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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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beachtliche Hinterlassenschaft. Da war das elegante Backsteinhaus in Ridge Gully, zahlreiche Haushaltsgegenstände wie Silberbesteck, Kandelaber, Kristallgläser und nicht weniger als zwei feine englische Dinner Services, ebenso wie eine Sammlung von Ölgemälden. Ferner gehörten zum Inventar ihre tadellos geführten Stallungen: drei Wallache, vier Stuten und eine offene Kutsche. Hamish verneigte sich im Geiste vor Lorna. Seine Entscheidung, sie zur Eigentümerin des Kaufhauses zu machen und ihr sein Haus in Ridge Gully zu schenken, war richtig gewesen. Sie hatte viel Geld damit verdient.
    Hamish las noch einmal die Kopie eines Briefs, den er vor ein paar Wochen zur Post gegeben hatte.
    Lieber Mr Shaw-Michaels,
    die Nachricht von Lorna Suttons Tod hat mich tief betrübt. Hinsichtlich ihres Letzten Willens und Testaments bestimme ich, dass die dreitausend Pfund, die sie meinem ältesten Sohn Luke Gordon vererbt hat, stattdessen an Mrs Elizabeth Sutton Russell vermacht werden. Diese Anweisung erfolgt unter strengstem Stillschweigen – mein Name darf auf keinen Fall Mrs Russell gegenüber erwähnt werden. Mrs Russell ist die Alleinerbin von Lorna Sutton. Ich gebe diese Anweisung unter der Voraussetzung, dass Sie jetzt und in Zukunft Mrs Russell als Rechtsbeistand beraten, und erkläre, jetzt und in Zukunft kein Interesse an Lorna Suttons Erbe zu haben. Für Ihre Bemühungen werden Sie entsprechend honoriert werden, Sir.
    Hochachtungsvoll
    John Shaw-Michaels war seit vielen Jahren Hamishs Anwalt und wusste über die Machenschaften, auf denen Wangallon gegründet war, genauestens Bescheid. Hamish faltete die Briefe wieder zusammen und legte sie sorgfältig in die abschließbare Truhe in seinem Arbeitszimmer. Wenn Luke die mageren dreitausend Pfund erhalten würde, die Lorna ihm vermacht hatte, und nicht das Kaufhaus, dann würde er entdecken, dass der größte Teil des Erbes vor fast drei Jahren jemand anderen geschenkt worden war. Mit Roses Tod war dieser Teil seines Lebens abgeschlossen, und seine Nachfolge war gesichert. Hamish dachte nur kurz an Luke. Sein ältester Sohn war an Wangallon und die Zukunft gebunden, nicht an eine Vergangenheit, die die natürliche Ordnung der Dinge durcheinanderbringen konnte.

Winter 1989
    Boxer’s Plains
    Anthony legte das Scheckheft auf die Haube seines Landcruisers und trug sorgfältig die Zahlen ein. Obwohl er von der Korrektheit seines Handelns überzeugt war, war es eine Riesensumme, vor allem, wenn er alleine dafür die Verantwortung übernahm. Er riss den Scheck heraus und gab ihn dem Bauunternehmer. Die Leute hatten in Zwölf-Stunden-Schichten gearbeitet, um die neue Fläche auf die Pflanzung vorzubereiten. Jetzt musste es nur noch regnen. Sie brauchten mindestens acht Zentimeter, um die Sommersaat auszusäen. Anthony hatte schon alles Erforderliche mit einem Agronomen besprochen. Er wollte vierhundert Hektar mit Körner-Sorghum bepflanzen und den Rest bis nächstes Jahr brachliegen lassen. Bis dahin sollte noch mehr Ackerland gerodet sein, und dann wollte er Weizen pflanzen. Er blickte sich um. Hier sah es genauso aus wie sonst auf Wangallon. Das wenige Gras, das noch übrig war, war trocken. Was der Mangel an Regen bewirkt hatte, hatte die Kälte des Winters noch verstärkt. Er brauchte wirklich ordentlichen Regen.
    Â» Danke, Kumpel.« Colin Harris grinste und nahm den Scheck mit seinen ölverschmierten Fingern entgegen. » Wann sollen wir wiederkommen?«
    Anthony blickte über das frisch kultivierte Grasland zu den beiden Bulldozern, die an Phase zwei seines Projekts arbeiteten. Wenn die Bäume erst einmal gefällt waren, mussten sie zerhackt und verbrannt werden. » Es dauert mindestens noch einen Monat, bis das Land gepflügt werden kann. In ein paar Wochen rufe ich Sie an und sage Ihnen Bescheid.«
    Â» Klingt gut. Ist denn jetzt alles okay?«
    Anthony wusste, dass Colin Sarahs Anweisung meinte, die Arbeiten auf Boxer’s Plains einzustellen. » Ja, alles in Ordnung. Wie gesagt, Colin, Sie machen einfach so weiter wie geplant.«
    Während die Arbeiter ihre Ausrüstung zusammenpackten, fuhr Anthony um den Rand des neuen Feldes herum. Die Scheibeneggen hatten sich tief in den Boden gegraben und Baumstämme, Äste und Stöcke hochgebracht. Sie mussten sie von Hand auflesen, zu einem Haufen schichten und verbrennen, bevor sie säen konnten. Auch das war

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