiser schon losgefahren. Als sie sich umdrehte, saß Bullet mitten auf dem Weg, den Kopf schief gelegt. Ein paar Meter entfernt hockte Frettchen unglücklich unter dem Regenwassertank, das geschiente Bein steif von sich gestreckt.
    Â» Wie geht es dir, Frettchen?«
    Der Hund winselte. Bullet drängte sich an ihr Bein, als sie neben dem kranken Hund in die Knie ging. Der Regen hatte nachgelassen, und ein kalter Südwind brannte ihr in den Augen. Sarah streichelte die Hunde. Trotz bester Absichten gingen ihre Gedanken von Viehrampen, Transportern und

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