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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ertappt, wie ich vom Blick aufs Meer träumte, den man von den Hügeln hinter der Plantage hat. Ich habe sogar das Quaken der Ochsenfrösche und den Gesang der Zikaden an warmen Abenden vermisst.«
    Lexie lachte. »Also wirklich!«
    Jordan ging zum Ende der Veranda und lehnte sich auf einen der Geländerpfosten. »Bis jetzt habe ich noch keinen der alten Freunde getroffen, mit denen ich früher zusammengesteckt habe. Lebt Alberto Santini noch hier? Als Jungen haben wir viel Zeit miteinander verbracht.«
    »Es gibt jetzt eine ganze Horde Santinis. Alberto hat Pia Asta geheiratet.«
    »Pia Asta?«
    »Kein Wunder, dass Sie sich nicht an Pia erinnern. Sie ist eine von neun Schwestern, und alle sind gleich langweilig.«
    »Pia Asta ... doch, ich glaube, ich kann mich an die Asta-Mädchen erinnern. War Pia nicht eine der ältesten?«
    »Ja.«
    »Und sehr still?«
    »Das ist stark untertrieben. Sehr nichtssagend trifft es vielbesser. Ihr herausragendstes Merkmal ist ihr gewaltiges Hinterteil – ein Grund mehr für mich, nicht ein Kind nach dem anderen kriegen zu wollen.«
    Wieder musste Jordan über Lexies direkte Ausdrucksweise lächeln. Sie war gnadenlos offen, doch eher auf amüsante als auf herzlose Weise, wie er anfangs geglaubt hatte.
    »Und Alberto? Ich habe mich immer über seinen Wuschelkopf lustig gemacht, und dann hat er vor Wut einen puterroten Kopf bekommen.«
    Lexie lachte herzlich. »Er hat seine Haare schon vor Jahren verloren!«
    »Oh. Alle?«
    »Fast alle.« Lexie kicherte. »Alberto hat immer hart gearbeitet. Daddy hat ihm die Plantage abgekauft, als es ihm schlecht ging, aber er behält ihn als Verwalter.«
    Als sie Max erwähnte, wurde Jordans Gesicht hart. »Und was ist aus Jimmy Hammond geworden? Wohnt er noch in der Gegend? Ich glaube, ich habe Ted, seinen Vater, in der Stadt gesehen.«
    Ted Hammond war ein guter Freund seines Vaters gewesen, doch Teds hinfälliges Aussehen hatte Jordan so sehr erschüttert, dass er nicht über die Straße gegangen war, um mit ihm zu sprechen.
    »Ja, Jimmy hat vor ein paar Jahren die Plantage übernommen, nachdem seine Mutter gestorben und sein Vater krank geworden war.«
    »Gehört die Plantage denn noch den Hammonds, oder hat dein Vater sie ebenfalls gekauft?«
    Lexie schloss aus Jordans feindseligem Tonfall, dass der Hass zwischen beiden Männern auf Gegenseitigkeit beruhte. »Die Plantage gehört noch Jimmy«, sagte sie. »Er würde auf seinem Land eher Ziegen züchten, als es an Vater zu verkaufen. Er ist übrigens einer der wenigen, die es gewagt haben, sich gegen ihn zu wehren – aber ich weiß nicht, wie lange ersich noch halten kann. Es gibt Gerüchte, dass er kurz vor dem Ruin steht.«
    Jordan erinnerte sich, dass Jimmy stets eigenwillig gewesen war, als kleiner Junge schon, und er war froh, dass Jimmy dem Druck Courtlands nicht nachgegeben hatte. Jordan beschloss, alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit der Jugendfreund seine Plantage nicht an Courtland verlor.
    »Sie sollten einen Empfang geben und alle Ihre alten Freunde einladen«, schlug Lexie mit beinahe kindlicher Begeisterung vor.
    »Das Haus ist noch nicht so weit, dass ich Gäste empfangen könnte«, erklärte Jordan kühl und starrte mit vor der Brust verschränkten Armen über die Felder, in Gedanken bei Maximillian Courtland.
    Lexie hatte die Bemerkung auf der Zunge gelegen, dass auch sie ein Gast war, wenn auch kein geladener, doch sie erkannte, dass Jordan irgendetwas auf dem Herzen lag. »Sie sind wirklich entschlossen, die Plantage wieder aufzubauen, nicht wahr?«
    »Ich dachte, das hätte ich schon deutlich genug gesagt.«
    »Und das Haus? Renovieren Sie es selbst?«
    »Nein. Ich habe einen Zimmermann eingestellt, Frankie Malloy. Er macht seine Sache großartig.«
    Lexie runzelte die Stirn. »Malloy? Kenne ich nicht. Sie müssen schockiert gewesen sein, wie sehr hier alles verfallen ist.«
    Jordan seufzte. »Allerdings. Und ich habe noch einen langen Weg vor mir, aber bald sieht es hier wieder wie früher aus, vielleicht sogar noch besser.«

    Eve wollte gerade zu Bett gehen, als sie draußen die Stimme einer Frau zu hören glaubte und auf die Veranda trat, um nach dem Rechten zu sehen. Sie wusste, dass Gaby, Frankie und die Kinder früh schlafen gegangen waren und dass Ting yan sehr müde gewesen war, als sie sich ins Bett gelegt hatte; deshalbwar Eves Neugier geweckt. Sie streifte ihren langen Morgenmantel über und ging an der Rückseite des Hauses entlang in die Richtung, aus

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