Im Glanz der roten Sonne Roman
Reihe gewesen wäre!«
»Sag so was nicht, Dad!«, meinte Jimmy ärgerlich.
»Wenn es doch wahr ist, Sohn. Ich bin zu nichts nütze, und ohne einen zusätzlichen Esser würde es euch besser gehen.«
Jordan hörte die Bitterkeit aus Teds Worten und betrachtete dessen eingefallene Züge. Sie ließen ihn älter erscheinen, als er war, und Jordan fragte sich, ob er krank sein mochte. Außerdem hatten Teds Worte ihm einmal mehr bestätigt, dass es den Hammonds nicht gut ging.
»Wie kommst du zurecht, Jordan?«, erkundigte sich Ted, um das Thema zu wechseln. »Wie ich hörte, hattest du Schwierigkeiten, Arbeiter zu bekommen?«
»Ich musste ein paar unerwartete Rückschläge hinnehmen.«
»Kaum zu glauben. Dein Vater und ich hatten immer mehr als genug Arbeiter.«
»Die Zeiten haben sich geändert, Dad«, erklärte Jimmy niedergeschlagen. Dann wandte er sich Jordan zu. »In der Stadt geht das Gerücht, dass Max Courtland dir Steine in den Weg legt. Ist das wahr?«
»Er versucht es, aber es wird ihm nicht gelingen.«
»Dieser Mann macht nichts als Ärger«, meinte Ted zornig. »Er glaubt, ihm gehört die ganze Stadt!«
»Dank seiner Winkelzüge ist es auch fast so weit gekommen, Vater.« Jimmy wandte sich wieder an Jordan. »Er erzählt überall herum, dass du hier Unruhe stiften willst.«
»Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob das stimmt oder nicht«, warf Ted ein. »Aus Angst vor Max glauben die Leute alles, was er sagt, oder tun zumindest so.«
»Das habe ich sehr schnell zu spüren bekommen«, erwiderte Jordan. »Es ist ihm ein Dorn im Auge, dass ich meinen Arbeitern den gleichen Lohn zahlen will, ob sie Europäer, Polynesier oder Chinesen sind. Courtland hat alle bedroht und eingeschüchtert, die für mich arbeiten wollten, besonders die kanakas . Deshalb habe ich nur eine Hand voll tapferer Helfer.« Er grinste. »Aber gestern Morgen sind Saul und Noah wieder aufgetaucht. Sie sind zwar nicht in der besten Verfassung, aber sie schaffen trotzdem jeder noch leicht die Arbeit von zwei bis drei Mann.«
»Wir haben von Anschlägen und Drohungen gehört, wussten aber nicht, ob etwas Wahres daran ist«, sagte Ted.
Jordan seufzte. »Leider ja. Mein Zimmermann hat in Bert Finleys Haus gewohnt. Man hat ihn, seine Frau und seine Kinder tagelang tyrannisiert. Dann wurde das Haus in Brand gesteckt. Sie hatten Glück, dass sie mit dem Leben davongekommen sind.«
Ted schüttelte in ungläubigem Entsetzen den Kopf. »Wo wohnen sie jetzt?«
»In einem Zimmer bei mir im Haus, bis für sie eine der Hütten instand gesetzt ist.«
»Es ist nicht gut, dass Max Courtland in Geraldton so viel Einfluss hat«, meinte Jimmy und senkte den Kopf.
Jordan hatte den Eindruck, dass der Freund selbst ebenfalls von Max bedroht worden war, aber nicht darüber reden wollte.
»Maximillian Courtland ist ein Schwindler«, sagte Ted. »Er schmeichelt sich ein, indem er verspricht, Gutes für die Stadt zu tun, aber er hat noch keins seiner Versprechen gehalten.«
Dorothy kam wieder aus dem Haus, hörte die letzten Worte Teds und schüttelte den Kopf, denn sie wusste sofort, über wen die Männer sprachen.
»Was hat er denn für Versprechungen gemacht?«, wollte Jordan wissen.
»Ach, er hat großspurig alles Mögliche angekündigt«, erwiderte Dorothy, während sie den Tee einschenkte. »Aber nichts ist geschehen!«
»Er wollte beispielsweise dafür sorgen, dass wir in der Stadt einen niedergelassenen Arzt bekommen«, meinte Jimmy.
»Auf den wir immer noch warten«, bemerkte Dorothy. »Wir haben nur eine Hebamme, und wenn einer von uns krank wird – oder eines unserer Kinder –, müssen wir den ganzen weiten Weg nach Babinda fahren.«
»Die Stadt könnte auch eine Feuerwehr gebrauchen«, meinte Jordan, der an den Brandanschlag auf Frankie, Gaby und deren Söhne dachte.
»Das stimmt, aber für ein Feuerwehrhaus oder irgendwelche Ausrüstung ist kein Geld da.«
»Max hat viele Plantagen aufgekauft, die kurz vor dem Ruin standen«, meinte Ted. »Er hat die Mittel, das zu verwirklichen, was er verspricht!«
»Wenn du mir die Frage nicht übel nimmst ... was bekommst du von der Mourilyan-Mühle für eine Tonne Zuckerrohr?«, fragte Jordan.
Jimmy runzelte die Stirn und schaute seinen Vater an. »Zwölf Shilling und sechs Pence.«
Ted schüttelte wütend den Kopf. »Das ist glatter Raub«, murmelte er.
Jordan wusste, dass es fast zwei Shilling weniger waren, als einige seiner Nachbarn bekamen. »Warum verkauft ihr nicht an die
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