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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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in einem noch schlechteren Zustand befand als die Baracke in Eden, um die sich jahrelang niemand gekümmert hatte.
    Max erklärte den kanakas , dass er für ein paar Stunden indie Stadt reiten würde und dass die Felder im Norden bis zum Abend gerodet sein müssten. Er ließ keinen Zweifel daran, dass er von der Peitsche Gebrauch machen würde, sollten die Männer es nicht schaffen.
    Eve kochte innerlich vor Wut. Wie kann dieser Mann mein Vater sein?, fragte sie sich, wie schon so oft. Dann beobachtete sie, wie die Arbeiter sich bedrückt und verängstigt auf den Weg zu den Feldern machten, während sich ihr Vater auf sein Pferd schwang und davonritt. Eve war froh, dass er nun eine ganze Weile fort sein würde.
    Im Schutz der Oleanderbüsche, die in der Nähe der Stallungen standen, schlich sie näher an das Haus heran. Sie hätte auch offen dorthin gehen können, doch sie wollte weder ihrer Mutter noch Celia begegnen, sondern mit Lexie ein Gespräch unter vier Augen führen. Die ganze Nacht hatte Eve der Gedanke den Schlaf geraubt, wie sie der Schwester sagen sollte, was sie zu sagen hatte. Nun drängte es sie, ihren Zorn loszuwerden, bevor sie daran erstickte. Ihre Mutter würde sicher noch ein paar Stunden tief und fest schlafen, also musste sie nur Lexies Zimmer finden. Da sämtliche Zimmer eine Tür zur Veranda besaßen, konnte es nicht allzu schwierig sein.
    Eve wollte gerade zum Haus hinüberrennen, so schnell ihr behindertes Bein es erlaubte, als der Stallbursche mit dem Pferd und dem Wagen ihrer Mutter erschien, sehr zu Eves Verwunderung. Sie fragte sich, ob eines der Mädchen mit dem Wagen in die Stadt fahren wollte, und betete, dass es nicht Lexie war – als ihre Mutter auf die Veranda trat.
    »Ich bin fertig, Elias«, rief sie und stieg schwungvoll die Treppe hinunter. Vielleicht hätte Eve geglaubt, sie habe es sich eingebildet – wäre da nicht der fröhliche Beiklang in Letitias Stimme gewesen.
    Wohin fährt sie so früh?, fragte sich Eve. Es war sehr ungewöhnlich, dass ihre Mutter um diese Zeit aufstand,geschweige denn, dass sie schon zum Ausgehen angezogen war. In ihrem zweiteiligen Sommerkostüm mit Blumenmuster und dem breitkrempigen, blütengeschmückten Hut sah Letitia besonders gut aus.
    Aus dem Verborgenen beobachtete Eve, wie ihre Mutter die Auffahrt hinunterging und in den Buggy stieg. Am Tor hielt sie den Wagen an, um mit einem Mann, der ihr entgegenkam, ein paar Höflichkeitsfloskeln zu wechseln. Dann fuhr sie wieder los, die Straße hinunter.

    Noch bevor der Besucher bei den Ställen angekommen war, erkannte Eve den Verlobten Celias, Warren Morrison, und seufzte innerlich. Zwar kannte sie Warren nicht allzu gut, doch die nichtssagenden Züge und der leere Ausruck auf seinem Gesicht waren alles andere als anziehend. Eve hatte es längst aufgegeben, sich zu fragen, weshalb ihre Schwester so viel Zeit in der Gesellschaft eines so reizlosen Langweilers verbrachte.
    »Vielleicht holt er sie zu einem Ausflug ab«, flüsterte Eve und hoffte, dass das Glück auf ihrer Seite war.
    Während der Stallbursche Warrens Pferd zur Tränke führte, trat Celia mit einer Tasse Tee in der Hand auf die Veranda hinaus.
    »Guten Morgen, Celia!« Warrens Ruf ließ sie zusammenfahren. Der plumpe Eifer in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er nahm den Hut vom Kopf. Trotz seiner jungen Jahre hatte er bereits schütteres Haar.
    »Hallo, Warren«, erwiderte Celia nicht eben begeistert. »Was treibt dich so früh am Morgen hierher?«
    Warren bemerkte ihren völligen Mangel an Begeisterung und wirkte gekränkt. »Wir haben uns wochenlang nicht gesehen, Celia. In der Erntezeit gibt es nun mal schrecklich viel zu tun – aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, auf dem Weg in die Stadt kurz vorbeizuschauen.«
    »Willoughby liegt nicht gerade direkt am Weg, wenn du in die Stadt willst, Warren.«
    Falls Eve sich nicht täuschte, klangen Celias Worte mehr als gleichgültig; der Anblick ihres Verlobten schien ihr sogar unangenehm zu sein, was Eve durchaus verstehen konnte: Es musste interessanter sein, Teig beim Gehen zu beobachten, als Warrens Gesellschaft zu ertragen. Doch Celia hatte immer so getan, als hätte sie mit Warren einen guten Fang gemacht. Was also hatte sich geändert?
    »Ich würde einen Umweg von hundert Meilen machen, nur um dich zu sehen«, sagte Warren in so gefühlstriefendem Tonfall, dass Eve beinahe laut gelacht hätte.
    »Soll ich Zeta bitten, dir Tee oder Kaffee zu bringen?«, fragte

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