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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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glaube, es hat ihr wirklich Spaß gemacht.« Frankie war aufgefallen, dass sie Schwierigkeiten hatte, auf die Leiter zu steigen, und es hatte ihr offenbar Schmerzen bereitet, doch der Stolz und die Entschlossenheit in ihrem Blick hatten ihn davon abgehalten, ihr Hilfe anzubieten.
    Jordan war überrascht und beeindruckt zugleich. »Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht, nicht wahr?«, meinte er und betrachtete die Wände noch eingehender. »Wenn sie doch ebenso gut kochen könnte! Die Suppe, die sie uns heute Abend vorgesetzt hat, schmeckte wie Spülwasser mit einer Prise Salz, und was sie einem guten Stück Fleisch antut, grenzt an ein Verbrechen.«
    Frankie lächelte leicht. Er selbst war schon nach der ersten Mahlzeit – hartes Fladenbrot und zähes Fleisch – dazu übergegangen, sich etwas von zu Hause mitzubringen. Zu Eve hatte er gesagt, seine Frau bestehe darauf, und er wolle sie nicht verletzen – doch es war eine Notlüge, und er vermutete, dass Eve es wusste. »Sie geht mir gern zur Hand. Hätte sie mir nicht die Werkzeuge angereicht, hätte ich für das Dach doppelt so lange gebraucht. Man findet selten eine Frau, die Interesse am Renovieren und Restaurieren hat, und sie hat ein gutes Auge für Details und kennt sich mit Werkzeugen aus.«
    Auf Jordans Gesicht erschien ein verwirrter Ausdruck. »Eve ist wirklich ungewöhnlich. Ich konnte in Babinda nicht allzu wählerisch sein, was die Auswahl der Arbeiter anging, weil ich so dringend welche brauchte – und ich fürchte, ich habe mir eine ziemlich bunt gemischte Mannschaft zusammengesucht. Wenn ich von diesen Leuten verlange, das zu essen, was Eve uns vorsetzt, gibt es wahrscheinlich eine Meuterei. Aber Eve könnte sich ja mit handwerklichen Arbeiten beschäftigen. Dann würde ich Ting yan bitten, das Kochen zu übernehmen. Sie beklagt sich zwar nie, aber ich weiß, dass die Feldarbeit sehr hart für sie ist.«
    Frankie nickte. »Eve wäre sicher froh darüber, aber da gibt es ein Problem.« Frankie hatte Jordan vor dessen Fahrt nach Babinda nicht damit belasten wollen, denn Jordan war nach einem Sechzehnstundentag auf den Feldern immer völlig erschöpft, und es gab noch viel zu tun. Es war sehr anstrengend gewesen, höllisch anstrengend, doch Jordan war entschlossen,die Plantage wieder aufzubauen, und dafür bewunderte Frankie ihn.
    »Wo liegt das Problem, Frankie? Sie sehen besorgt aus.«
    »Ich weiß, dass Sie schon genug Schwierigkeiten haben, aber ich mache mir Sorgen um meine Familie.«
    Jordan war mit einem Schlag hellwach. »Worum geht es?«
    »Meine Frau und ich ... wir hatten nächtliche Besucher. Sie hatten sich getarnt, trugen Kapuzen. Sie haben mich gewarnt, weiterhin nach Eden zu kommen. Für Gaby war es schrecklich. Die Kerle haben Steine durch die Fensterscheiben geworfen und tote Tiere auf unsere Türschwelle gelegt.«
    Jordan ballte vor hilfloser Wut die Fäuste. »Wann hat das angefangen?«, fragte er rau.
    »Vor ein paar Tagen. Gaby hat vor allem Angst um die Kinder. Sie möchte, dass wir Geraldton verlassen, aber ich arbeite gern hier. Und um ehrlich zu sein, brauchen wir das Geld.«
    Jordan konnte kaum glauben, dass Max so weit ging, eine unschuldige Familie zu bedrohen. »Verdammt! Ich bin sicher, dass Courtland dahinter steckt – aber ich bin es, mit dem er ein Problem hat, nicht Sie, Ihre Frau und Ihre Kinder!«
    Jordan mochte Frankie und wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Er leistete sehr gute Arbeit, war unkompliziert und ehrlich.
    »Ich hatte fast schon damit gerechnet, dass irgendetwas geschieht«, meinte Frankie jetzt. »Ich habe Gerüchte gehört, dass kanakas zusammengeschlagen wurden, und einige Europäer haben Warnungen erhalten. Anscheinend glaubt dieser Max, Sie würden die Stadt verlassen, wenn Sie keine Arbeiter finden. Dieser Mann muss Sie hassen wie die Pest.«
    Jordan hatte Frankie erzählt, dass sein Vater und Max miteinander verfeindet gewesen waren, aber mehr auch nicht. »Es tut mir sehr Leid, dass Sie und Ihre Familie in diese Sache mit hineingezogen wurden, Frankie. Ich würde Sie gern hier behalten, aber Sie müssen tun, was Ihnen richtig erscheint.«
    »Ich bedaure es auch«, erwiderte Frankie. »Ich möchte Geraldton nicht verlassen, aber meine Frau sagt, das es nicht unser Streit ist, sondern Ihrer. Sie müssen das verstehen, Jordan ... Gaby macht sich Sorgen um die Jungen.«
    »Das verstehe ich, glauben Sie mir. Wenn Sie gehen müssen, machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Ich weiß zu schätzen,

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