Im Glanz der roten Sonne Roman
Mühle in Babinda? Sie ist gerade in Betrieb genommen worden, nicht wahr? Demnach müsste dort ein guter Preis gezahlt werden.«
Jimmy schüttelte den Kopf. »Ich habe mich schon erkundigt. Sie sind noch nicht hundert Prozent einsatzfähig, aber ich habe gehört, dass sie dreizehn Shilling pro Tonne zahlen. Unter dem Strich lohnt sich das für mich nicht, wenn ich das Zuckerohr bis dorthin transportieren muss.«
Jordan schwieg einen Moment, denn er überlegte, ob er den beiden etwas erzählen sollte, was sie bestimmt noch nicht wussten. Schließlich erklärte er: »Was ich euch jetzt sage, weiß noch niemand, und es wäre mir lieb, wenn es noch eine Weile so bliebe. Max Courtland gehören die Hauptanteile an der Mourilyan-Mühle. Deshalb kann er bestimmen, wer welchen Preis bekommt. Und er zahlt jenen Pflanzern weniger, auf deren Land er es abgesehen hat.«
»Den Verdacht hatte ich schon immer!«, meinte Jimmy wütend. Er wusste, dass sein Freund Alberto dasselbe bekommen hatte, bevor er verkaufen musste – doch einige andere Pflanzer taten sehr geheimnisvoll, wenn es um ihren Preis ging, darunter enge Freunde von Max.
Ted war so zornig, dass Jordan es fast bedauerte, so offen gesprochen zu haben. »Ich habe diese Plantage mit eigenen Händen aufgebaut, und ich will verdammt sein, wenn ich sie Max Courtland überlasse, diesem Hundesohn!«
»Das wird nicht geschehen, Dad!«
»Ich habe genau wie Patrick mein Herz und meine Seele in diese Plantage gesteckt. Für Jimmy. So, wie dein Vater es für dich getan hat, Jordan. Ich bin sicher, dass Patrick an gebrochenem Herzen gestorben ist, und ich kann mir vorstellen, wie er sich gefühlt hat.«
»Max wird Eden nicht bekommen, Ted – und genauso wenig Willow Glen«, erwiderte Jordan. »Ich habe viel Geld verdient, während ich fort war. Jetzt bin ich zurückgekommen, um den Traum meines Vaters zu verwirklichen und aus Eden eine der größten und besten Plantagen der Gegend zu machen. Ich kann es mir leisten, weiterzukämpfen, auch wenn Courtland mich zu ruinieren versucht. Mein Vater hat ihn gehasst, und ich weiß, dass er seine Gründe dafür hatte. Ich werde nicht zulassen, dass Courtland das Leben braver, fleißiger Menschen zerstört. Wenn ihr finanzielle Probleme habt, helfe ich euch gern mit einem Darlehen. Die Hauptsache ist, dassMax euch nicht mit seinen Betrügereien um die Plantage bringt.«
Jordan bemerkte, wie ein Ausdruck der Erleichterung über Dorothys Züge huschte. Jimmy jedoch schien sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen.
»Vielen Dank, Jordan, aber wir kommen schon zurecht. Max wird dieses Land niemals bekommen. Nicht, solange ich lebe!«
Dorothy hätte gern etwas dazu gesagt, doch sie wusste, dass ihr Mann nicht einverstanden gewesen wäre.
»Dein Stolz allein wird die Plantage nicht retten, mein Sohn«, erklärte Ted resigniert. Er stand auf und ging ins Haus. Offensichtlich war es seiner Gesundheit alles andere als zuträglich, den Niedergang von Willow Glen mit ansehen zu müssen.
»Wir schaffen das schon!«, stieß Jimmy trotzig hervor.
»Natürlich, Jimmy«, meinte Jordan. »Aber ich will auch für die Stadt tun, so viel ich nur kann. Wenn es eine Hilfe wäre, einen Arzt nach Geraldton zu holen und eine Feuerwehr zu gründen, nehme ich die Sache in die Hand.«
»Das wäre wunderbar, Jordan«, meinte Dorothy.
»Es wäre eine große Hilfe«, pflichtete Jimmy ihr bei, der an die Kinder und die schrecklichen nächtlichen Fahrten nach Babinda dachte, wenn eins der Kleinen krank gewesen war. »Außerdem würde es die Leute bestimmt wieder für dich einnehmen.«
»Ich will nicht versuchen, mir Freunde zu kaufen, Jimmy. Ich will vor allem Eden wieder aufbauen – als eine Plantage, auf der die kanakas nicht wie Sklaven behandelt werden.«
»Aber Max hat auf den Rücken der kanakas ein ganzes Imperium aufgebaut. Er ist gierig, und deshalb wird er gegen jede Art von Wandel kämpfen«, sagte Jimmy. »Hast du eigentlich schon Setzlinge bekommen?«
»Nicht in Geraldton. Aber ich erwarte eine Sendung aus Ingham.«
Jimmy war entsetzt. »Hast du sie nicht irgendwo in der Nähe kaufen können? In Babinda oder Cairns?«
»Nein. Max scheint überall Verbindungen zu haben.«
»Ich wünschte, ich könnte dir helfen, aber ich habe dieses Jahr leider keine Setzlinge übrig, jedenfalls nicht so viele, dass es dir etwas nützen würde.«
Jordan winkte ab. »Ich erwarte die Lieferung jeden Tag, und damit komme ich schon zurecht.«
»Ich habe ein
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