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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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als erschüttert wirkte. Er schien nicht mehr der Mann zu sein, der er gewesen war.

    Eve und Ting yan zogen sich in den Anbau zurück. Durch das offene Fenster konnte Eve Jordan auf der hinteren Veranda mit Ryan O’Connor reden hören.
    »Ich habe Gaby mein Wort gegeben, dass ich keine Rache nehmen werde für das, was heute Abend geschehen ist«, sagte Jordan, »aber ich weiß nicht, was passiert, wenn ich Max Courtland über den Weg laufe ...«
    Eve erschrak bis ins Innerste, und ihr Herz raste. »Bitte nicht!«, flüsterte sie.
    »Soll ich heute Nacht Wache halten?«, fragte Ryan.
    »Ich glaube nicht, dass es nötig ist, aber wir sollten wachsamer sein als üblich. Ich schlafe wieder im Liegestuhl.«
    »Dann lege ich mich auf der anderen Hausseite hin«, erklärte Ryan.
    »Ich glaube nicht, dass er jemanden hierher schickt – aber ich hätte auch niemals geglaubt, dass er so weit geht, Frankies Haus in Brand zu setzen. Um ein Haar hätte er Frankies Familie getötet. Was, zum Teufel, geht in diesem Mann vor?«
    Eve fühlte sich plötzlich leer. Wenn Jordan nun erfuhr, dass sie eine gebürtige Courtland war ...?
    Als Eve ihn ins Haus zurückgehen hörte, trat sie ins Freie, um mit Ryan O’Connor zu sprechen. Er saß rauchend auf der vorderen Veranda und starrte finster die Auffahrt hinunter.
    »Warten Sie auf jemanden?«, fragte Eve so beiläufig sie konnte. Das Herz schlug ihr heftig in der Brust, doch sie wollte nicht, dass Ryan ihre Aufregung bemerkte. Deshalb lehnte sie sich an einen der Pfosten, das Gesicht abgewandt.
    »Jordan hält es nicht für nötig, eine Wache aufzustellen, aber nach dem, was Frankie und seiner Familie passiert ist ...«
    »Unbegreiflich, wie jemand etwas so Feiges tun kann!« Eve konnte nicht glauben, dass ihr eigener Vater eine so schreckliche, verachtenswerte Tat angezettelt hatte.
    »Ja, es war schändlich und feige. Es gibt viel seltsames Volk, Mädchen, und ich hab schon ’ne ganze Menge von diesen Leuten getroffen. Jordan kenne ich noch nicht lange, aber er scheint ein aufrechter Mann zu sein. Was zurzeit hier passiert, hat er nicht verdient!«
    Eve musste ihm zustimmen. »Frankie sagte, Jordan hat eine Ahnung, wer hinter all dem stecken könnte. Wissen Sie, ob er zur Polizei gehen will?«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Jordan hat mir erzählt, dass Frankie hingegangen ist. Er hat Drohungen erhalten, seit er in Eden arbeitet, aber leider trugen die Männer, die seine Familie eingeschüchtert haben, Kapuzen, sodass man nichts unternehmen konnte.«
    »Dann weiß also niemand, wer hinter diesen Drohungen steckt und wer das Haus angezündet hat?« Eve hoffte noch immer, dass ihr Vater doch nicht der Schuldige war. Es wareine schwache Hoffnung, doch sie konnte und wollte nicht glauben, dass er zu so etwas fähig war.
    »Jordan hat Besuch von einem gewissen Maximillian Courtland gehabt«, meinte Ryan.
    »Hier?«
    »Ich glaube schon. Anscheinend ist dieser Courtland hier in der Gegend eine große Nummer. Er hat Jordan gesagt, dass er ihn von Eden vertreiben will. Wahrscheinlich trägt Courtland die Schuld an all den Problemen, die Jordan zurzeit hat – dem Mangel an Arbeitern, zum Beispiel, und dass er keine Setzlinge kaufen kann. In Geraldton hilft ihm auch niemand.«
    Eve fühlte, wie ihr der Mund trocken wurde. »Aber warum sollte dieser Max Courtland Jordan von Eden vertreiben wollen? Er kann doch gar nichts gegen ihn haben. Jordan hat die Plantage mit sechzehn Jahren verlassen – das hat er mir jedenfalls erzählt.«
    »Soviel ich weiß, waren Jordans Vater und Courtland erbitterte Feinde.«
    »Aber das hat doch nichts mit Jordan zu tun!«, begehrte Eve auf. »Ich kann nicht glauben, dass dieser Courtland seine Abneigung vom Vater auf den Sohn überträgt. So eiskalt kann doch niemand sein!«
    »Es ist schwer zu verstehen, aber es ist nun mal nicht zu leugnen, was hier geschieht. Außerdem hat jemand Frankies Haus anzündet – und Frankie ist erst seit ein paar Wochen in Geraldton und kann sich noch niemanden zum Feind gemacht haben. Oder glauben Sie das? Ich nicht.«
    »Nein ...« Wenngleich Eve es sich nicht eingestehen wollte, wusste sie, dass ihr Vater zu so etwas Schrecklichem fähig war – sie verstand nur nicht, weshalb.
    Eve beschloss, mit ihrer Mutter zu reden.

7
    J ordan stand neben Ryan O’Connor auf der vorderen Veranda und blickte die Auffahrt hinunter. Seine Miene wurde zusehends finsterer.
    »Wenn Max die Männer bedroht, die ich eingestellt habe, weiß ich

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